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Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Titel: Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten Kostenlos Bücher Online Lesen
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und stöhnte abwechselnd.
    »Schon gut«, sagte Clifford. »Wer so dämlich in der Gegend herumdrischt wie Sie, der hat es nicht bessei; verdient. Wo wohnen Sie, Freundchen?«
    »Auf dem Mond!« krächzte er.
    »Wie einfallsreich«, sagte Clifford sarkastisch. »Bringt ihn zum Wagen. Ich komme gleich nach.«
    Er wartete, bis sie ihn hinausgebracht hatten, und wandte sich dann an den Mann hinter der Theke.
    »Nachdem Sie unseren Freund so vertraut begrüßt haben«, meinte Clifford und ließ die FBI-Plakette aufblitzen, »könnten Sie uns mal seine Wohnung verraten. Sie gehören doch bestimmt zu den Amerikanern, die der Polizei behilflich sind — oder sollte ich mich da irren?«
    Der hagere Kerl hinter seiner chromblitzenden Theke überdachte seine Lage und kam zu der einzig möglichen Folgerung. Den Stammkunden war er durch die Verhaftung mindestens für einige Zeit, wenn nicht für Jahre oder noch länger, losgeworden. Mit der Polizei hingegen mußte er Tag für Tag auskommen.
    »Schräg gegenüber«, brummte er. »Über dem Friseurgeschäft. Er heißt Charly Ferlain.«
    »Danke«, sagte Clifford trocken. »Dann wollen wir uns mal das Stübchen ansehen. Ihr Kaffee ist gut, Mister. Ich werde Sie empfehlen.«
    Wir machten uns auf die Strümpfe. Als wir die Straße überquerten, schüttelte Clifford plötzlich den Kopf.
    »Was ist?« fragte ich neugierig.
    »Ihr Tempo!« meinte er. »Ihre Reaktionsgeschwindigkeit haut mich um. So etwas Schnelles habe ich noch nicht gesehen. Sie riechen ja förmlich, wohin ein Schlag gehen soll.«
    Ich zuckte mit den Achseln.
    »Reine Trainingsfrage.«
    »No. Das muß man haben. Das lernt man nie, wenn man es nicht hat. Wie lange hätten Sie das durchgehalten?«
    »Bei dem? Bis er zusammengebrochen wäre. Das war doch kein Kunststück. Der hat doch keinen Verstand im Kopf. Weil sie mich zu zweit zweimal geschafft haben, dachte er auch schon, er wäre der Größte.«
    Clifford lachte. Als wir Charlys Zimmer durchsucht hatten, lachte er nicht mehr. Denn wir hatten nichts gefunden, was uns weitergebracht hätte. Absolut nichts.
    ***
    Mittags rief ich in der Pension an, damit sich Phil nicht wieder Sorgen machte, weil ich nicht aufkreuzte. Ich saß in Cliffords Büro. Wir verhörten Charly Ferlain ein paar Stunden lang, aber er schwieg wie eine Auster. Gegen vier Uhr nachmittags war ich es leid, meine Zeit mit einem Gangster zu verplempern, der wahrscheinlich so lange dichthalten würde, bis man ihm den Boß als ebenfalls Verhafteten gegenüberstellen konnte. Ferlains Logik war einfach und nicht unbegründet: Außer der Schlägerei mit mir konnten wir ihm nichts Ernsthaftes nachweisen. Die würde ein guter Rechtsanwalt zu einer relativ harmlosen Strafe führen können. Und solange Ferlain den Mund hielt, mußte ihm seine Organisation den guten Rechtsanwalt bezahlen und ihm obendrein ein schönes Schmerzensgeld als Trostpflaster nach seiner Entlassung zusichern.
    Ich setzte mich in den Leihwagen und fuhr zu Mrs. Shafford. Sie machte einen abgespannten Eindruck, aber sie lächelte doch, als sie mich sah.
    »Mr. Hopkins! Das ist nett, daß Sie wieder einmal vorbeischauen. Kommen Sie doch herein. Ich habe die Kinder zu meiner Schwester geschickt, damit ich für ein paar Tage Ruhe habe. Jetzt bereue ich es schon. Das Haus wirkt so ungeheuer leer ohne meinen Mann und die Kinder.«
    Sie führte mich wieder zu der Sitzgruppe am Kamin, wo wir schon bei meinem ersten Besuch gesessen hatten. Ich hatte unterwegs ein Würstchen gegessen, aber das Ding war so scharf gewürzt gewesen, daß ich ihr Kaffeeangebot gern annahm. Als alles hergerichtet war, kam ich zur Sache: »Mrs. Shafford«, sagte ich, »es hat da einige kleine Ereignisse gegeben, die mir rätselhaft erscheinen. Würden Sie mir erlauben, ein paar indiskrete Fragen zu stellen?«
    »Wenn sie nicht allzu indiskret sind, bitte!«
    »Sagt Ihnen der Name Hank etwas?«
    »Hank? O ja, das ist eine gebräuchliche Koseform für Henry. Das weiß doch jeder. Warum?«
    »Ich meinte, ob Ihnen der Name persönlich irgend etwas bedeutet? Kennen Sie jemand, der Hank gerufen wird? Haben Sie von einem nahestehenden Menschen diesen Namen in einem Zusammenhang gehört, der Ihnen etwas bedeuten müßte?«
    »Ich verstehe Ihre Frage nicht. Ich hatte einen Onkel, der Henry hieß, aber ich glaube nicht, daß jemals jemand gewagt hätte, ihn Hank zu rufen. O nein, nicht bei Onkel Henry!«
    »Und sonst?«
    »Ich wüßte nicht, Mr. Hopkins. Warum? Wer ist denn dieser

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