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Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Titel: Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
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Elleroy. Der Prokurist hier.«
    »Großartig«, meinte der Cop trocken. »Auf Sie haben wir gewartet. Ihre Chefin ist schon wach. Aber wir haben den Streifenwagen doch erst vor ein paar Minuten zu Ihnen geschickt. Wie hat er Sie so schnell erreichen können?«
    »Bei mir war niemand von der Polizei.«
    Sie schritten schon über das Fabrikgelände. Wegen der Einbahnstraßen mussten sie den entgegengeschickten Streifenwagen verfehlt haben. Elleroy lief auf eine Dame von etwa vierzig Jahren zu, die eine rote Hose und einen blauen Pullover trug. Man sah ihr an, dass sie sich sehr schnell hatte ankleiden müssen und keine Zeit mehr für weibliche Verschönerungen gehabt hatte. Über der Stirn waren die Haare noch in drei, vier Lockenwicklern eingedreht.
    »Hallo, Edward!«, rief sie schon von Weitem. »Nett, dass Sie gleich gekommen sind. Ich habe keine Ahnung, was hier eigentlich vorgeht. Sie haben unseren Nachtwächter umgebracht und einen Detective schwer verletzt. Aber ich frage mich, wofür eigentlich. Es ist doch völlig ausgeschlossen, dass sie an den Tresor…«
    Elleroy fiel ihr ins Wort.
    »Mrs. Laramy, ich muss Ihnen etwas sagen!«, rief er und rang die Hände. »Sie haben meinen Tresorschlüssel! Ich konnte nicht anders. Mir blieb keine Wahl. Sie drangen in meine Wohnung ein und bedrohten meine Frau und die Kinder. Ich musste ihnen den Schlüssel geben.«
    Die Frau sah ihn einen Augenblick verdutzt an, dann lachte sie: »Aber Edward! Das ist doch nicht schlimm! Ich habe den zweiten Schlüssel bei mir! Niemand kann den zweiten Schlüssel gehabt haben. Und Sie wissen genau, dass der Tresor nur geöffnet werden kann, wenn alle beide Schlüssel da sind.«
    »Das war ja meine Hoffnung«, gestand Elleroy kreidebleich. »Aber ich fürchtete schon, sie hätten Ihren Schlüssel schon gehabt, als sie meine holten.«
    »Nein. Mein Schlüssel lag in meiner Geldbörse, und die hatte ich wie immer in meinem Nachtschränkchen. Es ist also völlig unmöglich, das irgendjemand den Tresor geöffnet haben kann. Außerdem, Edward, zerbrechen wir uns doch den Kopf für nichts und wieder nichts. Auch mit den beiden Schlüsseln hätten sie die Alarmanlage nicht überwinden können.«
    »Entschuldigen Sie, dass ich mich einmische«, sagte Steve. »Ich bin Steve Dillaggio vom FBI: Wir sollten trotzdem nachsehen, Ma’am. Außerdem wäre noch die Frage zu klärei), ob nicht jemand den zweiten Tresorschlüssel von der Firma haben konnte, die den Tresor geliefert hat. Vor ein paar Jahren gab es eine ganze Kette von Tresorräubereien. Der Täter hatte ein paar Monate in der Fabrik gearbeitet, die die beraubten Tresore geliefert hatte. Man muss mit dieser Möglichkeit rechnen.«
    »Sehen wir nach«, sagte Mrs. Laramy. »Los! Ich komme sonst noch um vor Neugierde. Obgleich ich sicher bin, dass nichts passiert sein kann.«
    »Für nichts und wieder nichts bringt man nicht einen Nachtwächter um und einen Detective an den Rand des Todes«, sagte Steve ernst. »Also kommen Sie!«
    Unterwegs stießen noch zwei Sergeants vom Revier zu ihnen. Edward Elleroy und Mrs. Laramy übernahmen die Führung. Bis sie vor dem Türrahmen ohne Tür im Keller standen, wo die unsichtbare Strahlenbarriere der Alarmanlage jeden weiteren Schritt sofort lautstark kundgetan hätte.
    Die Frau stieß einen schrillen Schrei aus. Die anderen starrten aus großen Augen auf die offen stehende Tresortür. Davor lagen leere Kästchen, die mit Samt ausgeschlagen waren. Von Rohdiamanten war nichts mehr zu sehen.
    ***
    Die Spitzen der Wolkenkratzer lagen schon im goldenen Licht der Morgensonne, während in den Häuserschluchten noch dunkle Dämmerung hing, als mich das verdammte Telefon aus dem Schlaf riss. Ich rieb mir die Augen, gähnte, blinzelte verschlafen um mich, hörte wieder das Klingeln des Telefons und schlurfte barfuß ins Wohnzimmer.
    »Cotton«, sagte ich in dem Tonfall, der so einladend ist wie das Rasseln einer Klapperschlange. »Ich kaufe nichts, ich trete keinem Verein bei, ich brauche keine Versicherung und ich…«
    »Halte mal die Luft an, Jerry!«, brummte jemand im Hörer. »Hier spricht Steve Dillaggio. Ich habe von der Dienstbesprechung gestern Morgen etwas in der Erinnerung. Solltest du nicht mit Phil diesen Knaben vom Zuchthaus abholen, der irgendetwas erfunden hat, womit man mit Strahlen arbeitende Alarmanlagen ausschalten kann?«
    »Kluges Kind«, lobte ich. »Wenn du mich aus dem Bett klingelst, nur um dein Erinnerungsvermögen zu prüfen, dann

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