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Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben

Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben

Titel: Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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nachprüfen. Ich vermute, daß es ein paar Dutzend Geheimnisträger gibt, die dafür in Frage kommen — Chemiker, Laborgehilfen, leitende Beamte. Es genügt schon, wenn einer von ihnen sein Schweigen gebrochen und die Formel verkauft hat…«
    »Aber wieso hätte eine solche Sicherheitspanne gleich zur Vergiftung des unschuldigen Springfield führen sollen?« fragte Phil.
    »Vielleicht ging es ein paar Verrückten darum, die Wirkung des Kampfstoffes zu erproben«, meinte Mr. High bitter.
    »Wie lange hält sich das Gas an der Luft?« wollte ich wissen.
    »Nicht länger als eine halbe Stunde.«
    »Wie wird es abgeblasen?«
    »Sie haben das Kind beim Namen genannt: es wird abgeblasen. Man kann es mit dem Wind wandern lassen. Im Gegensatz zu Leuchtgas steigt es nicht nach oben.«
    »Und was ist, wenn sich der Wind dreht?« fragte Phil.
    »Das wäre das Ende der Gastruppe«, sagte Mr. High. »Herkömmliche Gasmasken bieten gegen das VM 8 keinen Schutz.«
    Ich stieß einen Pfiff aus. »Ich habe eine Idee. Es ist nur eine Hypothese, aber vielleicht ist etwas daran. Könnte es nicht sein, daß die Gastruppe in den Saw Mountains experimentieren wollte? Ich wette, dort leben genügend Tiere, an denen sich die Wirkung des VM 8 erproben ließe. Wenn wir unterstellen, daß sich plötzlich der Wind drehte und die tödlichen Schwaden nach Springfield abdrängte, würde das den Tod der Stadt erklären…«
    »Es erklärt noch nicht, wer mit dem Gas experimentierte und was sich die Leute, die damit umgingen, davon versprachen«, sagte Mr. High. »Die wirkliche Gefahr liegt jedoch auf einer anderen Ebene. Wer die Formel des VM 8 kennt, ist dazu imstande,das Gas gleichsam in der Waschküche herzustellen — die Produktionsanlagen lassen sich leicht errichten. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, was das heißt. Mit dieser Formel könnte eine verbrecherische Clique das Land erpressen. Vielleicht war der Anschlag auf Springfield der Beginn einer solchen Kampagne.«
    »Aber in Springfield war nichts zu holen« wandte Phil ein.
    »Das wußten die Gangster«, meinte Mr. High. »Ihnen geht es vermutlich nur darum, das Land dadurch in Panik zu versetzen, daß sie den Menschen zeigten, wozu sie imstande sind — und daß es gegen ihre Waffe keine Verteidigung gibt.«
    Phils Augen brannten. »Keine Verteidigung?« fragte er leise. »Soll das heißen, jemand könnte New York vergasen, ohne daß man ihn daran hindern könnte?«
    »Es sieht so aus«, sagte Mr. High grimmig. »Wenn unsere Vermutung stimmt, kommt die Nachrichtensperre über den Tod von Springfield für unsere Gegner höchst ungelegen, denn unserer Theorie zufolge wollen sie dem Land demonstrieren, welche tödliche Macht sie in ihren Händen halten. Wir können noch einen Schritt weitergehen und annehmen, daß die Gangster, wenn die Zeitungen weiterhin nichts über den Tod von Springfield bringen, selbst dafür sorgen werden, daß die Nachricht in die Presse gelangt.«
    Mr. High sollte recht behalten.
    Noch am Abend brachte der New York Herald die sensationelle Schlagzeile:
    Massensterben in einer kleinen Stadt.
    Die Regierung schweigt!
    Ich rief sofort den zuständigen Nachrichtenredakteur an. Er hieß Brewer-Forster. Wir kannten uns flüchtig.
    »Jerry, Sie wissen doch genau, daß wir Presseleute nicht dazu verpflichtet sind, die Namen unserer Informanten preiszugeben«, sagte er. »Diesmal ist es sogar so, daß wir gar keine Namen haben — es war ein anonymer Hinweis.«
    »Schriftlich oder telefonisch?«
    »Telefonisch. Der Hinweis war jedoch so präzise und mit Einzelheiten gespickt, daß ich es für richtig hielt, der Sache nachzugehen. Ich schickte unseren Helikopter los. Der Pilot wurde in der Nähe von Springfield von zwei Armeeflugzeugen zur Landung gezwungen und mußte später zurückfliegen, ohne die Erlaubnis bekommen zu haben, sich in dem Nest umzusehen. Sämtliche Zufahrtsstraßen waren von der Nationalgarde gesperrt. Na, als ich das hörte, war mir klar, daß der anonyme Anrufer nicht geflunkert hatte.«
    »Es wäre Ihre Pflicht gewesen, das Schweigen Ihrer Pressekollegen zu respektieren«, sagte ich. »Jetzt ist bestimmt der Teufel los!«
    »Wenn der Gouverneur von Indiana eine Nachrichtensperre verhängt, betrifft uns das in New York nicht«, sagte Brewer-Forster. »Sie kennen unsere Branche, mein Lieber. Da wird ohne Bandagen gekämpft. Ich bin froh, daß wir als erste am Drücker waren. Die Konkurrenz wird sich die Haare rau-, fen!«
    »Haben Sie mit dem anonymen

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