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Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Titel: Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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vor Monaten unter einem falschen Namen gemietet hatte. Das Apartment lag im nördlichen Queens, am Ditmars Boulevard-Nur Andy Yonkers und sie besaßen je einen Schlüssel dafür.
    Andy erwartete sie bereits und empfing sie mit einem wütenden Ausbruch. »Warum hast du mich herbestellt?« verlangte er zu wissen. »Es muß dir doch klar sein, daß es gerade jetzt für mich darauf ankommt, so unschuldig wie ein kleines Kind zu wirken. Nach Zuttys Tod wird mir die Polizei Löcher in den Bauch fragen. Jede Stunde, die ich nicht genau belegen kann, wird mir endlose Schwierigkeiten bescheren. Es wird einige Zeit dauern, bis Gras darüber wächst.«
    Jill trat ans Fenster. Sie spähte durch die Gardine hinab auf die Straße. »Ist dir jemand gefolgt?« fragte sie.
    »Ich bin doch kein Anfänger! Was ist überhaupt los? Warum hast du mich dazu aufgefordert, schnellstens die Wohnung zu verlassen?«
    »Ich möchte vermeiden, daß dich die Bullen dort hoppnehmen«, meinte Jill und wandte sich um. »Cotton weiß alles.«
    »Er ist doch tot — oder?«
    »Nein, Atchkinson hat versagt.«
    »Und du?«
    »An mir lag es nicht. Ich habe alles großartig vorbereitet. Atchkinson brauchte Cotton nur noch zu überfahren — aber dann kam Catway dazwischen, und Atchkinson verlor die Nerven. Er ist getürmt.«
    Andy stand auf. Er steckte sich eine Zigarette an und inhalierte tief. »Mich betrifft das alles nicht«, meinte er halblaut. Er starrte ins Leere. »Es genügt, wenn du aus der Stadt verschwindest.«
    »Wie stellst du dir das vor?, Cotton weiß doch alles!«
    »Wer hat es ihm erzählt?«
    »Niemand. Er hat dich gesehen, als du Zuttys Haus betreten hast.«
    »Cotton blufft«, erklärte Andy, der seinen Blick nicht von Jills Augen nahm. »Oder du erzählst mir ein Märchen. Was bezweckst du damit?«
    Jill hob das Kinn und tat beleidigt. »Du machst mir Spaß! Ich setze alles daran, um dich zu warnen, und du überhäufst mich mit Vorwürfen.«
    »Eine reizende Situation«, knurrte Yonkers. »Ausgerechnet am Tage meines größten Triumphes muß mir das passieren! Diese Panne verdanke ich dir. Du hast dich von Cotton beim Telefonieren überraschen lassen.«
    »Das viräre nicht passiert, wenn er nicht die genauen Zusammenhänge gekannt hätte.«
    »Was soll jetzt geschehen?«
    »Ich habe dieses Apartment unter dem Namen Betty Layer gemietet. Als ich die erste Miete bezahlte, trug ich eine dunkle Perücke. Ich erklärte dem Vermieter, daß ich viel im Ausland zu tun hätte und nur gelegentlich hier wohnen würde. Wenn ich mir die Perücke wieder aufsetze und dich hier oben verpflege, wird das keinem Menschen auffallen. Niemand wird dich in dieser Wohnung suchen, und keiner wird in mir die gesuchte Jill Brothman vermuten.«
    »Ich denke nicht daran, mich wie eine Maus zu verkriechen«, sagte Yonkers heftig. »Wenn ich nicht sofort die Zügel des Syndikats fest in die Hand nehme, ist die Organisation keinen Schuß Pulver mehr wert.«
    »Warum willst du das alles auf dich nehmen?« fragte Jill leise.
    Er musterte sie erstaunt. Er verstand die Frage nicht.
    Jill übernahm für ihn die Antwort. »Du hattest es satt, dich von Zutty herumkommandieren zu lassen — für einen lumpigen Tausender im Monat, während Zutty Millionen einstrich. Dir ging es doch um das Geld, nicht wahr? Jetzt kannst du es haben! Du brauchst nur danach zu greifen! Schnapp es den anderen vor der Nase weg und verdufte damit. Einen besseren und größeren Fischzug wirst du bis ans Ende deiner Tage nicht machen können.«
    »Meinst du, ich hätte Lust, mich zwischen zwei Stühle zu setzen?« fragte er lauernd. »Wenn ich deinem Vorschlag folgte, säße ich genau zwischen zwei Stühlen, dann würden mich die Polizei und die Syndikatsmitglieder jagen.«
    »Davor fürchtest du dich?«
    »Tickst du noch richtig? Dieser Kombination ist kein Wild gewachsen.«
    »Du bist kein Wild, und ich bin es auch nicht«, meinte Jill heftig. »Nicht, wenn wir es richtig anstellen! Laß sie doch auf die Jagd gehen! Sie werden uns nicht finden.«
    »Was nützen mir die Millionen, wenn ich darauf schlafen und in dieser mickrigen Bude wie in einer verdammten Gefängniszelle hausen muß?«
    »Das ist nur für wenige Tage oder Wochen«, meinte Jill. »So lange, bis der Sturm vorüber ist. Wenn alle fest davon überzeugt sind, daß wir längst im Ausland sind, werden wir New York still und heimlich verlassen.«
    Yonkers rieb sich das Kinn und blickte Jill an. Er bewunderte ihre Schönheit und ihren

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