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Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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junger Mann. Sehen Sie, Jerry, es steht einwandfrei fest, daß mit Ihnen oder gegen Sie etwas im Gange ist. Wir wissen nicht, was es ist. Und nun kommt ein Mann zu einem Polizeirevier und will eine Information über Jerry Cotton verkaufen. Wir müssen jetzt überlegen, was dahinterstecken kann. Ist dieser Mann ein Spitzel, der irgend etwas gehört hat? Oder ist er ein Lockvogel, den man auf diesem Wege angesetzt hat, um uns aus der Reserve zu locken? Oder ist er gar vorgeschickt worden, um einen gewissen Test zu machen?«
    »Was für einen Test, Mr. High?«
    Er war jetzt wieder sehr ernst. »Wir müssen damit rechnen, Jerry, daß unsere bislang noch unbekannten Gegner feststellen wollen, ob Sie noch Dienst tun. Vielleicht ahnen sie sogar, daß wir bereits reagiert und Ihr Aussehen verändert haben. Vielleicht ist der Mann auf dem Polizeirevier nur deshalb gekommen, damit sich die Gegenseite davon überzeugen kann, wie der neue Jerry Cotton aussieht.«
    »Möglich«, gab ich zu.
    »Jerry, ich will Sie nicht daran hindern, daß Sie sich den Unbekannten im 21. Polizeirevier anschauen. Sie haben nach wie vor alle Vollmachten, weil Sie nach wie vor Ihren Dienst versehen. Ich möchte aber nicht den Hinweis versäumen, daß Sie sich möglicherweise erneut in Gefahr begeben, wenn Sie jetzt zum 21. Revier fahren. Nehmen Sie an, daß die erste Aktion gegen Sie nicht so gelungen ist, wie es sich die unbekannte Gegenseite vorgestellt hat. Vielleicht folgt jetzt der zweite Schlag.«
    »Vielleicht«, gab ich zu. »Trotzdem habe ich eine Bitte, Mr. High.«
    »Welche?« ‘
    »Ich möchte die Sache selbst in der Hand behalten. Lassen Sie mich zum 21. Revier fahren!«
    Einen Moment sah unser Distriktchef mich nachdenklich an. Dann nickte er. »In Ordnung, Jerry, fahren Sie. Aber nehmen Sie bitte Phil mit!«
    ***
    »Die nächste Straße rechts, dann sind wir gleich da«, sagte Charly Melburn.
    Er improvisierte jetzt wie ein guter Schauspieler. Es war fast zehn Jahre her, daß er zum letztenmal in dieser Gegend bei Port Washington auf Long Island gewesen war. Es blieb ihm keine andere Wahl, als seinem Komplicen eine Komödie vorzuspielen. Er hatte ihm erzählt, daß er in dieser Gegend den Killer Irvin Rüssel umgebracht hätte. Clinch wollte sich selbst davon überzeugen. Melburn suchte nach einem Ausweg. Wäre er nicht nach Long Island gefahren, so hätte Clinch den Schwindel sofort durchschaut.
    Tatsächlich hatte Clinch keine Sekunde geglaubt, daß Melburn den Killer wirklich beseitigt hatte. Erst jetzt kamen dem Gangster Zweifel. Melburns Sicherheit verwirrte ihn.
    »Mensch, Charly, hast du ihn tatsächlich hier umgebracht?« wunderte er sich.
    Melburn spürte sofort, was in Clinch vorging. Deshalb gelang es ihm, überzeugend zu reagieren. Scheinbar wütend faucffte er seinen Partner an. »Willst du etwa sagen, daß du mir bis jetzt nicht geglaubt hast?«
    Clinch antwortete mit einem dünnen Grinsen. »Ist ja schon gut. Chärly. Wir brauchen gar nicht mehr hinzufahren. Ehrlich gesagt, ich habe dir nicht zugetraut, daß du mit ihm fertig wirst. Er ist schließlich ein verdammt harter und schneller Killer gewesen. Wenn du es trotzdem geschafft hast — gratuliere! So, und jetzt dreh um, wir fahren in die City zurück!«
    »Nein!« sagte Charly entschieden. »Wir sind nun einmal hier, und deshalb fahre ich dich auch noch die letzten zweihundert Yard bis zu der Stelle, die du sehen wolltest!«
    »Quatsch! Ist doch nicht nötig!« winkte Clinch großzügig ab.
    Melburn ließ sich nicht beirren. Er folgte weiter der einmal eingeschlagenen Richtung und bog schließlich in eine Seitenstraße ab. Nach knapp zweihundert Yard ging die Straße in einen Feldweg über.
    Melburn selbst kam es fast wie ein Wunder vor, daß die Gegend, die er nur ganz dunkel in Erinnerung gehabt hatte, seit nahezu zehn Jahren unverändert war. Genau wie er es geschildert hatte, befanden sich hier zahlreiche Gartenhäuser und Geräteschuppen. Zudem war die Gegend ziemlich einsam.
    Hastig suchte Charly Melburn mit den Augen die Gegend ab. Und er fand, was er gesucht hatte. Er nahm das Gas weg und ließ den Wagen ausrollen.
    »Hier rechts!« beharrte er.
    Fred Clinch warf schnell einen Blick in die angegebene Richtung. »Ich sehe es!«
    Er konnte nichts erkennen, aber die Tatsache, daß ihn Melburn in die vorher geschilderte Gegend gefahren und sich dabei so selbstsicher gezeigt hatte, reichte ihm völlig als Beweis.
    Melburn brachte den Wagen endgültig zum Stehen

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