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Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Titel: Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten Kostenlos Bücher Online Lesen
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mysteriöse Hank?«
    »Verzeihen Sie, Mrs. Shafford, aber ich bin dazu verpflichtet, alles, was ich erfahre, streng vertraulich zu behandeln.«
    »Entschuldigen Sie.«
    »Nach meinen Informationen hat gestern abend jemand vom Ministerium Sie noch verhältnismäßig spät aufgesucht. Ist das nicht ein bißchen ungewöhnlich?«
    »Sie meinen Mr. Lease? Oh, der wäre bestimmt nicht hereingekommen, wenn er nicht im Wohnzimmer noch Licht gesehen hätte. Mr. Lease ist einer der stellvertretenden Personalchefs im Ministerium. Er hatte seinerzeit über die Einstellung meines Mannes zu entscheiden. Und er hat sich immer ein wenig um meinen Mann gekümmert. Man könnte fast sagen, daß sie befreundet waren, glaube ich.«
    »War da nicht noch jemand bei Ihnen? Heute nacht?«
    Sie runzelte die Stirn.
    »Werde ich beobachtet?«
    Ich zuckte mit den Achseln, sagte aber nichts.
    »Mir ist es gleichgültig«, sagte sie müde. »Nicht einmal die übelsten Klatschtanten — und in Washington haben wir eine Menge davon, glauben Sie mir — könnten an meinem Lebenswandel etwas finden, über das sie sich empören könnten. Ich fürchte, Mr. Hopkins, ich bin eine entsetzlich langweilige, altmodische Ehefrau. Ich hatte meinen Mann, und ich habe meine Kinder. Da bleibt kein Platz für Abenteuer. Nicht bei meinem Naturell. Also beobachtet mich meinetwegen von allen Seiten.«
    »Wie war das mit dem zweiten Besucher, Mrs. Shafford?«
    Sie sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Es ist seltsam«, murmelte sie.
    »Was?«
    »Sie flößen mir irgendwie Vertrauen ein. Das ist eine Gefühlssache.« Sie lachte fast unhörbar. »Frauen, nicht wahr, Mr. Hopkins, alles müssen sie aus dem Gefühl heraus entscheiden. Aber so sind wir nun einmal. Sie haben recht. Da war noch ein zweiter Besucher. Und wenn Sie darüber überrascht waren, dann können Sie mir glauben, daß ich es nicht minder war. Mike Förster. Sie kennen ihn?«
    »Ich hörte, daß er ebenfalls im Ministerium arbeitet.«
    »Ja. Dadurch kannte ich ihn flüchtig. Bei irgendeiner Party muß ich ihn kennengelernt haben. Washington ist ja die Stadt der Partys. Nach Hollywood vielleicht. Oder sogar noch vor Hollywood. Also jedenfalls wurde ich wach, weil Mike Förster anrief. Ich war ein bißchen zornig, denn ich war gerade erst eingeschlafen. Aber er machte es so dringend, daß ich diese Bitte nicht abschlagen konnte. Er müßte unbedingt und auf der Stelle mit mir sprechen. Es hörte sich sehr geheimnisvoll an, und ich wurde neugierig. Also sagte ich ihm, wenn es so dringend sei, müsse er eben herüberkommen. Und das tat er denn auch.«
    Sie dachte offensichtlich an dieses Gespräch und schüttelte im Nachhinein noch den Kopf.
    »Jetzt kommt es mir noch überspannter vor als in der Nacht«, bekannte sie. »Mike tat sehr geheimnisvoll. Es handle sich um höchst wichtige Regierungsgeschäfte von strenger Geheimhaltungsstufe. Aber er ließ etwas von möglichen Spionen verlauten. Sein Telefon sei möglicherweise nicht mehr abhörsicher. Er müsse aber dringend telefonieren. Und das war auch schon alles, was er wollte.«
    Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Förster mußte entweder unseren Trick durchschaut haben oder ganz allgemein supervorsichtig sein. Er hatte sich durchaus mit seinem Boß in Verbindung gesetzt. Aber er hatte es nicht von seinem Telefon aus getan. Das war ein verdammt geschickter Schachzug gewesen.
    »Sie haben ihn natürlich telefonieren lassen?« erkundigte ich mich.
    »Selbstverständlich.«
    »Mit wem hat er gesprochen?«
    »Ich weiß es nicht, denn ich bin in die Küche gegangen. Das tut man doch wohl, wenn jemand telefoniert. Ich stelle mich doch nicht daneben und sperre die Ohren auf.«
    »Sie haben auch nicht zufällig noch ein Wort mitbekommen?«
    »Ein Wort nicht«, sagte sie nachdenklich.
    »Sondern was?«
    »Die letzten beiden Ziffern, die er wählte. Um hinauszugehen, mußte ich dicht an ihm vorbei. Ich tat es wirklich nicht absichtlich. Ich sah es eben einfach.«
    Ich holte tief Luft. Die beiden Ziffern konnten die entscheidende Wendung dieses Falles bedeuten.
    »Wie waren die beiden Ziffern?«
    »Zweimal die Fünf. Er ließ den Finger im Loch stecken, als die Scheibe zurücksprang und drehte sie dann erneut. Vielleicht wäre es mir sonst gar nicht aufgefallen.«
    Obgleich ich darauf brannte, Clifford davon in Kenntnis zu setzen, damit man unverzüglich die Telefongesellschaft einschalten konnte, blieb ich doch ruhig sitzen, um meine letzten Fragen noch

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