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Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Titel: Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
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sogar Militär aufgeboten war, um hier einen dichten Riegel zu ziehen.
    Die Wasserpistole war leer. Bedrich konnte sich auch nicht leisten, den Inhalt einer der Ampullen, die ihm noch verblieben waren, zu verdünnen, denn er hatte kein Wasser. Pur mochte er sein tödliches Gift nicht verschießen, denn das war ja sein Beweis. Der Nachweis seiner Befähigung, der ihm den Weg ins Ausland öffnen sollte. Wanja Bedrich zauderte nur kurz. Dann nahm er den Weg ins Tal hinunter. Der Pfad war schmal, und von allen Seiten schlugen ihm Ranken und Zweige ins Gesicht. Mitunter kollerten Steine unter seinen Füßen beiseite, aber solange er sich auf dieser Seite der Grenze wußte, hatte er keine Angst.
    ***
    »Gehen wir auf mein Zimmer«, sagte ich.
    »Und bestellen wir uns ein ordentliches Frühstück«, ergänzte Phil, als wir ins Hotel zurückkamen.
    »Du glaubst, daß wir um diese Zeit hier etwas bekommen?«
    »Wenn nicht, dann mache ich den Laden beim ganzen FBI madig«, knurrte Phil um die Wette mit seinem Magen. Aber der Nachtportier hatte wohl zugehört, und er versicherte uns augenblicklich, daß wir alles bekommen würden, was wir uns wünschten.
    »Das ist lediglich eine große Kanne starken Kaffee, verbunden mit zwei extra großen Portionen Schinken und Eiern, und wenn Sie uns noch einen Haufen Cornflakes mit Sahne besorgen können, rühme ich Ihren alten Ausspann wie das Grand Hotel in Florida!« sagte Phil.
    Wir hatten es uns, nach einer kurzen Erfrischung unter dem Wasserhahn, kaum in den beiden Sesseln bequem gemacht, die zur Einrichtung meines Zimmers gehörten, als auch schon geklopft wurde und ein verschlafener Kellner das verlangte Frühstück hereinschob. Phil nickte nur gnädig, aber ich ließ in Anbetracht der frühen Morgenstunde einen Dollar springen, den ich wohl nie auf die Spesenrechnung setzen können würde.
    Stumm ließen wir es uns schmecken.
    »So ein schweres Frühstück schlägt mir leicht auf den Magen«, sagte Phil endlich und ließ sich zurücksinken. Ich verstand, ging zum Nachttisch und griff nach der kleinen Taschenflasche Whisky. In diesem Augenblick rasselte mein Wecker los. Ich hatte die Hände voll und konnte ihn nicht sogleich greifen. Aber dann erwischte ich doch den Knopf und stellte das Teufelsding ab.
    »Ich nehme an, du willst einen Whisky?«
    »Du mußt einfach einen Indianer unter deinen Vorfahren gehabt haben«, grinste Phil. Ich schenkte ein, wir hoben die Gläser, als es neuerdings klopfte.
    »Come in!«
    Eine übernächtige Gestalt in verschmutztem Overall schob sich herein.
    »Der Bursche da unten sagte mir, Mr. Decker wäre hier?«
    »Ist er. Was gibt’s?«
    »Telegramm, Sir!«
    Phil nahm dem Boten das Formular ab, und während ich austrank, überflog Phil das Papier. Ein Laut von ihm ließ mich hochfahren. Triumphierend schlug er auf das Telegramm. Es fiel zu Boden, aber er hob es schleunigst wieder auf.
    »Was ist denn los? Hast du eine Erbschaft gemacht?«
    »Leider nicht. Aber etwas Ähnliches. Ich habe trotz deiner Unkenrufe heute nacht noch an das Einwanderungsbüro telegrafiert. Die Brüder scheinen doch eher aufzustehen, als wir annehmen mußten. Hier ist die Antwort.«
    »Und?«
    »Bedrich hat eine Schwester, die mit ihm zusammen herübergekommen ist.«
    »Wie schön. Und sie wohnt vermutlich im hintersten Alaska, oder?«
    »Nein.«
    »Wo denn?«
    »Rate mal!«
    »Hier in diesem Hotel, was?«
    Phil trank genüßlich seinen Whisky aus. Er hatte ihn verdient, wie ich eine Minute später einsehen mußte.
    »Das nicht. Aber vielleicht fünf Straßen weiter. Komm!«
    Killer-Bell erwachte nicht von den Stimmen im Nebenzimmer. Als aber der Wecker schrillte, riß es ihn aus dem Schlaf. Er fuhr hoch, orientierte sich kurz, wo er war, und dann horchte er nur noch in die Schläuche des Geräts.
    Als er alles erfahren hatte, was ihn in diesem Augenblick interessierte — unter anderem auch den Namen Frederic, den Phil unachtsam aussprach, hechtete er aus seinem Bett, daß die Schläuche flogen, warf sich seine Jacke über und war schon in der Halle, als wir nach einem Telefonat mit der Ortspolizei erst oben aus unseren Zimmern kamen.
    Bell drückte sich in eine Ecke und wartete. Wenig später bog ein Streifenwagen vor dem Hotel in die Auffahrt ein. Der Fahrer stieg aus und kam in die Halle.
    »Ich werde von Mr. Decker erwartet«, hörte Bell ihn noch sagen. Dann war er aus seinem Versteck heraus, draußen bei dem Streifenwagen und hatte im Handumdrehen die beiden Ventile

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