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Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Titel: Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
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Cop in der Nähe. Auch kein verdächtiger Wagen.«
    Jetzt Wurde es gefährlich. Wenn es so war, wie Widmark sagte, konnten sie uns in aller Seelenruhe abschießen.
    Ich lachte dennoch fröhlich.
    »Was ist?«, fragte der Junge mit der Kanone.
    »Widmark ist ganz schön dämlich«, verkündete ich.
    Dem genannten Gangster fiel der Kaugummi, den er gerade aus dem Papier gewickelt hatte, vor Schreck aus der Hand. Sein Unterkiefer klappte nach unten, als er seinen Namen hörte.
    »Wieso?«, fragte der Junge.
    »Bist du der Boss hier?«, fragte ich zurück.
    »Hast du etwas dagegen?«, gab er zurück.
    »Er nicht«, sagte Phil, »aber die Schulbehörde. Wahrscheinlich hast du heute wieder die Schule geschwänzt. Es wird Zeit, dass dein Daddy dich mal über das Knie legt.«
    Steinberg lief feuerrot an. Phils Gemeinheit hatte gesessen. Die Hand mit dem Mordwerkzeug schob sich eine Kleinigkeit vor.
    »Lass dich nicht ärgern«, beruhigte Norbershift den jungen Boss. »Wenn du sie nachher hinrichtest, werden sie wissen, dass man dich nicht unterschätzen darf.«
    Steinberg lachte meckernd.
    »Widmark ist dämlich«, erinnerte ich.
    »Warum?«, fragte Norbershift. Er erschien völlig ruhig und so sicher, dass er mir unheimlich wurde.
    »Weil er nach verdächtig aussehenden Wagen Ausschau gehalten hat. Meint ihr, wir haben neuerdings Autos, auf denen unsere Firma mit Adresse, Telefonnummer und Dienstleistungen geschrieben steht?«, bluffte ich.
    Phil schlug in die gleiche Kerbe. »Paul Widmark soll lieber mal nach unverdächtig aussehenden Wagen Ausschau halten.«
    »Maul halten«, befahl Bill Steinberg.
    Er stand mit dem Büffel auf gleicher Höhe, Widmark daneben. Drei Schritte hinter ihnen lehnten an der Wand noch zwei Männer. Ich wusste nicht, dass sie Kidnapper und Mörder waren. Ich sah nur, dass sie Angst hatten.
    Ein Mann, der kurz vor dem Zwischenfall noch im Lokal gewesen war, fehlte jetzt. Wahrscheinlich hatte Widmark ihn hinausgeschickt. Die fünf, die jetzt noch übrig waren, gehörten wohl zusammen.
    Fünf Mann sind für Phil und mich keine unbezwingbare Übermacht. Phil war wohl der gleichen Meinung. »Jetzt wird es langweilig«, sagte er gemütlich. »Außerdem tun mir die Arme weh. Gebt es auf, Herrschaften. Ihr habt keine Chance. Mit der Bedrohung von G-men bringt ihr euch nur noch tiefer rein.«
    »Seid ihr überhaupt G-men? Ihr seht gar nicht so aus«, stellte Steinberg fest.
    »Gute Idee«, lobte Norbershift. »Uns kann niemand etwas wollen. Zwei unrasierte Kerle in idiotischen Anzügen kamen herein und wollten Krawall machen. Da haben wir uns gewehrt.«
    »Der Trick ist alt«, behauptete ich.
    Norbershift - ich kannte zu diesem Zeitpunkt weder seinen noch Steinbergs Namen - überlegte es sich anders.
    Er drehte sich zu den beiden Männern an der Wand um. »Los, ihr beiden, filzt die Kerle mal. Nehmt ihnen die Kanonen ab, Ausweise und was sie sonst so bei sich haben.«
    Der Dickere von beiden löste sich langsam von der Wand. Der Dünnere zögerte noch. »Warum legen wir sie nicht erst um, ehe wir sie filzen?«, maulte er.
    Der junge Anführer krächzte humorig: »Mensch, wir können doch nicht das Staatseigentum beschädigen, das die Gentlemen bei sich haben. Los, hin!«
    Der Dicke schlenderte auf Phil zu.
    Der Dürre kam zu mir.
    Wir mussten uns entscheiden. Der Dicke war vermutlich stärker - und schwerer zu überrumpeln. Dafür hatte er mehr Durchschlagskraft, wenn er vielleicht gegen seine Kumpane krachte. Der Dürre war schwächer. Aber er flog leichter und weiter. Außerdem hatte er offensichtlich Angst.
    Das war die Entscheidung. Phil und ich verständigten uns durch einen Blick. Der Dicke machte einen kleinen Bogen und kam von der Seite auf Phil zu. Der Dürre hingegen benahm sich genauso, wie ich ihn eingeschätzt hatte.
    Er kam direkt von vorne auf mich zu.
    Dieser kapitale Fehler raubte sogar seinem Boss die Nerven. Der Mann mit der Kieksstimme warf dem Büffel einen bezeichnenden Blick zu. Er ließ uns vor lauter Verwunderung über die Dummheit seines Komplicen für einen Sekundenbruchteil aus den Augen. Im gleichen Sekundenbruchteil kam der Dürre in meine Reichweite.
    Er hob die Hände, um mich mit seinen ungepflegten Fingern zu befummeln. Mit einer blitzschnellen Bewegung ließ ich meine bisher erhobene rechte Hand heruntersausen, wobei ich sie so drehte, dass ich das rechte Handgelenk des Dürren mit der Handkante erwischte. Mit der Linken riss ich den Dürren heran und schleuderte ihn

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