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Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben

Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben

Titel: Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Alles okay.«
    »Wirf sie aus dem Fenster«, empfahl Billy. »Es ist besser so.«
    »Später«, meinte Pete. »In der City erregt so etwas bloß unliebsames Aufsehen.« Er schaute mich an. »Sie werden Ihre Kollegen doch nicht gefährden wollen!« meinte er. »Oder legen Sie Wert darauf, ein Massenbegräbnis zu inszenieren?«
    Eine Zeitlang schwiegen wir. Der Wagen stoppte häufig an Ampelkreuzungen. Ich versuchte, die Geräusche zu definieren, die von draußen hereinkamen, um festzustellen, in welche Richtung wir uns bewegten. Wenn mich nicht alles täuschte, ging die Fahrt die Fünfte Avenue entlang.
    »Wollen Sie mir nicht verraten, wer Ihr Boß ist?« fragte ich, um das Gespräch nicht einschlafen zu lassen.
    »Der Teufel persönlich«, kicherte Pete. »Er wird Ihnen gefallen. Es gibt nicht sehr viele, die ihn kennenlernen durften.«
    »Ich weiß die Ehre zu würdigen«, sagte ich.
    Soweit ich es beurteilen konnte, war es ein gewöhnlicher Krankenwagen. Türen und Wände machten allerdings einen besonders stabilen Eindruck, und die Milchglasfenster waren von innen vergittert.
    Die Zeit verstrich. Die Geräusche wurden leiser, die Ampelstops seltener. Wir fuhren durch die Vororte. Dann mahlten die Wagenräder plötzlich durch knirschenden Kies.
    Der Wagen stoppte. Die hinteren Türen wurden von außen geöffnet. Die Wagenbeleuchtung fiel auf zwei Männer. Einer von ihnen war in Zivil. Er war auffallend groß und hager und trug eine dunkel gerahmte Brille, die ihn seriös und sogar intelligent aussehen ließ. Als er den Mund öffnete und »Aussteigen!« sagte, wußte ich, daß es der Mann war, der die Entführung in Szene gesetzt hatte.
    Der andere Mann war kräftig, untersetzt und bullig — ein Typ vom Schlage der Zwillingsbrüder. Auch er trug den weißen Kittel eines Krankenpflegers.
    Beide Männer waren mit Pistolen bewaffnet. Ihre Gesichter machten klar, daß sie keine Gegenwehr dulden würden. Ich sprang ins Freie — auf Socken.
    »Was habt ihr mit seinen Schuhen gemacht?« fragte der Brillenträger.
    »Er quatschte was von einem Minisender im Absatz«, sagte Billy. »Zuerst wollten wir die Gurken unterwegs wegwerfen, aber dann hielten wir es für besser, sie hier erst mal zu untersuchen.«
    »Okay«, sagte der Brillenträger. »Gehen Sie die Treppe hinunter!«
    Ich war bemüht, möglichst viel von meiner Umgebung mitzubekommen. Der Wagen war an die Rückseite eines villenartigen Gebäudes herangefahren. In mehr als einem Dutzend Fenster brannte Licht. Einige der Fenster waren vergittert.
    Hinter der mit Kies bestreuten Zufahrt begann eine Wiese. An ihrem Ende zeichnete sich die schwarze Silhouette von Bäumen und Büschen ab.
    Der Brillenträger gab mir einen Stoß in den Rücken. »Wird’s bald?«
    Ich ging die Treppe hinab. Die Tür war offen und führte in einen langgestreckten Korridor, von dem links und rechts Holztüren abzweigten. Die meisten davon waren aus Lattenrosten gefertigt, doch einige wirkten äußerst solide; sie waren mit Eisenplatten beschlagen.
    Am Ende des Korridors war eine Treppe. Der Brillenträger befahl mir hinaufzugehen. Ich blickte mich um und entdeckte, daß mir die Gruppe meiner Entführer geschlossen folgte.
    Hinter der Kellertür befand sich ein quadratischer Raum mit einem Lastenaufzug. Die Größe des Liftes, den ich als erster betrat, ließ vermuten, daß hier auch Krankenbahren transportiert wurden. Offenbar befand ich mich tatsächlich in einem Krankenhaus.
    Ich tippte auf eine Privatklinik. Ich wußte, daß diese Institute von der Unterwelt nicht selten zur Tarnung ihrer trüben Geschäfte benutzt wurden. Ein Haus, in dem man nur Kranke und ihre selbstlosen Pfleger vermutete, zwingt selbst Polizisten zu besonderer Rücksichtsnahme.
    Der Lift brachte uns in eine der oberen Etagen. Er stoppte. Die Tür glitt zur Seite. Einer der Weißkittel ging voran und führte mich durch einen blitzblanken, hell erleuchteten Korridor' in eine Art Sprechzimmer — in einen großen, mit allerlei modernen medizinischen Geräten bestückten Raum.
    Der Brillenträger wies auf einen Stuhl. Ich setzte mich. Die Weißkittel verließen den Raum. Ich war mit dem Brillenträger allein. Er ließ mich keine Sekunde lang aus den Augen und behielt seinen Finger am Abzug der Waffe.
    Ich schlug gelassen ein Bein über das andere und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Ich mußte sehr lange warten. Eine volle halbe Stunde verging, ehe sich die Tür öffnete und ein Mann ins Zimmer trat.
    Ich

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