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Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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einem elektronischen Summen.
    »Es ist soweit, Jerry«, sagte Tony Boone jetzt wieder ganz ernst.
    Der Computer hatte ein Formular gedruckt. Tony schaute es an. Seine Stirn legte sich dabei in Falten.
    »Er hat gute Arbeit geleistet«, sagte er dann. »Zu gute Arbeit, meine ich. Wenn Sie alle diese Namen nachprüfen wollen, haben Sie einige Tage ununterbrochen zu tun. Ich weiß nicht, ob Ihnen damit gedient ist.« Er reichte mir das vom Computer bedruckte Formular.
    Tony Boone hatte nicht übertrieben. Ich überflog schnell die Liste. Allein neun illegale Ärzte waren verzeichnet. Außerdem nicht weniger als zweiundzwanzig polizeibekannte Personen, denen irgend jemand aus naheliegenden Gründen und sicher gegen hervorragende Bezahlung das Gesicht verändert hatte.
    »Einunddreißig Spuren«, murmelte ich.
    »Die meisten der zweiundzwanzig veränderten Gesichter sind uns entweder überhaupt nicht bekannt oder aber wir wissen den regelmäßigen Aufenthalt ihrer Besitzer nicht. Es ist eine Heidenarbeit, Jerry!«
    »Ja«, wiederholte ich. »Eine Heidenarbeit. Sagen Sie mal, Tony — kann Ihr Computer mir nicht verraten, wo ich anfangen soll?«
    Tony Boone lachte wie ein kleiner Junge, dem ein guter Streich gelungen ist. »Oben, Jerry, oben auf der Liste. Bei jeder der beiden Gruppen empfiehlt es sich, jeweils beim ersten Namen anzufangen.«
    Ich musterte ihn mißtrauisch. »Kann Ihr Computer etwa kombinieren?«
    Tony Boone nickte ernsthaft. »Er kann es, Jerry. Auf den Programmkarten und auf den Magnetbändern, mit denen ich ihn gefüttert habe, ist alles verzeichnet, was wir über die betreffenden Leute wissen. Je mehr auf den Karten oder auf den Magnetbändern verzeichnet ist, desto interessanter ist für Ihre Zwecke der betreffende Name. Hier zum Beispiel…« Er blickte noch einmal auf die Liste und betätigte einen Schalter seiner Datenverarbeitungsmaschine. Sofort warf der elektronische Kasten eine Lochkarte aus.
    Tony Boone zeigte sie mir. Mit der Spitze eines immer akkurat angespitzten Bleistiftes deutete er auf die Löcher, mit denen verschiedene Zahlenfelder gekennzeichnet waren. »Sehen Sie, Jerry, das ist der vorletzte Name auf der Liste. Sie können es sich wahrscheinlich sparen, diesen Mann zu suchen. Er sitzt seit vier Monaten in Untersuchungshaft. Es ist nicht anzunehmen, daß dieser Mann Ihnen eine wichtige Auskunft geben kann. Ausgeschlossen ist es allerdings nicht.«
    Ich dachte einen Moment nach. »Saßen Sie, Tony, haben Sie in Ihrer Kartei irgendwo einen gewissen Irvin Rüssel?«
    »Moment bitte!«
    Genau zwei Minuten später wußte ich, daß Irvin Rüssel bei uns in New York völlig unbekannt war. »Es hilft alles nichts«, seufzte ich, »ich werde dem Rat Ihres Computers folgen und mir in der von Ihnen ausgerechneten Reihenfolge alle einunddreißig Namen vornehmen.«
    Tony Boone nickte mir aufmunternd zu und gab mir einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter.
    Zuerst dachte ich, sein Computer hätte etwas dagegen. Doch dann merkte ich, daß das durchdringende Schnarren nicht aus dem Computer kam, sondern aus einem Lautsprecher. Es war unser Alarmsignal.
    »Special Agent Jerry Cotton! Begeben Sie sich sofort zu Mr. High! Special Agent Jerry Cotton! Begeben Sie sich…« Ich startete wie eine Rakete.
    ***
    »Ronny?«
    Der angesprochene Gangster senkte verlegen den Kopf.
    Adam Zaganos Gang bestand aus neun Mann. Sieben hatte Zagano bisher gefragt, ob sie bei dem Einsatz gegen den Mann in der ausgedienten Eisenbahnerbaracke mitmachen würden. Bei einem Einsatz ohne Beute.
    Vier waren dafür gewesen. Sie vertraten die Ansicht, es sei ein ganz hübscher Zeitvertreib, einem G-man den Garaus zu machen. Die übrigen drei, unter ihnen Zaganos Stellvertreter Jonny Newman, waren dagegen. An einem Unternehmen ohne lockende Beute fanden sie keinen Gefallen. Schon gar nicht angesichts eines so großen Risikos, mit dieser Aktion das FBI herauszufordern. Bei Ronny lag jetzt die Entscheidung.
    »Rede!« forderte Zagano.
    Ronny hielt immer noch den Kopf gesenkt. »Wenn er mitmacht«, grollte Newmans tiefe Stimme aus dem Hintergrund, »dann hast du vier Freiwillige. Mit dir sind es fünf. Das sollte reichen, mit einem G-man fertig zu werden!«
    Dieser Einwand brachte für Slum die Entscheidung. Slum hätte vielleicht mitgemacht, wenn die ganze Gang sich einig gewesen wäre. So aber spürte er den starken Rückhalt, den er bei Newman hatte. Daß der nicht Umfallen würde, wußte er jetzt.
    Er hob den Kopf und

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