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Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Titel: Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schreibtisch gelandet, aus der hervorging, dass ein anderer Ganove behauptet hatte, von Paul Widmark einen Auftrag bekommen zu haben.
    »Prima«, sagte ich laut, obwohl Phils Kugel ohne eine Karambolage über den Tisch rollte.
    »Mach es doch besser«, sagte er keck.
    »Das werde ich auch«, gab ich bekannt.
    Ich gab mir sogar redlich Mühe, ein paar gescheite Bälle zu stoßen.
    Die letzten beiden Kugeln verschwanden in den Löchern. Aber wir gaben noch nicht auf. Einer der übrigen Gäste kam uns ebenfalls bekannt vor.
    »Ich hab’s«, flüsterte ich Phil fast unhörbar zu, »das ist Herbert Ransom. Die Kollegen aus Maryland haben ihn mal gefasst und zu uns geschickt, als er einen gestohlenen Wagen über drei Grenzen gebracht hatte.«
    »Das Spiel wird immer interessanter«, bemerkte Phil laut.
    Ich suchte den Beinaheboss des Ladens. Er war nicht zu sehen. Aus einer Tür an der Seite des Lokals kam gerade ein Hüne heraus, ein riesiger Kerl, mit dem bestimmt nicht gut Kirschen essen war.
    »Hallo, Dicker«, rief ich ihm zu, »wo ist denn der Boss von diesem Laden? Wir wollen noch ein Partie spielen.«
    Der Hüne erstarrte förmlich und sah mich einen Moment an wie ein wütender Gorilla. Dann drehte er sich auf dem Absatz um und ging zurück.
    »Sag nur nicht wieder ›Dicker‹ zu ihm, das mag er offensichtlich nicht«, meinte Phil. Und leise setzte er hinzu: »Kennst du ihn?«
    »Nein. Du?«
    »Nein.«
    Der Boss mit der Kieksstimme kam verblüffend schnell herangeschossen. »Da ist doch der Schlitz zum Einwerfen«, brummte er und nahm meinen Quarter aus der Staatskasse entgegen, um ihn in den Automaten des Tisches zu befördern.
    »Hättest du ja gleich sagen können«, maulte ich.
    Phil betätigte den Hebel. Die Kugeln kamen wieder auf das Filztuch gerollt. Wir spielten weiter, beobachteten aber gleichzeitig das Geschehen im Billardsalon.
    Ein paar Spieler gingen fort. Andere kamen herein. Einer davon war Tim Reshing, ein kleiner Gangster, den wir vor zwei Jahren verhaftet hatten. Er war bleich und schien noch nicht lange aus dem Gefängnis entlassen zu sein.
    Er musterte uns mit einem verwunderten Blick, der aber wohl unserem albernen Aufzug galt. Er erkannte uns nicht, setzte sich auf eine der Wandbänke und steckte sich ein Zigarette an. Gleich darauf ging er jedoch schon wieder.
    »Letztes Spiel«, sagte ich.
    Phil schaffte zwar noch eine herrliche Karambolage, aber dann war er mit seinem Latein am Ende. »Verteufelte Situation«, sagte er und kratzte sich ganz echt mit dem Billardstock im Genick.
    »Stimmt«, sagte eine Stimme hinter uns.
    Wir fuhren herum und automatisch gingen unsere Hände in die Höhe. Die Billardstöcke polterten auf den Boden.
    Die Neun-Millimeter-Kanone in der Hand des Jünglings mit der Kieksstimme war einfach nicht zu übersehen.
    »Na, Cotton, hat dir der alte Idiot doch noch etwas flüstern können?«, höhnte der Teenager mit der Waffe.
    ***
    Der Streifenwagen rumpelte über die Bürgersteigkante und kam auf dem breiten Gehweg zum Stillstand. Auf der Eahrbahn bestand hier vor der Kreuzung Halteverbot, und die Streifenbeamten wussten, dass bald der Rushhour-Verkehr einsetzen würde.
    »Ich bin einmal gespannt, was da los sein soll«, brummte Sergenat Rennis. »Vielleicht sieht jemand Gespenster«, schlug sein Kollege Whinshad vor.
    Die beiden stiegen aus und gingen auf das Apartmenthaus zu.
    »3 C«, erinnerte Whinshad.
    Rennis legte seinen breiten Daumen auf den entsprechenden Klingelknopf.
    Eine Stimme quäkte aus der Sprechanlage: »Ja, bitte?«
    »City Police. Sie haben uns…«
    Der Türöffner brummte. Die Beamten traten ein und gingen ohne sonderliche Eile zum Lift.
    Im dritten Stock erwartete sie eine spitznasige Frau. Die Cops waren kaum aus dem Lift heraus, da wies sie schon aufgeregt auf eine Milchpackung, eine Zeitung und einen großformatigen Briefumschlag vor der übernächsten Apartmenttür.
    »Ja und - was sollen wir hier?«, fragte Sergeant Whinshad. Seine Stimme hatte einen ärgerlichen Unterton.
    »Mrs. Fullborn wurde gestern Abend von zwei Männern abgeholt«, erklärte die spitznasige Frau.
    »Das kommt vor«, nickte Rennis. »Sie ist nicht zurückgekommen, und jetzt steht die Milch vor der Tür und wird sauer. Haben Sie uns deshalb angerufen?«
    Die spitznasige Frau warf ihm einen vernichtenden Blick zu und wandte sich an Whinshad. »Mrs. Fullborn ist verheiratet. Mr. Fullborn arbeitet in Flushing bei der Steel Constructions Company und…«
    »Da ist kein

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