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Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Titel: Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
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Conny.
    ***
    »Hier«, sagte der junge Gangsterboss Bill Steinberg und zeigte mit einem Kugelschreiber auf eine Stelle der Straßenkarte, an der eine Verbindungsstraße von der Durchgangsstraße abzweigte.
    Vier Köpfe beugten sich über die Karte.
    »An dieser Stelle werden Herbert und Norman mit dem neuen Wagen stehen. Wenn der Geldtransport kommt, stellen sie sich auf die Straße und winken«, ordnete Bill Steinberg an.
    »Du spinnst total«, ereiferte sich Jimmy Norbershift. »Dann können wir auch gleich unsere Klamotten nehmen und freiwillig nach Sing Sing fahren. Ist doch klar, dass die nicht halten. Die biegen doch sofort auf die andere Straße ab und geben über Funkalarm.«
    »Stimmt«, grinste der Jungboss. »Sollen sie auch. Sobald sie abgebogen sind, setzen sich Herbert und Norman in den Wagen und fahren ab.«
    »Hinter dem Transporter her«, brummte Norman Shild.
    »Nein«, entgegnete Steinberg. »Wohin ihr wollt - nur nicht dem Transporter nach. Der Transporter fährt hier…« Steinbergs Kugelschreiberspitze glitt über die Karte. Die Nebenstraße dort machte gleich nach der Abzweigung eine scharfe Biegung. An dieser Stelle verharrte der Kugelschreiber. »Hier müssen sie langsam fahren, sonst fliegen sie aus der Kurve«, erklärte Steinberg. »Genau an dieser Stelle steht auch ein schöner Baum.«
    »Ein Baum, was soll das heißen?«, wunderte sich Norbershift.
    »Ein Baum«, nickte Steinberg, »und du sitzt darauf.«
    »Schöner-Witz«, bemerkte Norbershift mürrisch. »Was soll ich denn auf einem Baum? Ich bin doch kein Affe.«
    »Hoffentlich bist du einer«, grinste der Boss. »Du musst dich nämlich von diesem Baum auf den Transporter fallen lassen und dort mit affenartiger Geschwindigkeit die Antennenleiste ’runterreißen.«
    Norbershift war so verblüfft, dass er den Boss mit offenem Mund anstarrte. Der kaugummikauende Widmark wieherte wie ein fröhliches Ross. »Mensch«, keuchte er prustend, »ein Büffel als Affe.«
    Dann erstarb sein Lachen jäh, denn Steinberg schlug ihm mit der Rückseite der rechten Hand ins Gesicht.
    »Hör auf«, sagte der Boss kalt, »hier gibt es nichts zu lachen, jetzt wird es ernst. Die Sache passiert heute Abend.«
    »Heute schon?«, stammelte der verblüffte Widmark.
    »Heute schon?«, fragte auch Norbershift verdutzt.
    Steinberg gab keine Erklärung dafür, weshalb der Termin vorverlegt worden war. Er konnte keine Erklärung geben. Nicht er hatte den neuen Zeitpunkt angesetzt, sondern der Mann, den die anderen nicht kannten. Der eigentliche Boss, von dem nur er etwas wusste.
    »Du reißt die Antennenleiste herunter…«, wollte er fortfahren, aber Norbershift redete wieder dazwischen.
    »… und im gleichen Moment gibt es Alarm, weil die Verbindung abreißt.«
    Zur Verblüffung des Büffels nickte Steinberg. »Ja, es gibt Alarm aber das interessiert uns nicht. In dem Moment werden nämlich die Kerle im Führerhaus den Wagen bemerken, den Paul Widmark quer über die Straße gestellt hat. Sie müssen stehen bleiben. Ich springe an den Wagen heran, und dann…«
    Er machte eine wohlberechnete Kunstpause.
    Die Gangster sehen ihren jugendlichen Anführer in gespannter Erwartung an.
    »Mach das Maul auf«, forderte schließlich der Büffel Jimmy Norbershift.
    »Der Transporter ist eine verdammt raffinierte Einrichtung«, berichtete Bill Steinberg 'noch einmal. »Starke Panzerung, bombensichere Schlösser, ausgefuchste Funkanlage, unüberwindliche Panzerscheiben und fast schusssichere Spezialreifen.«
    »Hab’ ich ja gleich gesagt?«, ließ sich Norbershift vernehmen.
    »An eines haben die Kerle, die das Ding gebaut haben, aber nicht gedacht. Die Panzerscheiben…«
    »Die kriegen wir nie auf«, beharrte Norbershift auf seiner skeptischen Haltung.
    »… sitzen in ganz gewöhnlichen Gummidichtungen. Das ist der schwache Punkt. Da kommen wir ’rein«, wurde der Jungboss energisch. »Ich habe eine Spritze, so, wie sie ein Doktor hat und wie sie gestern Norman gehabt hat. Diese Spritze ist mit einem Zeug gefüllt, das Lost heißt. Lost oder auch Gelbkreuz. Ein Höllenzeug das grausam stinkt. Das Stinken ist aber nicht so schlimm. Das Zeug ist viel schlimmer. Es ist ein Giftgas. Der Gestank verbrennt die Haut und die Augen.«
    »Mensch«, staunte Norbershift atemlos.
    »Ich spritze dieses Zeug durch die Gummidichtung in das Fahrerhaus des Transporters. Und ihr könnt euch 34 darauf verlassen - die Kerle kommen ’raus.«
    Norbershift atmete hörbar aus. »Siehste«

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