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Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Titel: Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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bekommst du später.«
    »He, immer schön langsam!« rief Phil. »Du weißt, wie schwierig es ist eine Unterschrift für diese Papiere zu bekommen. Was wirfst du den Burschen vor?«
    »Mord und Beihilfe zum Mord«, sagte ich. »Genügt dir das?«
    »Mir schon, aber ohne konkrete Beweise haben wir keine Chance, den Wisch zu…«
    Ich unterbrach ihn. »Du bekommst, was du brauchst. Ich rufe später noch einmal durch.«
    Ich warf den Hörer auf die Gabel und verließ mit Catway den Bungalow. Minuten später standen wir vor dem Eingang zum Nachbarhaus. Ich klingelte. Niemand öffnete. Wir gingen um das weiße einstöckige Haus herum und hörten aus den geöffneten Fenstern des Obergeschosses laute Musik dringen.
    Die Terrassentüren standen weit offen. Wir verständigten uns mit einem kurzen Blick und durchquerten das große Wohnzimmer. Wir gelangten in die Diele und von hier über eine Holztreppe in das erste Stockwerk.
    Wir brauchten nur der lauten Musik nachzugehen. Ich klopfte gegen die weißlackierte Tür. Die Lautsprecher waren voll aufgedreht. Offenbar hörte niemand das Klopfen.
    Ich stieß die Tür auf. Catway und ich traten über die Schwelle.
    Auf der Couch lag ein Girl, nur mit einem Bikini bekleidet. Die Beine hatte es übereinandergeschlagen. Mit dem nackten, in der Luft hängenden Fuß wippte es den Rhythmus.
    Das Girl hielt die Augen dabei geschlossen und folgte hingerissen der Soul-Musik. Jill war nirgendwo zu sehen.
    Ich trat an den Verstärker und drehte die Lautstärke zurück. Das Girl fuhr erschreckt in die Höhe. Ihr Erschrecken schlug jäh in Empörung um. »Was, zum Teufel, treiben Sie hier?« stieß sie hervor. »Wie können Sie es wagen, ohne Anmeldung in das Haus einzudringen?«
    »Wir haben geklingelt und geklopft, aber Sie hörten uns nicht«, stellte ich fest. »Wo ist Jill Brothman?«
    »Jill? Da sind Sie hier auf dem falschen Dampfer. Die wohnt nebenan, in Roys Haus.«
    »Das weiß ich. Sie war doch eben noch hier bei Ihnen, nicht wahr?« fragte ich.
    Die .Augen des Girls weiteten sich. »Jill? Ich habe sie seit Tagen nicht zu Gesicht bekommen. Sie war in Indianapolis, glaube ich.«
    Laura Arvell hatte ein hübsches, aber ziemlich nichtssagendes Gesicht mit veilchenblauen Augen und einem in Bardotmanier geschminkten Schmollmund. Sie sah nicht aus wie jemand, der log.
    »Kommen Sie«, sagte ich zu Catway und hastete zur Tür.
    »He, wollen Sie sich nicht entschuldigen?« rief uns das Girl ärgerlich hinterher. Wir achteten nicht darauf, was sie noch zu schimpfen hatte. Wir stürmten zurück in Roys Bungalow.
    »Wissen Sie, wo Jills Zimmer liegt?« fragte ich Catway.
    Er nickte und eilte voran. Dann stieß er eine Tür auf. Der Raum war in Weiß und Grün gehalten; es war ein hübsches, sehr geschmackvoll eingerichtetes Zimmer. Mein Smith and Wesson lag auf dem Tisch. Ich nahm die Waffe an mich und schob sie zurück in die Schulterhalfter.
    »Sie ist getürmt«, sagte Catway.
    »Sieht so aus«, bestätigte ich. »Sie hat Atchkinson auf den Arm genommen. Es war niemals ihre Absicht, zu Laura zu gehen und das Girl abzulenken. Jill war überzeugt davon, daß die Sache auch so klappen würde. Sie wollte nur bei dem Mord nicht dabeisein. Als sie hörte, wie Atchkinson mit dem Wagen davonraste, wurde ihr klar, daß er vor irgend etwas floh und daß der Anschlag gescheitert war.«
    Catway nickte grimmig. »In dieser Sekunde beschloß sie, selber zu türmen. Vermutlich war sie noch hier im Hause, als Sie mit Ihrer Dienststelle telefonierten. Ihr Vorsprung ist nicht sehr groß — höchstens fünf Minuten.« Ich machte kehrt. Catway folgte mir ins Wohnzimmer. Ich trat ans Telefon und nahm den Hörer ab.
    »Wir müssen uns jetzt auf Andy Yonkers konzentrieren«, sagte ich. »Jill wird versuchen, ihn zu warnen.«
    ***
    Jill Brothman wußte, daß sie Andy nicht die volle Wahrheit sagen konnte. Das würde, fürchtete sie, einem Selbstmord gleichkommen. Sie hatte Andy Yonkers imponieren wollen und statt dessen alles kaputtgemacht. Andy durfte nicht erfahren, daß sie geredet hatte, aber sie mußte ihm klarmachen, daß es für ihn und sie nur noch eine Überlebenschance gab.
    Sie mußten weg von New York. Wenn Andy das Barkapital des Syndikats mitnahm, stand ihnen die Welt offen. Zum Teufel mit den anderen, zum Teufel mit dem FBI und der Polizei! Wenn sie Andy dazu bewegen konnte, mit ihr zu fliehen, war alles in Ordnung.
    Sie trafen sich in der kleinen Ausweichwohnung, die Jill für alle Fälle schon

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