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Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Titel: Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton Kostenlos Bücher Online Lesen
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Innentasche seines Sakkos. Das Papier des Briefumschlages knisterte zwischen seinen Fingern. Doch er war immer noch nicht beruhigt. Nervös zog er den Umschlag heraus, öffnete ihn und nahm den Gepäckschein in die Hand. Sekundenlang starrte er darauf.
    Er sah die Buchstaben vor seinen Augen.
    Abgangsbahnhof Chicago. III., GCS. Bestimmungsbahnhof New York, N. Y., Penna. Sta.
    Er steckte den-Schein in den Umschlag zurück und ließ die Hülle wieder in die Innentasche des Sakkos gleiten. »Idiot«, sagte er dann zu sich selbst.
    Langsam ging er zu seinem Bett zurück, legte sich hin und griff nach seiner Zigarettenpackung. Er machte einen tiefen Zug und stieß ebenso genußvoll den Rauch wieder aus.
    300 000 Dollar in auffallend falschen Scheinen, überlegte er, mit dem Zeug ist nichts anzufangen. Sie sind im Grunde genommen keinen Cent wert. Innerhalb weniger Stunden sind sie, erst einmal unter die Leute gebracht, wieder sichergestellt. Unsinn, sie überhaupt erst verteilen zu lassen!
    Carpenter kannte die Wahren Absichten seiner New Yorker Komplicen nicht. Dafür wußte er, wie gut die Druckplatten waren, die in seinem Koffer steckten. Druckplatten für einwandfreie Scheine. Die Platten waren Millionen wert.
    Der Zug raste wieder mit Höchstgeschwindigkeit durch die Nacht. Carpenter aber schlief nicht mehr ein. Er überlegte.
    Es waren noch knapp zehn Stunden bis New York.
    ***
    Stadtstreicher gibt es überall auf der Welt. In New York gibt es besonders viele Menschen, die man zu dieser Kategorie zählen muß. Sie machen der City Police und uns viel Kummer.
    In dieser Nacht aber waren Phil und ich froh darüber, daß es diese Menschen gibt. Die großen New Yorker Subway-Stationen bieten den Wohnungslosen immer wieder Unterschlupf. Ihr Schlaf dort unten wird zwar oft von Polizeistreifen gestört, aber die Vagabunden haben bekanntlich ein dickes Fell. Sie werden vertrieben und sind eine Viertelstunde später wieder da.
    Hywoods Leute hatten die Landstreicher aus den fünf Bahnhöfen zusammengetrieben. Wir hatten zwar jetzt andere Sorgen, aber wir mußten bei der Suche nach den beiden Verbrechern möglichst freie Bahn haben.
    »Jerry!« rief Hywood mit dröhnender Stimme.
    Zwei seiner Beamten führten drei der aufgegriffenen Landstreicher mit sich.
    »Die wollen etwas gesehen haben«, sagte Hywood kurz.
    Die drei Männer, die sich offensichtlich seit einiger Zeit nicht mehr gewaschen und auch einen großen Bogen um jeden Friseur gemacht hatten, redeten los. Es dauerte einen Moment, ehe wir etwas Ordnung in ihre Aussagen bringen konnten.
    »Ja, Mister«, setzte sich der größte der drei Herumtreiber mit rauher Stimme durch, »ich habe sofort gewußt, was mit den beiden los war. Sie kamen die Treppe runter und stolperten beinahe über meine Beine. Aber den Zug erreichten sie nicht mehr. Ja, und dann machten sie es zu Fuß. Durch den Tunnel in Richtung Church Street…«
    Das war ein Hinweis, mehr nicht.
    Die Gegenrichtung war damit noch lange nicht ausgeschlossen. Es gibt zu viele Verbindungsgänge und -Schächte dort unten. Immerhin hatten wir aber erst einmal eine Richtung, in der wir mit unserer Suche beginnen konnten.
    »Vielleicht ist es doch besser, wenn wir für eine Viertelstunde den Verkehr stoppen lassen«, schlug Hywood vor. »Jetzt läßt es sich gerade noch ohne größere Störungen machen.«
    Ich überlegte einen Moment, doch dann schüttelte ich den Kopf. »Nein, wir müssen auch so zum Ziel kommen. Sorgen Sie dafür, daß das Gebiet unterirdisch so gut wie möglich abgeriegelt bleibt!«
    »Wollen Sie wirklich allein gehen?« fragte er.
    Inzwischen hatte ich mir überlegt, daß das unklug gewesen wäre. Allein konnten wir nicht viel auärichten, weil das Gebiet zu weitläufig war. Andererseits hätten wir zu viele Cops gebraucht, um alles systematisch durchsuchen zu können. Ich hatte mich für einen Mittelweg entschieden. »Geben Sie mir fünf Beamte mit, Hywood! Unsere Gegner sollen merken, daß etwas im Gang ist. Vielleicht können wir sie aus einem Versteck locken.«
    Drei Minuten später wußte ich, daß fünf Beamte doch sehr wenig waren. Mit Phil waren wir zwar jetzt sieben Männer gegen zwei, aber wir wußten nicht, wo wir die zwei suchen sollten. Die Verbrecher aber konnten uns vielleicht aus dem dunklen Tunnel genau beobachten. Die Bahnsteige waren hell erleuchtet.
    Ich tauschte einen Blick mit Phil. Er schien Ähnliches zu denken wie ich. Aber dann warf er einen Blick auf die große elektrische

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