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Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben

Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben

Titel: Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kinn auf die Brust, als drücke mich die Furcht vor dem Kommenden zu Boden. In Wahrheit ging es mir nur darum, das Spannen meiner Muskeln zu tarnen.
    Als ich hochschnellte, riß ich mit beiden Händen den Stuhl herum, auf dem ich gesessen hatte. Mir blieb keine Zeit zum genauen Anvisieren des Zieles. Aus der Drehung heraus schleuderte ich das Sitzmöbel dem Brillenträger entgegen. Der ließ den linken Ellenbogen hochzucken, um sich gegen das Wurfgeschoß abzudecken. Er fluchte laut, als der Stuhl ihn traf.
    Ich wartete diesen Treffer nicht ab und sprang dem Stuhl hinterher. Noch ehe der Brillenträger sich von seiner Überraschung erholt hatte, war ich bei ihm. Ich griff nach der Hand, mit der er die Pistole gezogen hatte.
    Der Gangster schwenkte seinen Arm nach oben und versuchte mir gleichzeitig sein Knie in den Unterleib zu rammen. Ein Schuß löste sich. Die Kugel peitschte in die Decke.
    »Aufhören!« schrie Prime, dessen Stimme sich überschlug. »Sofort auf hören!«
    Mir war klar, daß es jetzt um Sekunden ging. Es war gewiß, daß die Gorillas den Schuß gehört hatten. Ich hatte nur dann eine Fluchtchance, wenn ich es schaffte, die Pistole zu ergattern. Obwohl ich meine Attacke mit der Wucht einer Explosion abzog, und obwohl das Überraschungsmoment auf meiner Seite war, entpuppte sich mein Gegner als ein ungemein harter, zäher und kampfgewandter Bursche.
    Wir stürzten zu Boden und rollten ringend, tretend und kickend über den knallroten Spannteppich. Die Fußbodenleiste stoppte uns. Der Brillenträger schaffte es, die Pistole wegzuwerfen. Sie landete knapp einen Yard von seinem Kopf entfernt.
    Ich schnellte hoch, um mich auf die Waffe zu stürzen. Mein Gegner hatte nur darauf gewartet. Er stieß mir beide Beine in die Leistengegend. Ich brach in die Knie. Der Brillenträger bemühte sich, seinen Erfolg abzurunden. Er verpaßte mir einen Handkantenschlag auf den Hals.
    Ich merkte, wie die Treffer mir die Kräfte raubten, und ich riß die Linke hoch, um seinem Angriff den Schwung zu nehmen. Ich setzte die Faust auf den Solarplexus und sah, wie in seinen Augen die Spannung zerbröckelte. Er rollte zur Seite und zog sich ächzend zusammen.
    Ich warf mich herum, um nach der Pistole zu greifen.
    Sie lag nicht mehr dort, wo ich sie zuletzt gesehen hatte. Sie befand sich in Primes Hand.
    »Wenn Sie nicht sofort Schluß machen, kriegen Sie eine Injektion aus Blei!« drohte er.
    Die Tür wurde aufgestoßen. Das Gorilla-Zwillingspärchen stürmte herein.
    »Schon gut, Jungens«, sagte Prime. »Nur ein kleiner Zwischenfall. Wir haben die Situation fest in der Hand.«
    Der Mann mit der Brille stemmte sich hoch. Ich kam gleichfalls auf die Beine. Der Brillenträger massierte sich die Magengegend. Er schaute mich haßerfüllt an und sagte dann: »Jetzt möchte ich etwas erleben. Zeigt es ihm — los, gebt ihm, was er verdient hat!«
    Es war klar, daß die Worte für Pete und Billy bestimmt waren. Die beiden grinsten. Mit geballten Fäusten kamen sie auf mich zu.
    »Das ist doch alles Unsinn«, schnaufte Prime. »Es genügt doch, wenn sie ihn festbinden…«
    »Sie sollen ihn zusammenschlagen«, preßte der Brillenträger durch die Zähne. »Ich will sehen, welche Figur er dabei macht. Du hast keine Ahnung, wie hübsch sich ein paar kleine weiße Zähne auf dem roten Spannteppich ausnehmen!«
    Die Hünen kamen näher. Ich wich vor ihnen bis an die Wand zurück. Im Zimmer war es jetzt ganz still. Ich beobachtete, wie der Brillenträger Prime die Pistole abnahm. Gegen vier Männer und eine Pistole hatte ich keine Chance, aber ich war entschlossen, mich so teuer wie nur möglich zu verkaufen.
    Billy griff zuerst an. Oder war es Pete? Die beiden ähnelten sich so sehr, daß es fast unmöglich war, sie auseinanderzuhalten.
    Ich ließ ihn kommen. Er war gewiß enorm kräftigt Glücklicherweise litt er unter dem Handicap der meisten Schwergewichtler — es gab kaum eine Aktion, die sich nicht durch ein vorheriges Muskelspannen andeutete.
    Als er sich auf mich stürzte, wich ich mit einem schnellen Schritt zur Seite aus. Er prallte gegen die Wand. Meine von unten hochschwingende Faust traf ihn wie eine Stahlkugel am Hals. Er blinzelte verwirrt und bekam einen knallroten Kopf. Ein anderer wäre zu Boden gestürzt, aber er wurde dadurch nur richtig munter. Er ging erneut auf mich los. Ich stoppte ihn mit einer gerade herausgestochenen Linken.
    Jetzt wurde auch sein Komplice mobil. Sie gingen zu zweit auf mich los. Ich fightete

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