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Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder

Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich mich spöttisch.
    »Nehmen Sie die Hände hoch und marschieren Sie ins Bad«, meinte das Girl und kam auf mich zu. Ich machte kehrt und schritt in die Diele.
    »Der Schlüssel steckt innen«, sagte das Girl. »Schieben Sie ihn von außen ins Schloß.«
    Ich gehorchte und betrat das Bad. Das Girl schloß hinter mir ab. Sekunden .später fiel die Wohnungstür hinter der Blonden ins Schloß. Ich warf mich mit voller Wucht gegen die Türfüllung. Als das Holz zu splittern begann, hörte ich Wades Stimme.
    »He, was ist denn los? Sind Sie verrückt geworden?« keuchte er. Im nächsten Moment öffnete er die Tür. Er sah ziemlich mitgenommen aus. Ich machte mir nicht einmal die Mühe, einen Blick in den Hausflur zu werfen. Das Girl im klappernden Plastikkleidchen hatte genügend Zeit gehabt, sich abzusetzen.
    »Sie hätten mir sagen sollen, daß Sie Besuch hatten«, meinte ich vorwurfsvoll.
    Er riß die Augen auf. »Besuch?«
    Ich spürte, daß er die Wahrheit sagte.
    »Als Sie auf Tauchstation waren, entdeckte ich ein blondes Girl in Ihrem Zimmer«, teilte ich ihm mit. »Blond und grünäugig. Ein richtiger Knüller.«
    »Fühlen Sife sich nicht wohl?« fragte er und baute sich vor dem Garderobenspiegel auf, um seine derangierte Kleidung in Ordnung zu bringen. »Hier war niemand«, behauptete er. »Sie leiden an Halluzinationen, Mister. Myriam ist ’ne dufte Biene, aber für einen blonden grünäugigen Knüller würde ich sie jederzeit sitzenlassen.«
    Ich musterte ihn nachdenklich. Vielleicht sagte er die Wahrheit. Möglicherweise war das Girl mit den apfelgrünen Augen mit einem Nachschlüssel in das Apartment eingedrungen. Die gefährliche, aber attraktive junge Dame hatte hier auf Hank Wades Rückkehr gewartet. Aber was hatte sie von dem City Slicker gewollt?
    »Sie sind ein Schlauberger«, spottete ich. »Können Sie mir verraten, wer mich in das Badezimmer sperrte? Wie Sie sehen, steckt der Schlüssel von außen.«
    Wade wandte sich mir zu. »Sie haben recht«, murmelte er verblüfft. Er rückte seinen Schlipsknoten gerade. »Jemand hat Sie eingeschlossen, als ich k. o. war. Es war ein Girl, sagen Sie?«
    Ich lieferte ihm eine knappe, treffende Beschreibung des Mädchens. Wade sah erstaunt aus. »So ’ne flotte Biene kenne ich nicht. Ich wünschte, ich könnte das Gegenteil behaupten, Mister!«
    »Aber Sie kennen doch Viola Lavola, nicht wahr?«
    »Nein.«
    »Sie wohnt in der Ralph Avenue, genau wie Sie. Machen Sie mir nichts vor, Wade. Ein Bursche Ihres Kalibers kennt jedes hübsche Mädchen aus der Umgebung.«
    »Vielleicht habe ich die Puppe schon mal gesehen«, räumte er ein. »Aber mit dem Namen kann ich nichts anfangen.«
    »Warum spielten Sie vorhin plötzlich verrückt?« fragte ich ihn. »Weshalb gingen Sie mit den Fäusten auf mich los?«
    »Blöde Frage!« meinte er. »Ich wollte abhauen. Verduften! Ich kann es mir nicht leisten, von den Bullen ausgequetscht zu werden. Das gibt bloß Ärger.«
    »Das dachte ich mir.«
    »Es ist nicht so, wie Sie meinen. Gewaltverbrechen liegen nicht auf meiner Linie… Höchstens kleine, harmlose Geschäfte, von denen das Finanzamt nichts zu wissen braucht.«
    »Rauschgifthandel, zum Beispiel?«
    »Bin ich verrückt? Damit lasse ich mich nicht ein, obwohl ich selber ganz gern mal ’ne Prise nehme. Meine Geschäfte sind anderer Art.«
    Ich stellte meine Fragen routinemäßig. Ich war nicht richtig bei der Sache. Ich dachte noch immer an das Girl im Plastikkleid. Was hatte sie von Wade gewollt?
    »Kommen Sie jetzt«, sagte ich. Diesmal begleitete mich Hank Wade widerstandslos nach draußen. Wir kletterten in den Jaguar. Ich holte eipe Kopie der Zeichnung aus dem Handschuhfach, die Peiker von der Blonden angefertigt hatte.
    »Das ist sie«, sagte ich und beobachtete Wades Gesicht, als er das Bild betrachtete.
    Er zuckte mit keinem Muskel. »Sieht gut aus«, meinte er. »Aber ich kenne sie nicht.«
    Wir fuhren los. Ich lieferte Wade im Polizeipräsidium ab und überließ es Lieutenant Harper, ihn durch die Mangel zu drehen. Dann rief ich unsere Zentrale an. Ich erfuhr, daß noch niemand versucht hatte, in Viola Lavolas Krankenzimmer einzudringen — ein paar Reporter ausgenommen.
    Viola Lavola hatte inzwischen ihr Bewußtsein zurückerlangt. Der Oberarzt hatte versichert, daß das Girl, wenn keine Komplikationen eintraten, in spätestens drei Tagen vernehmungsfähig sein würde.
    »Zu der Testamentseröffnung erklärte er sich nur nach großen Vorbehalten bereit«,

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