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Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Titel: Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
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laut. »Irgendjemand, der sich an mir rächen will, hat Rond vorgeschoben, um mich in eine Rille zu locken. Als ich mit Rond zusammen stand, warf der unbekannte Täter die Brandbombe. Sie traf aber allein Rond, mir passierte nichts. Der Täter blieb in der Nähe und beobachtete mich weiter. Heute hat er sich erneut auf meine Spur gesetzt. Draußen in Flushing erschien ihm die Situation günstig, und er riskierte den zweiten Anschlag. So erscheint es mir am wahrscheinlichsten.«
    »Mir auch«, sagte Phil.
    »Mir ebenfalls, aber wir dürfen nichts außer Acht lassen«, bekräftigte der Chef. »Um ganz sicherzugehen, habe ich ein paar Kollegen beauftragt, in der Unterwelt einmal herumzuhören, ob Rond irgendwo bekannt ist und ob man weiß, mit welchen Leuten er zuletzt Verbindung hatte.«
    Es klopfte an der Tür.
    Helen, Mr. Highs Sekretärin, schaute herein. »Joe Brandenburg ist draußen, Mr. High. Er hat ein wichtiges Ermittlungsergebnis in der Angelegenheit Rond.«
    »Herein mit ihm.«
    Joe begrüßte uns kurz. Dann berichtete er schnell, was er in der 34. Straße von Old Conny gehört hatte. »William Rond soll zuletzt in einem Billardsalon in der Water Street gearbeitet haben.«
    »Lucky Ball«, warf Phil schnell ein. »Captain Baker erzählte mir neulich einmal, dass sich dort ein paar sehr schräge Vögel herumtreiben.«
    »Danke, Joe«, sagte Mr. High. »Ich halte es für besser, wenn Sie nach diesem Kontakt nicht auch noch in diesem Salon erscheinen. Hier…« Er angelte nach einer Meldung auf seinem Schreibtisch. Joe trat dienstbeflissen näher.
    »Fahren Sie mal hinüber zu den Kollegen bei der Kriminalabteilung in Queens. Dort lag ein roter Chevy in der Jamaica Bay.«
    Joe nahm die Meldung und verabschiedete sich.
    »Und ihr beiden sollt euch etwas erholen«, sagte der Chef zu Phil und mir. »Geht einmal eine Stunde Billard spielen. Das ist gut für die Nerven.«
    Phil nickte beifällig.
    Der Chef lächelte zurück. »Geht aber erst…«
    »… zum Rasieren«, vollendete ich.
    »Nein, eben nicht«, überraschte mich der Chef. »Gerade weil ihr unrasiert seid, eignet ihr euch hervorragend für den Besuch im Billardsalon. Geht zum Maskenbildner. Er soll euch so herrichten, dass ihr ausseht wie Leute, die in zwielichtigen Spielsalons verkehren.«
    ***
    Der Mann war eine miese Type. Er war schlank und hatte schmale Hüften, aber Schultern wie ein Gewichtheber.
    Leicht verrückt schien er auch zu sein. Er trug zu einem weinroten Blazer ein hellblaues Hemd und ein Samtschleifchen als Krawatte an einem breiten Hemdkragen. Unter dem Schleifchen leuchteten bunte Glasknöpfe. Die Haare hingen dem Mann bis an die Augen.
    Unten herum sah er nicht besser aus. Spitze Schuhe mit halbhohen Absätzen und Samteinsätzen auf dem Oberleder. Darüber eine Hose, die fast hauteng war, sich nach unten jedoch wie eine Seemannshose erweiterte.
    Ich bemühe mich immer, vorurteilsfrei zu sein. Von mir aus können sich Leute so verrückt anziehen, wie sie wollen. In diesem Falle hatte ich etwas dagegen, denn was ich da vor mir sah, war mein Spiegelbild.
    Phil lachte schallend.
    Ich drehte mich um. »Du hast es gerade nötig.«
    Phil trug ebenfalls eine Beatle-Frisur. Er hatte eine Goldbrokatjacke an, darunter ein schwarzes Hemd mit einem knallgelben Schlips. Seine schwarze Hose hatte eingewebte Silberfäden. An seinen Füßen saßen Schnabelschuhe.
    »Du siehst hinreißend aus«, posaunte ich Phil an.
    »Wo ist der Flugschein?«, fragte ich dann unseren Maskenmann Windermere.
    »Welcher Flugschein?«
    »Nach Rio«, sagte ich, »zum Karneval in Rio.«
    »Ihr gefallt euch wohl nicht?«, fragte Windermere misstrauisch.
    »Nein«, antworteten wir gemeinsam.
    »Mir auch nicht«, gab er zu. »Aber so seid ihr stilecht. Ich kenne die Burschen, die in solchen Spielsalons herumpennen.«
    »Wir hätten uns doch rasieren sollen - es sieht übertrieben aus«, zweifelte Phil.
    »Nein«, antwortete Windermete. »Schließlich seid ihr ja obdachlose Gestalten, die Anschluss suchen. Hier…« Er reichte Phil einen Schein. »New York State Prison«, stand im Kopf des Vordrucks. Und aus dem Rest ging hervor, dass Philip Retcliff nach verbüßter Strafe ordnungsgemäß auf freien Fuß gesetzt worden sei.
    »Deine Legitimation«, bemerkte Windermere grinsend.
    Mir gab er gleich mehrere bunte Zettel. »Salvation Army«, stand darauf. Es waren Bettmarken des Übemachtungsheimes der Heilsarmee.
    Zum Schluss drückte er uns sogar noch Kleingeld im Rahmen der

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