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Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder

Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wer sich nicht daran hält, wird gefeuert.«
    »Regen Sie sich nicht auf und gehen Sie ins Lokal zurück«, bat ich ihn. »Vielleicht war Gipsy nur mal auf der Toilette. Falls Sie sie sehen sollten, benachrichtigen Sie mich bitte.«
    Er ließ mich allein. Ich betrat eihen langen, durch Neonlampen erhellten Korridor, von dem einige Nebengänge abzweigten. Ein grauhaariger Beleuchter kam mir entgegen. Ich fragte ihn nach Gipsy. Er schüttelte den Kopf und brummte, daß es nicht seine Aufgabe sei, Kindermädchen zu spielen.
    Ich öffnete aufs Geratewohl nach vorherigem Anklopfen einige Garderobentüren und knipste in den zumeist fensterlosen Räumen das Licht an. Ich stieß nur auf verstaubte Möbel und un- ' verputzte Ziegelwände.
    Plötzlich schreckte mich ein dumpfes Geräusch hoch. Ich wandte mich um.
    Ein Gepäckträger mit Schirmmütze und dunkler Brille rollte auf einer Schubkarre einen großen Artistenkoffer zum Fahrstuhl. Der Lift befand sich am Ende des Hauptkorridors, gleich neben der Stahltür, durch die ich hereingekommen war.
    Ich trat dem Mann in den Weg. Er stoppte und starrte mich durch seine dunklen Brillengläser schweigend an.
    »Einfach fabelhaft, Mr. Grade«, sagte ich zu ihm. »Die Verkleidung ist nahezu perfekt. Aber die Mütze und die Schürze allein tun es ebensowenig wie die dunkle Brille. Sie hätten den Anzug wechseln sollen. Für einen Gepäckträger ist er einfach zu vornehm.«
    »Sie verwechseln mich mit einem anderen«, sagte er. Sein Tonfall entsprach dem eines Mannes, der in den Slums von Brooklyn groß geworden ist.
    Ich klopfte auf den schwarzen, mit verchromten Beschlägen versehenen Koffer. »Darf ich mal einen Blick hineinwerfen, Mr. Grade?«
    »Ich heiße Miller«, sagte er. »Benny Miller. Ich habe kein Recht, den Koffer zu öffnen. Er gehört mir nicht.«
    »Wohin wird er denn gebracht?«
    »Zum Bahnhof«, sagte Grade.
    »Wohin geht von dort die Reise?« erkundigte ich mich. »Geradewegs in die Hölle?«
    »Wer, zum Teufel, sind Sie?« wollte er wissen.
    Mein Blick ging an ihm vorbei, weil meine Aufmerksamkeit in diesem Moment von einer sich langsam öffnenden Tür am Ende des Korridors gefesselt wurde.
    Hinter der Tür bauschte sich ein pechschwarzer Vorhang.
    »Ich habe Sie etwas gefragt«, knurrte Grade.
    Ich starrte noch immer an ihm vorbei. Der Vorhang wurde zur Seite geschoben, wenn auch nur um wenige Inch. Das Manöver wurde nicht von einer Hand, sondern von einem durchlöcherten Stahlmantel ausgeführt.
    Der Stahlmantel lag um den Lauf einer schweren, etwas antiquiert wirkenden Maschinenpistole.
    Was dann geschah, war ein Bewegungsablauf, der geradezu nahtlos ineinander überging. Ich öffnete eine Tür und stieß Grade hinein. Er versuchte sich zu wehren, so daß ich über ihn stolperte und kopfüber in den dunklen Raum fiel.
    Im nächsten Moment krachten die Schüsse. Sie verschmolzen mit einem Tusch, den das Lokalorchester aus irgendeinem Anlaß schmetterte. Keuchend hechtete Grade neben mir auf den Boden. Wieder krachten die Schüsse auf. Ich hörte, wie sie in den schwarzen Koffer fetzten. Ein Querschläger trudelte jaulend durch den Korridor und klatschte in die Wand.
    Ich jumpte hoch und schloß die Tür von innen. Draußen war es jetzt still. Es war wenig wahrscheinlich, daß die Schüsse im Lokal gehört worden waren, aber ich hoffte, daß Steve Dillaggio sie mitbekommen hatte.
    Grade kam auf die Beine. Er knipste das Licht an.
    In seiner Hand hielt er eine Pistole.
    »Nehmen Sie Ihre verdammten Hände hoch und beantworten Sie mir ein paar Fragen«, sagte er.
    »Gehen Sie lieber von der Tür weg«, warnte ich ihn. »Sie ist nur aus Holz. Es könnte sein, daß unser Freund sie mit einer Geschoßgarbe perforiert und alles, was dahinter ist, dabei in Mitleidenschaft zieht.«
    »Er ist nicht mein Freund«, preßte Grade durch die Zähne. »Er gehört zu Ihrem verdammten Verein. Aber ich werde Ihnen das Handwerk legen!«
    »Wer ist in dem Koffer?« wollte ich wissen.
    »Jemand, dem die Kugeln nicht wohlgetan haben dürften«, sagte Grade. Er war wütend und hatte Mühe, sich zu beherrschen. »Ich durchschaue Sie. Sie wollten das Girl zum Schweigen bringen. Wenn schon! Ich kann mich an Sie halten.«
    »Sie sprechen in Rätseln. Habe ich etwa auf Sie geschossen?«
    »Einer Ihrer Komplicen war es«, sagte Grade. »Als Sie entdeckten, in welch ungünstiger Position Sie standen, versuchten Sie in Deckung zu gehen. Dabei rannten Sie mich über den Haufen.«
    Mir

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