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Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder

Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder

Titel: Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wunsch erfüllen. Leider befinden wir uns nicht in einem Hotel.«
    Fay setzte sich sehr vorsichtig auf. Ich half ihr dabei. »Meine Schuhe«, murmelte sie. »Wo sind meine Schuhe?«
    »Verschwunden«, sagte ich, stand aber auf, um festzustellen, ob sie in dem Koffer waren. »Hier sind sie auch nicht, aber das ist im Moment nicht wichtig.«
    »Was ist denn wichtig?«
    »Das Überleben«, sagte ich. »Und das wird für uns nicht ganz einfach sein.« Fay Merlin massierte sich die Stirn. Sie sah noch immer sehr blaß aus. »Wollen Sie mir Angst machen?«
    »Ich nehme an, daß das wenig Sinn hätte. Bestimmt wissen Sie längst genau, worum es hier geht.«
    »Ich weiß gar nichts«, murmelte sie. »Ich fühle mich wie ausgebrannt.«
    »Wann und wie haben Sie das Krankenhaus verlassen?« erkundigte ich mich.
    Fay vermied es, mich anzublicken. »Ich weiß es nicht«, sagte sie verwirrt. »Das letzte, woran ich mich erinnere, ist das Glas Milch, das ich trank. Ich wurde schrecklich schläfrig. Die Art der Schläfrigkeit machte mir Angst, sie war nicht natürlich. Ich glaube, ich wurde .richtig ohnmächtig. Ob mir jemand was in die Milch geschüttet hat?«
    »Weiter!« drängte ich.
    »Als ich vorübergehend wieder zu mir kam, konnte ich mich nicht bewegen. Ich war in ein schrecklich enges Gefängnis eingezwängt.«
    »Dieser Koffer«, sagte ich. »Darin hat man Sie hergebracht. Mehr wissen Sie nicht?«
    »Mir reicht es!« meinte sie bitter.
    »Wo ist Ray?« fragte ich.
    »Welcher Ray?« stieß Fay Merlin hervor. Sie schaute mich an. Ich sah die plötzliche Angst in ihrem Blick, aber auch die Erregung und die Neugier.
    »Ray Stokeley, Ihr alter Freund«, sagte ich. »Sie waren doch mit ihm verabredet, nicht wahr?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Er war es, der Ihren Mann erpreßte. Es ging dabei um fünf Millionen. Ray und Sie wollten mit dem Geld verduften — aber Ray ist plötzlich dazu gezwungen worden, allein zu verschwinden. Man sucht ihn wegen des Mordes an Bruce Elkwood.«
    »Ich verstehe kein Wort«, hauchte sie. »Wer ist Bruce Elkwood?«
    »Er war der Killer eines Syndikates, an das sich Ihr Mann mit der Bitte um Hilfe und Unterstützung wandte. Mr. Merlin hatte offenbar gute Gründe, nicht zur Polizei zu gehen. Er hatte aber auch nicht die Macht, allein mit Ray Stokeley fertig zu werden. Aus diesem Grund sicherte sich Ihr Mann die Rückendeckung durch ein großes Syndikat. Leider ging die erste Aktion des Syndikats gründlich daneben.«
    »Wollen Sie mir bitte verraten, weshalb Ray meinen Mann erpreßt haben sollte — und womit?«
    »Ich habe eine vage Idee«, sagte ich. »Sie kann nur absurd 'und falsch sein«, erklärte Fay Merlin heftig. »Mir scheint, Sie übersehen ein paar gravierende Tatsachen. Sie vergessen, daß man mich ermorden wollte und daß man…«
    »Moment, bitte«, unterbrach ich sie. »Sie werden zugeben, daß Sie bei dem Anschlag nur leicht verletzt wurden. Strenggenommen hätten Sie nach einer ambulanten Behandlung wieder entlassen werden können. Dieser Umstand legte den Verdacht nahe, daß der Überfall nur vorgetäuscht war.«
    »Und was ist mit Larry Coster, dem Krallenmörder?«
    »Er ist nicht der Krallenmörder«, sagte ich. »Das wissen wir beide sehr genau.«
    »Die Mordkommission ist anderer Ansicht!«
    »Sie ist dabei, diese Ansicht zu ändern«, stellte ich fest. »Warum geben Sie es nicht auf, Mrs. Merlin? Dieser Stokeley verdient Ihre Liebe nicht. Er benutzte Sie nur als Werkzeug, um an die fünf Millionen heranzukommen.«
    »Sie haben den Verstand verloren!«
    »Wissen Sie eigentlich schon, daß es Stokeley gelungen ist, Lindy Kellog als intime Freundin zu gewinnen?«
    »Das ist nicht wahr!« empörte sich Fay Merlin.
    »Warum regen Sie sich darüber auf? Zwischen Ihnen und Ray ist doch nichts mehr, oder? Aber ganz im Ernst: Ich überraschte die beiden gestern in Stokeleys Wohnung.«
    Fay Merlin starrte mich an. »Dieses Biest«, zischte sie. »Die leidet doch nur an Torschlußpanik. Natürlich nimmt Ray so eine Gelegenheit wahr, aber Lindy bedeutet ihm nichts. Sie kann ihm gar nichts bedeuten.«
    »Stimmt«, sagte ich. »Er liebt nur das Geld.«
    »Und mich!« stieß Fay hervor.
    »Na bitte«, sagte ich. »Warum nicht gleich so? Sie waren in der fraglichen Nacht bei ihm — oder?«
    »Nicht nur in jener Nacht. Ray ist jung. Er liegt, wenn Sie es so wollen, auf meiner Frequenz. Ich habe immer nur ihn geliebt. Sind Sie nun zufrieden?«
    »Noch nicht ganz. Haben Sie die Erpressung

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