Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder

Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder

Titel: Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
mit ihm abgesprochen?«
    Fay Merlin strich sich über die Augen. Ihr schien zu dämmern, daß sie zuviel gesagt hatte. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr. »Nein«, behauptete sie.
    »Nur Sie waren dazu imstande, Stokeley das Material für die Erpressung zu liefern«, sagte ich. »Sie kannten Ihren Mann und seine Geheimnisse…«
    »Hören Sie endlich auf damit!«
    Ich erhob mich und lehnte mich mit vor der Brust verschränkten Armen an die Wand.
    »Ja, Sie lieferten Stokeley das Erpressungsmaterial«, wiederholte ich. »Ihr Mann wußte natürlich, wer dahinter steckt. Deshalb hatte er keine Mühe, das Syndikat auf Stokeley anzusetzen. Gleichzeitig machte er die fünf Millionen locker, denn er wollte nicht in den Verdacht geraten, den Tod des Mannes verursacht zu haben, der ihm die Frau rauben wollte.«
    »Sind Sie endlich fertig?«
    »Wenn Sie Einwände haben sollten, höre ich sie mir gern an.«
    »Ich habe auch die Zeitungen gelesen«, stieß Fay Merlin hervor. »Ich weiß, was passiert ist! Wollen Sie mir bitte erklären, was es mit diesem Connors auf sich hat oder wie die Tatsache in Ihre Theorie paßt, daß ein junger Mann namens Paul Curson fünfhundert Dollar in Costers Wohnung zu schmuggeln versuchte?«
    »Beginnen wir mit Connors«, sagte ich. »Er wurde von Stokeley dazu ausersehen, Ihren Mann gefügig zu machen. Connors hatte den Auftrag, Anthony Merlin zu bedrohen und tüchtig zu verprügeln. Es war so eine Art Vorbehandlung, die den Zweck hatte, den Widerstandswillen Ihres Mannes zu brechen.«
    »Und was war mit Curson?«
    »Das sollten Sie doch am besten wissen!« spottete ich. »Es spricht für Sie, daß Sie unter gewissen Aspekten des Unternehmens litten. Sie waren dagegen, daß Larry . Coster in Mordverdacht geriet, und Sie handelten Stokeley die Versicherung ab, daß dem Pianisten geholfen werden sollte. Die fünfhundert Dollar waren als ein Trostpflaster für ihn gedacht. Stokeley fügte sich Ihrem Wunsch nur widerwillig, denn er spürte, daß es gefährlich war, zu viele Leute in die Aktion einzuschalten. Als er sah, daß ich Curson geschnappt hatte und abführen wollte, traf Stokeley eine rasche, verhängnisvolle Entscheidung. Um von Curson nicht verpfiffen zu werden, schoß er ihn nieder.«
    »Sie haben für alles eine Erklärung, was?« fragte Fay Merlin. Es sollte spöttisch und herausfordernd klingen, aber die Worte kamen nur bitter, müde und halb resignierend über ihre Lippen.
    Ich setzte mich wieder. »Stokeley gab Ihrem Drängen und Ihren Wünschen nach, solange er Sie brauchte, um an das Geld heranzukommen, aber es war niemals seine Absicht, mit Ihnen die Stadt oder das Land zu verlassen.«
    Ich hörte im Keller Geräusche, die ich mir nicht recht erklären konnte. Eine Kette rasselte. Metall schabte gegen Metall. Jemand hantierte mit einer Schaufel.
    »Warum rufen wir nicht laut um Hilfe?« fragte mich die junge Frau.
    Ich winkte ab. »Die Männer würden keinen in den Keller lassen, der nicht zu ihnen gehört.«
    »Was sind das für Männer?«
    »Sie arbeiten für Ihren Freund Ray, nehme ich an.«
    »Das ist ausgeschlossen! Ray würde es nicht dulden, daß man mich hier gefangenhält.«
    »Wann werden Sie es endlich kapieren, daß er es war, der Sie hier festsetzen ließ?«
    »Sie wollen mich nur gegen ihn aufbringen«, meinte Fay Merlin ärgerlich. »Ray ist kein Mörder. Das glaube ich einfach nicht.«
    »Wollen Sie mir bitte verraten, wer Paul Curson erschossen haben soll?«
    »Ich bin keine Kriminalistin«, sagte Fay Merlin. »Was hat Ray Ihnen bloß getan, daß Sie ihn unbedingt fertigmachen wollen? Nächstens werden Sie noch behaupten, er sei der gesuchte Krallenmörder!«
    »Der ist er gewiß nicht — aber er war der Mann, dem Sie Ihre Kopfverletzung verdanken«, sagte ich. »Ihre Einlieferung in das Krankenhaus gehörte zu Stokeleys ausgefeiltem Plan. Es war Larry Costers Pech, daß er bei dieser Gelegenheit Ihren Weg kreuzte.«
    »Ray hätte mich mit dieser schrecklichen Kralle angegriffen?« fragte Fay Merlin. »Das ist doch absurd.«
    »Er tat es mit Ihrer Billigung«, sagte ich.
    Fay hob rpit einem Ruck den Kopf. »Was ist das für ein Geruch?« fragte sie.
    Ich bewegte schnuppernd die Nase. Im nächsten Moment entdeckte ich die Ursache von Fays Erschrecken. Aus der geöffneten Schieberklappe des Kastenrohrs drang dichter weißlichgrauer Rauch.
    Ich stellte mich auf einen Stuhl und versuchte den Schieber zu schließen, aber er ließ sich nicht bewegen. »Werfen Sie mir

Weitere Kostenlose Bücher