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Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Titel: Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sheriffgestalt, die sich gemächlich näher schob, ein Kaugummi zwischen den Zähnen.
    »Philipps, Sir. Sheriff in diesem Gebiet.«
    Ich stellte mich vor und bat, ein Straßenstück für den erwarteten Hubschrauber sperren zu lassen. Der Sheriff hörte mir unbewegt zu, dann nickte er und ging zu seinen Leuten.
    Phil kam herangeschlendert.
    »Bedrich scheint seine Giftmischung neuerdings zu versprühen«, sagte er. »In Sprayform hat er das Zeug aber doch hoffentlich nicht?«
    »Was weiß ich?« Ein Gedanke keimte in mir auf, furchtbar und makaber zugleich. Es begann leicht zu regnen. »Doc?«
    »Ja?«
    »Wenn das Gift hier so konzentriert ist, wie ich annehme, dann sollten Sie den Toten und den Verletzten sorgsam abdecken.«
    »Warum?«
    »Es regnet. Wenn das Gift vom Regen abgewaschen wird und in den Boden versickert — wer will die Verantwortung übernehmen für das, was damit passiert?«
    Der Arzt schien tief erschrocken. Er rannte sofort zu seinem Wagen und kam mit Plastikhüllen zurück, die er über dem Toten und sogar über dem Verletzten am Sauerstoffzelt ausbreitete.
    Über uns in der Luft war das näherkommende Schwirren von Hubschrauberrotoren. Jemand winkte mit einer Signallampe, und dann setzte die Maschine kurz vor uns auf der Straße auf.
    Als erster stieg Professor Bellinger aus. Mit gespreizten Armen kam er auf mich zu.
    »Demnächst wird man mich wohl noch unter das Grönlandeis rufen, um Tote zu obduzieren«, rief er. »Wo und was ist hier?«
    »Sieht so aus, als wäre das ein neuer Fall in Ihrer Kette«, sagte ich. »Ihr Kollege hier hat bereits die ersten Feststellungen getroffen. Ich denke, Sie unterhalten sich am besten mit ihm.«
    Die beiden Ärzte gingen zu dem Toten und berieten sich. Wir hatten dabei nichts zu tun. Phil reichte mir das Zigarettenpäckchen, und wir steckten uns jeder eine an.
    »Am liebsten würdest du jetzt, mit einem Messer quer zwischen den Lippen, durch den Wald stürzen, was?« frozzelte mich Phil.
    Ich nickte, »Noch ist der Bursche keine nationale Katastrophe. Seine Spur wird vom Tod gesäumt — aber wir haben im Augenblick die beste Chance, ihn zu erwischen.«
    Phil schüttelte den Kopf.
    »Im Augenblick haben wir gar keine Chance gegen ihn. Diese Wälder sind vollkommen undurchdringlich in der Nacht. Ich habe drüben alles mobil machen lassen. Mehr kann ich nicht tun. Mr. High hat mir zugesagt, daß er die letzten Reserven einsetzt. Unter anderem ein Bataillon Infanterie. Er kennt wohl den Kommandeur.«
    »Der Professor scheint etwas festgestellt zu haben. Gehen wir mal hin!«
    Wir näherten uns dem Ärzteteam. »Wie gehabt«, sagte Bellinger achselzuckend. »Einwandfrei unser Gift. Der Bursche war hier. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Und der andere Kollege? Der noch lebt?«
    Professor Bellinger hob die Schultern.
    »Ich habe bisher nur Menschen untersucht, die an diesem teuflischen Gift gestorben sind. Was bei verringerten Giftmengen passiert, kann ich nur ahnen. Mein Kollege hat ganz richtig gehandelt, als er den Verletzten an das mobile Atemzentrum anschloß. Wir werden den Patienten so vorsichtig wie möglich in die Klinik bringen. Da können wir eventuell die künstliche Niere ausprobieren. Möglicherweise wird das Gift über die Nieren ausgeschieden. Anscheinend handelt es sich um ein kombiniertes Nerven- und Muskelgift, das von der Körperflüssigkeit transportiert wird, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Ich glaube schon, Professor. Hoffen wir, daß der Kollege davonkommt.«
    »Mehr ist nicht drin«, nickte der Professor.
    »Mehr ist auch nicht nötig. Wir kennen den Täter und sind auf keine Beschreibung angewiesen. Sie können ihn also in aller Ruhe behandeln und brauchen von uns diesmal keine Störung zu befürchten.«
    »Wenigstens ein Lichtblick!«
    ***
    Bedrich trat aus dem Wald und blickte über das Tal. Drüben leuchteten vereinzelte Lichter auf und markierten das Dorf, das schon auf New Yorker Gebiet lag.
    Es schien nicht mehr weit. Trotzdem machte sich Bedrich keine Illusionen über die Schwierigkeiten, die ihn erwarteten. Im Tal floß ein größerer Bach an der Straße entlang. Den konnte er leicht überwinden. Aber an einer bestimmten Stelle der Straße, welche die Staatsgrenze bildete, standen zwei Streifenwagen mit kreisenden Rotlichtern, und auf der Straße selbst sah er zuweilen die Scheinwerfer einer patrouillierenden Motorradstreife auftauchen, und er war sich klar darüber, daß außerdem bestimmt noch Forstbeamte und vielleicht

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