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Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Titel: Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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wachen Verstand. Sie war ein Mädchen, mit dem man sich überall sehen lassen konnte. Sie war ein Girl, mit dem sogar das Alleinsein Spaß machte. Er hatte nichts dagegen, sie zu seiner ständigen Begleiterin zu ernennen. Was er fürchtete, lag auf einer anderen Ebene.
    Jill und er waren aus dem gleichen Holz geschnitzt. Sie war skrupellos. Genau wie er, war sie darauf versessen, rasch zu Geld zu kommen — je mehr, desto besser. Um ihr Ziel zu erreichen, war sie zu allem fähig.
    Wenn ich die Millionen hole, wird sie versuchen, damit durchzubrennen, schoß es ihm durch den Kopf. Sie wäre dazu imstande!
    »Worüber grinst du?« fragte Jill ihn beunruhigt.
    »Ach, es ist nichts«, behauptete er und schaute sie lächelnd an. Jill lächelte zurück. Hatte sie schon gewonnen?
    Andy Yonkers war in Jills Augen ein Gangster von Format. Er hatte dunkle glänzende Augen, blauschwarzes Haar und scharfkantige Züge. Wenn er lächelnd seine festen weißen Zähne entblößte, strahlte er einen herben, faszinierenden Charme aus.
    »Bist du einverstanden?« fragte sie ihn.
    »Mir bleibt kaum etwas anderes übrig«, sagte er. »Ich habe keine Lust, mich wegen des Mordes verhaften zu lassen. Stell das Radio ein. Den Polizeifunk. Ich muß hören, was los ist.«
    Jill trat an den Radioapparat. »Wann holst du das Geld?« fragte sie.
    »Noch heute nacht«, versicherte er.
    Jill blickte über die Schulter. »Was ist, wenn dir die anderen zuvorkommen?«
    »Sie haben keine Ahnung, wo es ist. Ich bin der einzige, der das Versteck kennt.«
    »So sehr vertraute dir Zutty?« wunderte sich Jill.
    »Schließlich war ich seine rechte Hand«, sagte Yonkers selbstzufrieden.
    In Jills Augen flackerten plötzlich Zweifel. »Ich hoffe nur, daß er dich nicht hereingelegt hat.«
    »Wie meinst du das?«
    »Vielleicht enthält das Versteck nur einen Haufen wertloses Altpapier. Zuzutrauen wäre das Karupky. Er hatte schon immer verrückte Einfälle, und wirklich getraut hat er keinem außer sich selbst.«
    »… soeben verhaftet«, ertönte es in diesem Augenblick aus dem Lautsprecher. »Atchkinson leistete keinen Widerstand. Wir befinden uns mit ihm auf dem Wege zum Präsidium.«
    »Verdammt, es ist also schon losgegangen«, stieß Yonkers hervor. »Ob er dichthalten wird?«
    »Nein«, sagte Jill hart und böse. »Der nicht! Er ist ein Versager.«
    »Er hat immer gut gearbeitet.«
    »Er hat stets Mist gemacht«, widersprach Jill. »In Indianapolis ist es ihm nicht gelungen, Bert Steeple herumzukriegen. Er hat sich dabei eine blutige Nase geholt. Er hat auch heute versagt — und er wird umfallen, wenn die Bullen ihn in die Mangel nehmen, mein Wort darauf!«
    »Wenn er singt, kann ich mich nicht mehr auf der Straße zeigen«, meinte Yonkers erregt.
    »Dein Steckbrief wird spätestens morgen früh in allen Zeitungen zu finden sein«, nickte Jill. »Die Bullen werden aber schon jetzt nach dir Ausschau halten.«
    »Willst du mir angst machen?« brauste er auf.
    »Unsinn, aber wir müssen wissen, woran wir sind. Mach dir wegen der Situation keine Gedanken. Ich war lange genug am Theater und kenne mich im Schminken aus. Ich verpasse dir eine Maske, in der dich nicht einmal deine eigene Mutter erkennen würde!«
    ***
    Die Polizeimaschinerie lief auf Hochtouren. Atchkinsons Verhaftung löste weitere Festnahmen aus. Zunächst wurden Houston und Emerson festgesetzt. Dann kamen weitere Gangmitglieder an die Reihe. Das Syndikat wurde systematisch aufgerollt.
    Die Rennfahrer, die bisher geschwiegen hatten, packten endlich aus. Es kam zu Gegenüberstellungen mit den Gangstern, die für Karupkys Organisation das Geld eingetrieben hatten, und die nun krampfhaft versuchten, die eigene Schuld zu verkleinern und anderen zuzuschieben. Ein Name, der in diesem Zusammenhang immer wieder fiel, war der von Andy Yonkers.
    Da die Gangster wußten, daß er getürmt war und keine Chance hatte, jemals wieder Tritt zu fassen, hatten sie keine Skrupel, ihn zu belasten. Sie waren ihm gefolgt, solange er ihnen die Illusion gegeben hatte, frischen Wind in den Syndikatsbetrieb zu bringen. Jetzt, wo sich zeigte, daß er die Organisation praktisch zerstört hatte, wandten sie sich wie ein Mann gegen ihn.
    Jeder Polizist in New York und Umgebung und jeder G-man im Lande wußte, wie Andy aussah. Es war auch bekannt, daß er vermutlich mit Jill Brothman zusammenlebte und von ihr versorgt wurde. Die Fotos der beiden wurden veröffentlicht. Das Resultat war eine Fülle von Briefen und Hinweisen,

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