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Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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und öffnete seine Tür. Ohne etwas zu sagen, stieg er aus.
    Fred Clinch folgte seinem Beispiel, ohne eigentlich einen Sinn darin zu sehen.
    Melburn ging jetzt aufs Ganze. Entschlossen stampfte er über eine weiche Wiese zielstrebig auf ein Gartengrundstück zu. Clinch folgte ihm. Etwa zehn Yard vor einem halbverfallenen Geräteschuppen blieb Melburn stehen. Wieder kam es ihm wie ein Wunder vor, aber dicht vor dem Geräteschuppen befand sich ein Gartenbeet, das offensichtlich erst vor kurzer Zeit bearbeitet worden war.
    »Hier!« sagte Melburn grinsend. Clinch trat heran und starrte einen Moment auf das frisch umgegrabene Beet.
    »Verdammt gute Arbeit, Charly! Ehrlich gesagt, das hätte ich dir nicht zugetraut!«
    »Man kann sich irren!« räumte Melburn großzügig ein. »Wolltest du nicht einen Blumenstrauß am Grab unseres lieben Freundes niederlegen?«
    »Quatsch«, knurrte Clinch.
    »Wieso Quatsch? Er hat es verdient. Immerhin hat er uns doch ziemlich geholfen. Wenn unser Plan gelingt, sind wir ihm ewigen Dank schuldig.«
    »Wir müssen in die City zurück, Charly«, drängte Clinch.
    »Erst den Blumenstrauß«, sagte Melburn dickköpfig. »Da…« Mit dem Kinn deutete er auf einige einzelne Blumen, die aus dem Gras emporragten.
    Clinch hatte plötzlich ein unbehagliches Gefühl. Er wollte hier weg.
    Als er drei oder vier Schritte von Melburn entfernt war, hörte er ein metallisehes Klicken. Er wollte sich noch umdrehen, aber es war zu spät.
    »Idiot!« zischte Melburn. Im gleichen Moment krümmte er den Zeigefinger. Das Geschoß traf Clinch tödlich.
    ***
    »Schau an!« Mein Freund Phil blieb überrascht stehen.
    Auch der rothaarige, sommersprossige Bursche hinter den stabilen Stahlgittern der Zelle im 21. Polizeirevier von Manhattan riß erstaunt seine wässerigen Augen auf.
    »Unser lieber alter Freund Lucky Watch!« stellte Phil fest. »Er handelt mit guten Tips wie andere Leute mit sauren Heringen. Heute scheint er einen besonders guten Tip zu haben.«
    Auf mich machte der Rothaarige nicht diesen Eindruck. Er rüttelte am Gitter wie ein Affe im Zoo, den man mit einer außerhalb seiner Reichweite hingehaltenen Banane wild gemacht hat.
    »Ich will hier ’raus!« tobte er mit knarrender Stimme.
    »Soviel ich weiß, bist du doch freiwillig hierhergekommen«, stellte Phil fest. »Der Desk Sergeant hat mir erzählt, du wolltest etwas über Jerry Cotton erzählen.«
    »Ich wollte nichts erzählen, sondern ich wollte den Bullen einen guten Tip verkaufen!« fauchte der Kleine.
    »Über Jerry Cotton?« half ich mit.
    Der Rothaarige stutzte, dann schaute er Phil an. »Du bist der G-man Phil Decker, das weiß ich. Aber wer ist denn der da?«
    »Das ist auch ein G-man. Er ist neu bei uns«, erklärte Phil, ohne rot zu werden. Dann versuchte er zu bluffen. »Sonst komme ich immer mit Cotton, wie du ja weißt. Aber er hat heute keine Zeit, er sitzt im Office und muß eine wichtige Arbeit erledigen.«
    Der Rothaarige stutzte einen Moment. Dann aber ging ein freches Grinsen über seine Züge. »Siehst du, dann hat sich Lucky Watch doch geirrt. Es war gar nicht Cotton, den ich gesehen habe. Es ist mir aber erst eingefallen, als ich hier vor dem Desk Sergeant gestanden habe. Cotton sieht ja ganz anders aus.«
    »Aha«, brummte ich, »du hast also gar keine Information zu verkaufen?« Lucky Watch schüttelte den Kopf. »Nein, leider nicht! Darf ich jetzt ’raus hier?«
    »Vielleicht«, meinte Phil. »Angenommen, du hättest dich nicht geirrt. Was hättest du dann zu verkaufen gehabt?« Durch Phils Bluff war der Rothaarige in eine recht gute Situation geraten. Er konnte jetzt behaupten, sich geirrt zu haben und keine Information liefern zu können. Und niemand konnte ihn zwingen, eine Information, die offensichtlich falsch war, preiszugeben.
    Der Rothaarige hatte das auch gemerkt. »Falsche Informationen gebe ich nicht weiter!«
    »Er ist ein netter Mensch, was?« wandte ich mich an Phil.
    Lucky Watch blickte mich skeptisdi an. Dann wandte er sich wieder an Phil. »Das ist ein Neuer bei euch?«
    Phil nickte. »Ganz neu! Heute erst gekommen!«
    »Komisch, seine Stimme kommt mir irgendwie bekannt vor. Als wenn ich schon einmal mit ihm gesprochen hätte. Kennen wir uns, Mister?«
    Natürlich kannten wir uns. Auch mir hatte er schon einmal eine Information gegeben. Allerdings nicht verkauft. Damals hatte ich ihm lediglich einen Whisky bezahlt.
    »Vielleicht«, gab ich zu.
    »Was heißt vielleicht?« blinzelte er mich schief

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