Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Titel: Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Sie Captain in Ihrem Revier, und da hatten Sie manchmal auch ein Herz für einen alten Mann. Heute tragen Sie keine Uniform mehr, und deshalb bin ich vorsichtig.« Er versuchte, sich an Joe Brandenburg vorbeizudrücken.
    »Nicht so schnell«, sagte unser Kollege. »Stell dir mal vor, ich hätte meine alte Uniform an. Dann sind wir doch alte Bekannte, und wir könnten in Ruhe einen zusammen trinken. Oder?«
    Old Conny betrachtete seinen Gesprächspartner misstrauisch. »Einen trinken?«
    »Ja.«
    »Sie sind doch im Dienst.«
    »Woher weißt du das?«
    Old Conny kratzte sich ausdauernd am Kopf hinter dem linken Ohr. Joe Brandenburg stellte amüsiert fest, dass sich dabei die Fingernägel des alten Stadtstreichers wieder so dunkel färbten, dass das vorhergehende Händewaschen völlig zwecklos gewesen war.
    »Sind Sie nicht bei den Greifern?«, erkundigte sich Old Conny zweifelnd. »Ich meine, bei der City Police?«
    »Nein«, antwortete Joe Brandenburg völlig wahrheitsgemäß. »Dort bin ich nicht mehr.«
    Der Alte kicherte hämisch. »Siehst du«, sagte er, »so kann es auch Bullen ergehen. Was hast du denn ausgefressen? Hast du dich schmieren lassen?«
    »Wollen wir nicht doch lieber an deinen Tisch gehen?«
    »Komm«, sagte Old Conny gönnerhaft.
    Am Tisch, der in einer dunklen Ecke des zwielichtigen Lokals stand, bestellte Joe Brandenburg zwei Whisky Der Kellner schlurfte davon.
    »Was machst ’n jetzt?«, wollte Old Conny wissen.
    »Mal so, mal so«, gab unser Kollege Auskunft. »Jetzt suche ich jemand, der mir einen guten Tipp verkaufen kann.«
    »Hä?« Old Conny zog seine Nase kraus.
    »Ja, einen Tipp.«
    »Willst du ein Ding drehen?«, forschte der Stadtstreicher weiter.
    »Vielleicht«, erwiderte Brandenburg einsilbig. Er kannte Old Conny aus seiner Zeit bei der City Police gut genug, um zu wissen, dass man es bei dem Alten sehr spannend machen musste.
    Das Rezept funktionierte auch diesmal. »Was hast ’n vor? Was willst ’n wissen? Aber ich verbrenne mir nicht die Finger.«
    Joe Brandenburg winkte ab. »Ist auch nicht so wichtig.«
    Der Kellner kam mit dem Getränk, das in diesem Lökal als Whisky verkauft wurde. Old Conny riss ihm fast das Glas aus der Hand. Joe Brandenburg musste ebenfalls zugreifen. Er schauderte allerdings zurück, als ihm der Geruch des Fusels in die Nase stieg. Es kam ihm vor wie eine Mischung aus Brennspiritus und Salpetersäure.
    »Cheerio« grunzte Old Conny Dann schüttete er das Gesöff in sich hinein. Das Zeug rann durch seine an Kummer gewöhnte Kehle, und der Alte schloss beseligt für einen Moment die Augen.
    Joe Brandenburg benutzte diesen Moment, um den Inhalt seines Glases zur Desinfektion des Fußbodens zu verwenden.
    »Noch einen«, forderte Old Conny.
    »Vielleicht«, stellte unser Kollege in Aussicht.
    »Wann?«, fragte Old Conny.
    »Als ich noch bei der City Police war«, kam Joe Brandenburg zum Kern der Sache, »haben meine Beamten dich einmal zusammen mit einem Freund von dir erwischt, als ihr in einem Auto gelegen habt, das euch nicht gehörte.«
    »Goddam«, brummte Old Conny böse, »das sollte ich dir eigentlich nie vergessen. Das Auto gehörte gar keinem mehr. Jemand hat es stehen lassen. Wir sind auch nicht verurteilt worden.«
    Brandenburg winkte ab. »Interessiert mich nicht mehr. Dein Freund war doch ein gewisser…«
    »Billy Rond, der alte Halunke«, half Old Conny dem zögernden Joe Brandenburg weiter.
    »Ich könnte euch beide brauchen. Zwei harmlos aussehende alte Männer wären gerade richtig für das Ding, das ich vorhabe.«
    »Alte Männer?« Old Conny blickte ihn grimmig an.
    »Na ja«, winke Joe Brandenburg ab, »halt solche, die nicht gerade wie ein Teenager aussehen. Ist dein Freund hier?«
    Old Conny schüttelte den Kopf. »Nein. Die Gegend hier gefällt ihm nicht mehr. Außerdem…« Er blies missbilligend durch die Nase. »Er arbeitet jetzt, weil er spinnt.«
    »Wo arbeitet er denn?«
    Old Conny winkte ab. »Er hängt in einem Billardsalon unten in der Water Street herum. Da macht er manchmal sauber, leert Aschenbecher aus und so weiter.«
    Old Conny zuckte zusammen, als Joe Brandenburg plötzlich aufsprang, den Kellner heranwinkte, einen Dollar auf den Tisch warf und nur noch sagte: »Für den Rest bekommt er noch von diesem Rattengift.«
    »He!«, sagte Old Conny »Wo willst ’n schon hin? Wir wollten doch zusammen ein Ding besprechen.«
    »Du bekommst noch einen Whisky«, teilte ihm der Kellner mit.
    »Und zehn Cent« betonte Old

Weitere Kostenlose Bücher