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Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Titel: Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
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Meldung?«
    »Keine Ahnung. Wir bekamen sie über Funk vom Nachbarbereich. Die Kollegen haben wohl auch die Durchsagen gehört. Manchmal hat man Glück.«
    »Hallo? 67? Bitte melden!«
    »Der Wagen von Grant wird abgestellt. Der Mann steigt aus. Vor ihm ist ein hellgrauer Ford Kombi geparkt. Dessen Fahrer ist ebenfalls ausgestiegen. Grant schleicht sich hinter ihm her. Sollen wir eingreifen?«
    Der Beamte am Gerät blickte uns fragend an.
    »Kann da ein Hubschrauber landen?« fragte ich.
    »Selbstverständlich.«
    »Sie sollen Grant kassieren«, sagte ich. Anscheinend hatte ich laut genug gesprochen, denn aus dem Funksprechgerät kam ein leises und krächzendes »Okay!« Aber das hörte ich nur noch halb, denn schon war ich aus dem Raum heraus und draußen im Flur und im Fahrstuhl und drückte die Abwärtstaste.
    »Jumper?« sagte ich.
    Er trat aus dem Dunkel und schwang sich in seine Windmühle. »Wohin, bitte?«
    »Pier siebzehn.«
    »Wird erledigt«, sagte er und schob die Tür zu. Die Rotoren begannen zu kreisen.
    »Wünschen Sie eine besondere Gegend vom Pier siebzehn?« fragte er.
    »Bringen Sie mich mal erst hin, ohne die benachbarten Wolkenkratzer abzurasieren«, antwortete ich. In der Tat zog er seine Maschine ziemlich dicht am Empire State Building vorbei, auf dessen oberster Plattform ein paar Touristen standen und uns fotografierten. Nicht alle Tage hat man in New York Gelegenheit, einen Hubschrauber von oben auf die Platte zu bringen.
    »Was liegt denn da an?«
    »Wahrscheinlich ein Dampfer. Und ein Mann, der versuchen wird, auf diesem Dampfer noch einen Platz für die Überfahrt nach Old Europe zu bekommen. Vergeblich, wie ich hoffe.«
    »Das kann nur die ,Statendam‘ sein. Hübscher Pott. Aber um diese Zeit regelmäßig ausgebucht. Habe neulich mal versucht, da einen Trip nach drüben zu bekommen. Aussichtslos. Die Leute sind ganz wild auf Kreuzfahrten.«
    Der Hubschrauber senkte sich. Wir waren über dem Hudson und schwebten von der Flußseite ein. Auf dem Pier war kaum noch jemand zu sehen.
    »Das ist er«, sagte ich und deutete auf einen hellen Kombi, der gerade vor der Gangway stoppte. Am Eingang zum Pier fuhr ein anderer Wagen vor, aber der interessierte mich nicht so sehr wie der helle Kombi.
    »Soll ich davor aufsetzen?«
    »Wenn Sie können, gern.«
    ***
    Bedrich trat auf die Bremse und faßte nach seinem Ampullenkoffer. Direkt vor ihm ragte die Schiffswand empor. Die Gangway war ausgefahren. Nur noch wenige Schritte trennten ihn von dem Schiff, auf dem er sich wenigstens vorübergehend Heimatrecht verschaffen konnte. Bis zu seiner völligen Anerkennung zu Hause. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, erlosch aber sofort, als das Schwirren von Hubschrauberflügeln über ihm immer deutlicher wurde. Ein Helikopter war dabei, vor ihm auf dem Pier aufzusetzen. Gleichzeitig wurde die Gangway hochgezogen, die Leinen flogen vom Pier, und der Schlepper vor dem Ozeanriesen stieß einen tiefen, dumpfen Ton aus seiner Pfeife aus. Der Hubschrauber verhielt vielleicht zehn Yard über dem Pier, um nicht von den hinüberschnellenden Leinen getroffen zu werden. Wan ja Bedrich sah seine so lange erhoffte Chance verschwinden.
    Und in diesem Moment erkannte er plötzlich wieder die Wirklichkeit, der er gegenübergestellt war. Er wußte, was der landende Hubschrauber bedeutete. Er wußte, was dieses entschwindende Schiff für ihn ausmachte.
    Er schob den Rückwärtsgang ein und wirbelte das Steuer herum, bis das Wagenheck dicht über dem Rand des Piers war. Dann schoß sein Wagen nach vorn, die Räder radierten das Pflaster des Piers. Im Rückspiegel sah er, daß der Hubschrauber an Höhe gewann. Aber darauf konnte er jetzt nicht achten. Das Ende des Piers schoß auf ihn zu. Die Schranke war geöffnet. Im Vorüberjagen nahm er kurz die Wächter wahr, einen Polizei wagen, Polizisten, die jemanden aus einem anderen Fahrzeug herauszerrten.
    Dann bog er mit kreischenden Reifen nach rechts ein. Unbewußt nahm er die Abfahrt zur Innenstadt und ordnete sich in den fließenden Verkehr ein.
    Irgendwo hoch über ihm flog ein Hubschrauber.
    ***
    »Verdammt, Jumper, er ist uns entkommen«, fluchte ich. Der Pilot nickte.
    »Gekonntes Manöver. Er ist da nach rechts abgefahren. Muß in der Schlange da unten sein.«
    »Sehen Sie ihn?«
    »Heller Kombi«, sagte der Pilot. »Ich sehe ihn nicht. Aber wir wollen die Schlange im Auge behalten. Wenn er ausbricht, muß er uns auffallen. Schauen Sie mal ein bißchen mit?«
    Ich nahm mir

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