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Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen

Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen

Titel: Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen Kostenlos Bücher Online Lesen
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aber nur die Schlüssel heraus, die er bei sich trug. Alles andere würde man schon im Schauhaus sicherstellen.
    Während die ersten Streifenwagen schon wieder abfuhren, um an anderen Stellen dieser nie zur Ruhe kommenden Stadt einsatzbereit zu sein, gingen wir zu Fuß die zwei Blocks weiter, die Laggerty von hier entfernt gewohnt hatte. Es war ein trister, von den Fabriken in der Nähe verrußter Ziegelsteinbau aus der Jahrhundertwende, also mit viel überflüssigen Simsen und Gebälk und Friesandeutungen über den hohen Fenstern. Steve leuchtete, ich probierte die Schlüssel durch, bis ich den Hausschlüssel und dann hinten im Flur den Schlüssel zu Laggertys Einzimmer-Apartment gefunden hatte.
    Stickige Luft schlug uns entgegen. Phil schob als erstes die beiden Fenster hoch. Rasch, aber systematisch und gründlich nahmen wir unsere Durchsuchung vor. Auf den viereckigen Tisch, den wir vorher vom benutzten Eßgeschirr, leeren Konservendosen, Zigarettenstummeln und alten Zeitungen gesäubert hatten, packten wir alles, was aussah, als ob es Beute aus einem der zahllosen Raubüberfälle der Bande sein könnte.
    Ganz zum Schluß fand Phil noch in der Küchenecke eine Schachtel, die er uns hinhielt. Grauschwarzes, pulverähnliches Zeug lag darin. Vielleicht zwei Fingerbreit hoch.
    »Sieht aus wie Schießpulver«, meinte Steve Dillaggio.
    »Ja«, stimmte Phil zu. »Es riecht auch so. Aber woher hatte er das Zeug?«
    »Wir werden die Akten durchgehen und sehen, ob ein Einbruch bei einer Pulverfabrik gemeldet ist«, schlug ich vor. »Dann wissen wir, daß auch der auf das Konto der Tiger-Gang geht.«
    Wir packten alles in zwei Campingbeutel, die Laggertys einzige Gepäckstücke waren, und versiegelten das Zimmer. Als wir am Supermarkt ankamen, erinnerte nichts mehr an die Aufregung und den Aufwand, der hier noch vor einer Stunde betrieben worden war. Nur mein Jaguar und eine Dienstlimousine des FBI parkten noch eineinsam am Straßenrand. In der Limousine saß Zeerokah, unser Indianer-G-man.
    »Wird auch Zeit, daß ihr kommt«, brummte er. »Sonst wäre ich doch noch eingeschlafen.«
    »Und so was will von Indianern abstammen«, stichelte Steve.
    Der Summer für das Sprechfunkgerät ertönte. Zeerokah nahm rasch den Hörer und meldete sich. Er lauschte eine Weile schweigend. Dann bestätigte er das Ende des Gesprächs und legte den Hörer zurück, wobei er uns schon den scharfgeschnittenen Indianerkopf zuwandte.
    »Habt ihr den Namen Burns schon mal gehört?« fragte er uns. »Sergeant Robert Burns vom 62. Revier?«
    Phil schaltete sofort. »Klar, Burns ist doch der Cop gewesen, der das erste Mitglied der Tiger-Gang geschnappt hat. In der vorigen Woche. Was ist mit ihm?«
    Zeery stieg aus. Er sah uns ernst an.
    »Burns ist vor einer knappen halben Stunde gestorben. Von unbekannten Tätern erschossen…«
    ***
    Die Szene glich fast dem Aufgebot vor dem Supermarkt. Es wimmelte von Uniformierten. Sie hatten den Zugang zu einer kleinen Gasse abgeriegelt. Als wir ankamen, standen schon ein Dutzend Wagen von Zeitungsleuten herum. Aber die Cops waren stur. Sie ließen nicht einmal die bekanntesten Polizeireporter durch. Wir mußten uns mit dem Ellenbogen einen Weg durch die Neugierigen bahnen, bis wir an der Kette der Cops ankamen. Sie hatten die Arme gegenseitig untergehakt. Ich zeigte einem die FBI-Plakette.
    »Sehen Sie zu, daß Sie zwischen unseren Hüften durchkommen«, meinte er. »Wir können die Arme nicht aushaken, oder die ganze Bande flutet in die Gasse hinein, und dann würde uns Easton schön was erzählen.«
    Harry Easton war Detective Lieutenant bei der Mordkommission der City Police und ein guter Bekannter von uns. Wir zwängten uns zwischen zwei Cops hindurch, indem wir fast auf allen vieren krochen. Ungefähr dreißig Schritt vor uns war die Szenerie taghell beleuchtet von großen Standscheinwerlern. Ungefähr ein Dutzend Zivilisten lief umher. Auch drei oder vier Uniformen sahen wir. Hinter uns riefen die gierigen Reporter im Sprechchor: »Cleary, Cleary, Cleary!« Das war der Spitzname, den sie selbst für Easton ausgesucht hatten, weil seine Aufklärungsziffer höher lag als bei allen seinen Vorgängern. Aber von dem Lieutenant war im Augenblick nichts zu sehen. Dafür entdeckten wir die riesige Gestalt von Captain Hywood, der zum Hauptquartier der Stadtpolizei gehört und ebenfalls einer unserer alten Bekannten ist.
    »Tag, Hywood«, murmelte ich, als wir neben ihm angekommen waren.
    Er drehte sich um und

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