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Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Titel: Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hände hoch!«
    »Aber — was soll das!« protestierte Bedrich, gehorchte aber dennoch.
    »He, Jack!« sagte der Fahrer und beugte sich zu seinem reglosen Kollegen nieder. Seine Hand suchte den Puls des Kameraden und strich über die verhärteten Muskelpartien des blitzartig erstarrten Körpers.
    Diesen Augenblick nutzte Bedrich. Aus der Wasserpistole zuckte ein schmaler letzter Strahl.
    Der Polizist spürte ein kurzes, sehr schmerzhaftes Brennen auf seiner Wange. Dann merkte er, wie sich alles in ihm zusammenzog. Wie seine Arme und Beine auf einmal kürzer zu werden schienen. Auf seiner Brust lastete ein Zentnergewicht. Er ging in die Knie.
    Die Wahrnehmung blieb ihm bis zuletzt erhalten. Er sah den Fremden in sein Auto steigen und abfahren. Dann rollte er, krampfhaft zusammengerollt wie ein Igel, von der Straße und ins raschelnde Laubwerk hinein.
    ***
    Ich hatte vielleicht zwei Stunden geschlafen, als ich erneut geweckt wurde. Allerdings war es nicht der Yankee Doodle, den ich mir zum Wecken ausgebeten hatte, sondern Phils scharfes Flüstern an meinem Ohr: »Jerry, steh auf. Einsatz!«
    Ich war hoch und in meinen Hosen und in meinem Hemd, ehe ich zurückfragte: »Was liegt an?«
    Erst jetzt sah ich, daß mein Freund Phil schon angezogen war.
    »Draußen auf der Bundesstraße. Anderthalb Tote nach unserer Art. Der Arzt ist schon mit dem Hubschrauber unterwegs. Vielleicht schaffen wir es noch vor ihm.«
    Ich fuhr in meine Kleidungsstücke hinein, und während wir die Treppe hinabstürmten, fragte ich Phil aus.
    »Wie hat man es gemerkt? Was ist passiert?«
    »Die Streifenleute wurden abgelöst. Die zurückkehrende Mannschaft hielt unterwegs einen Wagen an, glaubt man. Und in dem Wagen saß Bedrich. Den einen hat er kurzerhand umgebracht, irgendwie mit seinem teuflischen Gift bespritzt. Sein Kollege hat nur wenig davon abbekommen. Da vorn steht der Wagen, den ich mir von der Stadtpolizei ausgeborgt habe. Die normale Nachtstreife fand den leeren Jeep, den Toten und seitlich im Gebüsch den anderen Polizisten. Er soll noch nicht vernehmungsfähig sein, aber immerhin ist er nicht tot!«
    Ich ließ mich auf den rechten Hintersitz fallen, und während Phil zur anderen Tür hineinhechtete, sagte er: »Los!« Der Wagen startete wie von einer Flugzeugrampe und schoß ins Dunkel hinein.
    »Wir sind ihm ziemlich dicht auf den Fersen«, meinte ich. Phil nickte. »Wenn wir jetzt die Nationalgarde hätten…« Phil blickte mich schräg an.
    »Schätze, die braucht der Präsident für die besseren Sachen. Kannst ihn ja mal anrufen!«
    »Ich werde mich hüten. Bisher sind wir immer noch allein mit unseren Aufträgen fertig geworden, was?«
    »Allerdings. Aber kurz vor uns ist die Staatsgrenze. Man müßte die Kontrollteams aufeinander abstimmen. Schließlich wissen wir jetzt Bedrichs allgemeine Fluchtrichtung.«
    Schon griff er über die Lehne nach vorn und hangelte sich das Sprechfunkgerät heran.
    »Wen kriege ich über diese Welle, Kollege?« fragte er den Fahrer, der bisher noch nicht ein Wort gesprochen hatte.
    »Meine Zentrale, sonst nichts«, war die knappe Antwort.
    Phil versuchte es trotzdem. Aus den spärlichen Gesprächsfetzen entnahm ich, daß er eine Verbindung mit unserem Hauptquartier in New York begehrte — aber das schien eine Ewigkeit zu dauern.
    Endlich, als wir mit kreischenden Reifen vor dem Tatort auf der Waldstraße hielten, bekam er Kontakt mit Mr. High, der noch immer an seinem Apparat aushielt.
    »Wir sind hier kurz jenseits der Staatengrenze, Sir«, sagte Phil. »Der Bursche hat hier eine Straßensperre niedergemacht und wird aller Wahrscheinlichkeit nach weiter in Richtung auf New York fliehen. Vielleicht sogar eine Strecke zu Fuß, um die Sperren zu umgehen. Können Sie die Leute drüben anweisen, besonders wachsam zu sein? Vielleicht sogar Sonderstreifen gehen zu lassen?«
    Ich wußte die Sache in guten Händen und stieg aus. Eine Ambulanz mit kreisenden Rotlichtern hielt mitten auf der Straße neben einem verlassenen Jeep. »Hallo. Was ist mit den Leuten?«
    Ein sehr junger Arzt in weißem Kittel trat heran.
    »Dem einen Beamten ist nicht mehr zu helfen. So ein Todesfall ist mir noch nie vorgekommen. Der andere hat schwere Gefäßlähmungen; ich habe ihn eben an das künstliche Beatmungszentrum angeschlossen. Vielleicht kommt er durch.«
    »Ich hoffe auf Professor Bellinger, der die ärztliche Oberleitung in diesem Fall hat. Wo ist der Einsatzleiter?«
    Der Arzt deutete auf eine verwitterte typische

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