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Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Titel: Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagte ich, als mir die Tür geöffnet wurde. Sie nickte stumm und ließ mich ein.
    »Sie brauchen mich nicht hereinzulassen«, sagte ich, »denn ich habe keinen Durchsuchungsbefehl. Aber ich denke, eine kleine und halbwegs private Unterhaltung wird Ihnen lieber sein als eine Vorladung zur Polizei. Ich bin Special Agent Jerry Cotton vom FBI New York.«
    »Ich bin Melina Frederic«, sagte sie, und ihre warme Altstimme berührte mich sympathisch. Als ich hinter ihr ins Wohnzimmer eintrat, sah ich mich plötzlich dem Burschen aus dem Hotel gegenüber.
    »Mein — Mann«, sagte sie kurz. Der Bursche nickte mir zu.
    »Freut mich.« Ich blickte ihm kurz in die Augen. »Ich glaube, wir haben uns gestern abend im Hotel gesehen, wie? Kleiner Dämmerschoppen, was?«
    Killer-Bell zuckte nicht mit einem Augenlid.
    »Nehme da öfter einen Drink, ehe es nach Hause geht. Melina nimmt es mir nicht übel, nicht wahr, Schatz?«
    Sie wandte sich ab und schüttelte den Kopf. Ihre Finger trommelten nervös auf der Kaminplatte. Zwischendurch fragte sie: »Was gibt es, G-man, daß Sie so früh hier auftauchen? Ich kenne Sie gar nicht. Sie sind nicht von der hiesigen Polizei?«
    »Nein«, antwortete ich höflich. »Nur auf der Durchreise. Und es geht auch nicht um Sie oder um Ihren Mann, sondern nur um eine kleine Nachricht. Sie betrifft Ihren Bruder, Mr. Bedrich.«
    »Meinen Bruder?«
    »Freilich. Sie sind doch damals mit Ihrem Bruder in die USA gekommen. Haben Sie gar keine Verbindung mit ihm mehr gehabt in der letzten Zeit?«
    Wieder trommelten ihre Fingernägel auf der Kaminplatte.
    »Nein«, sagte sie zögernd. »Er hat sich von allen Menschen so abgeschlossen… Ich meine, wir haben uns eigentlich nur noch Kartengrüße geschickt in den letzten Jahren. Er arbeitet irgendwo in der Gegend von Farrington, glaube ich.«
    »Das haben wir auch herausbekommen.«
    »Aber — was ist denn mit ihm… daß Sie sich um ihn so kümmern? Ich meine — die Polizei?«
    Ich wiegte meinen Kopf und ließ meine Finger auch auf der Tischplatte tanzen. Mit der Linken fischte ich mir eine Zigarette aus der Tasche, ließ das Feuerzeug folgen und zündete sie an.
    »Nichts Besonderes. Er hat einen Unfall gehabt — das heißt, es hat auf dem Gelände seines Laboratoriums einen Unfall gegeben, und er ist gegenwärtig nicht zu erreichen. Wir hätten ein paar Fragen an ihn. Aber wenn Sie nicht wissen, wo er ist, hat es keinen Zweck, länger in Sie zu dringen. Entschuldigen Sie mich, bitte. Und daß ich zu so ungeeigneter Zeit bei Ihnen eingedrungen bin.«
    Ich lüftete meinen Hut und verbeugte mich auch zu Killer-Bell.
    »Entschuldigung, Mr. Frederic!« sagte ich höflich. Ich sah die Hand, die er in der Rocktasche behielt. Miß Frederic brachte mich zur Tür, von Bell mit Augen und Ohren verfolgt. Mit einer nochmaligen Verbeugung verschwand ich. Die Tür schloß sich hinter mir, und ich ging langsam die Treppe hinunter.
    »Na?« fragte Phil.
    Ich zog ihn beiseite.
    »Ich habe sie als Miß Frederic an der Tür angesprochen«, berichtete ich. »Sie hat genickt. In der Wohnung hockte der Typ, der gestern abend im Hotel an unserem Nebentisch war. Sie hat ihn gezwungenermaßen als ihren Mann vorgestellt. Und währenddessen hat sie mir mit den Fingernägeln auf der Kaminplatte das Wort ,Killer gemorst. Eine äußerst brauchbare Person.«
    »Donnerwetter!« sagte Phil.
    »Und dann habe ich sie gefragt, ob sie mit ihrem Bruder letzthin Verbindung gehabt habe. Sie hat es wieder verneint, aber ihre Finger morsten mir ›heute nacht‹ zu.«
    »Wenn die uns mal nicht von der NASA wegengagiert wird, ehe wir etwas aus ihr herauskriegen!« fluchte Phil. Aber ich stoppte seine Phantasien.
    »Ich habe ihr auch etwas zugemorst. Mit den Fingern.«
    »Was denn?«
    »Ich komme wieder.«
    »Du hast eine äußerst phantasievolle Art, deine Verabredungen anzubändeln. Wie wollen wir sie aus den Fängen dieses Killers befreien?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht kriegt der Killer da oben aus ihr heraus, wohin sich ihr Bruder gewandt hat. Auf jeden Fall ist es ein neuer Gesichtspunkt, daß wir nicht allein hinter Bedrich her sind.«
    Phil machte eine ärgerliche Handbewegung.
    »Bei der Schnelligkeit unserer Presse war es zu erwarten, daß ein fixer Gangster sich an die Spur hängt und davon seinen Teil abzweigen will. Denk doch nur, was für eine Macht der Killer in den Händen halten würde, wenn er Bedrichs Gift erwischte!«
    »Scheußlich.«
    »Aber wenn die Frederic tatsächlich etwas

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