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Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner

Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu werden.
    Ich ließ mich fallen, riß aber noch in der Bewegung meine Waffe aus der Halfter.
    »Nehmt die Hände hoch!« sagte ich kalt, den Schmerz in der Schulter krampfhaft verbeißend.
    Ihre Arme gingen langsam in die Höhe. »Stellt euch an die Wand!« sagte ich. Da passierte es.
    Wie ein Torpedo schoß ein Sportwagen um die Ecke und raste auf mich zu. Er hätte mich auf die Stoßstange genommen und gegen die Wand geschleudert, wenn ich nicht blitzschnell reagiert hätte. Aber während ich zurücksprang, mußte ich die beiden Gangster aus der Schußlinie lassen.
    Die Bremsen kreischten! Ich sah einen dunklen Kopf, einen stählernen Lauf, der sich aus dem vorderen Seitenfenster genau auf mich richtete, und ließ mich auf den Boden fallen.
    Über mir zersägte eine Tommy Gun die braungraue Mauer. Gesteinssplitter flogen mir um die Ohren, und jeden Moment glaubte ich die Projektile in meinem Körper zu spüren.
    Die Gangster nutzten die Chance. Sie rannten über den Platz, blieben aber in der Deckung des Sportwagens und erreichten so ihren eigenen Wagen, ohne daß ich in der Lage war, einen gezielten Schuß abzufeuern.
    Der Motor des Sportwagens heulte auf, und die Hinterräder drehten durch, als der Fahrer den Wagen auf volle Touren jagte.
    Ich zielte auf die Reifen, aber obwohl ich sicher war, mindestens einmal getroffen zu haben, beschrieb der Wagen einen weiten Bogen und raste hinter dem anderen her.
    Das Ganze spielte sich viel schneller ab, als ich es hier erzählen kann. Die Intelligenz und die Wendigkeit des Milchbarbesitzers hatte ich offenbar überschätzt. Er stand unter der Tür seines Ladens und blickte erschreckt auf die Szenerie.
    Ich rannte in die Milchbar und telefonierte.
    Bis zum Eintreffen des Streifenwagens vergingen zwei Minuten. In dieser Zeit versuchte ich abermals, Cook zum Verlassen des Schuppens zu überreden.
    Er gab mir keine Antwort.
    Den Cops erklärte ich kurz die Situation.
    Aber es gab eine große Schwierigkeit. Die Tür! Wir konnten sie nicht ohne weiteres aufbrechen, denn es war keine Gefahr im Verzug, wie es in unseren Vorschriften so schön heißt. Ich mußte also warten, bis sich einer der Cops mit der Stadtverwaltung Queens in Verbindung gesetzt hatte. Wir mußten warten, bis ein Mann mit dem Schlüssel eintraf.
    So verging abermals eine halbe Stunde, die ich wenigstens zu einigen Telefongesprächen mit meiner Dienststelle nutzte. Inzwischen wußte man dort bereits von dem Feuergefecht in dem Tabakladen. Jacky, der Barkeeper, war nicht lebensgefährlich verletzt und bereits in einer Klinik erfolgreich operiert worden.
    Ich verabredete mit Phil einen Treffpunkt und hängte ein.
    Der Mann von der Stadtverwaltung kam in einem altertümlichen Vehikel angefahren. Und so umständlich, wie er sich aus der Benzinkutsche herausschälte, so umständlich ging er auch zu Werke, um die Tür zu öffnen.
    Endlich war es soweit. Sergeant Wyman leuchtete mit seiner Stablampe in das Innere des Raumes.
    »Da ist niemand, Sir«, sagte er langsam. »Haben Sie sich auch bestimmt nicht geirrt?«
    Ich nahm ihm die Lampe aus der Hand, leuchtete in alle Ecken, untersuchte sogar den Boden… aber Jos Cook blieb spurlos verschwunden. Am Ende des Raumes führte eine halbfertige Treppe auf eine Art Zwischenboden. Ich kletterte hoch. Als ich oben anlangte, wußte ich, auf welchem Weg Cook den Anbau verlassen hatte. Dort, wo die Brandmauer an das Nachbargebäude anstieß, war neben dem Schornstein ein schmaler Schacht, der durch einen Eisenschieber gesichert war.
    Jos Cook hatte sich lautlos abgesetzt.
    Ich konnte wieder von vorn anfangen…
    ***
    »Ihr habt versagt, ganz erbärmlich versagt«, wiederholte Roy Peltone. Sein sonst so unbewegtes Gesicht war entstellt vor Wut.
    Don Sayes und Jim Turner standen mit schuldbewußter Miene vor ihm. »Was sollten wir machen, Roy?« versuchte sich Don zu entschuldigen. »Der Kerl tauchte plötzlich auf. Keine Ahnung, was er von Cook wollte!«
    »Ihr hättet ihn eben höflich fragen sollen«, sagte Roy und grinste zynisch.
    »Ihr seid doch sonst so schnell mit der Kanone. Ihr habt noch eine Chance: bis morgen abend. Dann muß Cook erledigt sein. Wie ihr das macht, ist mir egal. Cook darf nicht reden.«
    »Machen wir«, nickte Jim Turner. Aber es klang wenig überzeugend.
    Auch Roy Peltone wußte, daß die Chancen, den Buckligen rechtzeitig zu erwischen, nicht sehr groß waren. Aber das war nicht seine Sache. Don und Jim hatten sich die Sache eingebrockt, jetzt

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