Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Titel: Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Scheinwerfer schlugen, und er den Wagen für gut genug versteckt hielt, um auszusteigen.
    »War ja klar, daß wir hier mit den Nasen aufeinanderstoßen mußten«, sagte er. »Was ist mit Hart? Bourroughs unten schläft wie ein Bär. Ich habe ihn schnarchen gehört.«
    »Was mit Hart ist, kann ich nicht sagen. Ich bin gerade angekommen und wollte aussteigen, als mich dein Lautsprechergebrüll auf hielt. Wollen wir einmal nachsehen?«
    Wir gingen auf der Straße ein paar Meter, bis wir an Harts Haus kamen. Es war, wie die meisten an dieser Straße, am Abhang mit Blick auf den Sound hinaus gebaut. Im Erdgeschoß waren mehrere Fenster erhellt. Wir schlichen uns an das Wohnzimmerfenster und sahen Hart in einem Sessel liegen, anscheinend total erschöpft. Verblüfft sahen wir uns an. Da ging neben uns rasselnd ein Laden herunter, so daß wir erschreckt zusammenfuhren. Der nächste folgte, und dann donnerte es vor unseren Nasen herunter.
    Wir gingen zurück auf die Straße und setzten uns in meinen Jaguar.
    »Ob sie uns bemerkt haben?«
    »Keinesfalls. Es sieht mehr danach aus, als machte Hart seine Festung dicht. Aber er ist ja genau das, was ich mir nach dem Laborbericht unter Mr. Hart vorgestellt hatte.«
    Phil nickte zustimmend.
    »Mir ging es genauso. Vielleicht, daß er noch etwas schlechter aussah. Irgend etwas scheint ihn doch sehr mitgenommen zu haben. Du — wir müssen wieder anrufen!«
    Ich holte mir die Verbindung und gab einen kurzen Lagebericht. Mr. High hörte sich alles an und schwieg dann kurze Zeit.
    »Uns sind die Hände gebunden, Jerry. Wir haben keinerlei Beweise gegen Hart außer Eileen Logans Aussage. Und gegen Bourroughs auch nichts außer den von Jeff Logan. Ihr wißt, wie die Anwälte das zerpflücken würden. Wir müssen warten. Brecht ab und geht schlafen. Morgen früh, wenn es bei den beiden ums Geld geht, sind wir wieder dabei. Dann findet sich eine Lösung, so oder so!«
    »Okay, Chef«, sagte ich verblüfft und hängte ein.
    »Recht hat der Chef. Wir gehen schlafen.«
    »Bist du verrückt?« fragte ich. Phil schüttelte den Kopf.
    »Wir gehen schlafen. Aber hier. Weck mich, wenn was passiert. Sonst in zwei Stunden.«
    Damit klappte er das Rückenpolster des Sitzes nach hinten, legte sich nach hinten und schlief wenige Minuten später.
    ***
    Steve Bourroughs erwachte. Er griff sich an die Stirn, die schweißnaß war. Das kam einmal von der schwülen Temperatur, ein andermal aber von dem Whisky, den er sich am Abend einverleibt hatte.
    »Blödsinn!« sagte er laut. Dann lauschte er nach drüben. Da war nichts zu hören. Bourroughs wollte sich schon mit einer gleichgültigen Bewegung wieder in die Kissen sinken lassen, als ihn sein altentwickelter Gangsterscharfsinn völlig wach werden ließ. Er stand auf, machte Licht und tappte hinüber. Als er das leere Sofa sah, rieb er sich die Augen, dann fluchte er halblaut.
    Was ihm da entlaufen war, das war nicht nur ein alter, kranker Mann. Das waren nach seiner Rechnung gute sechs Millionen. Und Bourroughs gedachte nicht, diese Millionen laufen zu lassen, wohin sie wollten.
    Hastig kleidete er sich an. Er steckte sich eine großkalibrige Armeepistole in den Hosenbund, warf sich die Halfter für die Luger über die Schulter und stopfte sich wegen der späten Nachtstunde — wie er kichernd zu sich selber sagte — den Schalldämpfer in die Tasche. Dann warf er sich seine Jacke über und ging hinaus.
    Als er den Schlüssel von draußen stecken sah, nickte er. Der alte Fuchs war ihm regelrecht durch die Lappen gegangen. Er wunderte sich nur, wie der das nach der Medikamentenkur, die er ihm verabreicht hatte, noch geschafft hatte. Aber er wußte ja, wo er ihn fangen konnte…
    ***
    Ich sah den Mann im aufkommenden Mondlicht die Straße heraufstürmen und tippte Phil an. Zugleich mit der Rückenlehne, die jetzt beinahe wie ein Schleudersitz wirkte, kam er hoch. Gespannt beobachteten wir, wie der Mann näher kam und unverkennbar Richtung auf Harts Haus nahm.
    »Bourroughs«, sagte Phil leise.
    Der Mann bog in den kleinen Gartenweg ein und blieb vor der Haustür stehen. Er drückte auf die Klingel und ließ sie nicht los, bis sich drinnen etwas rührte. Wir vernahmen durch die offenen Wagenfenster jedes Wort.
    »Wer ist da?« klang es gepreßt durch die Tür.
    »Machen Sie auf, Miß Pacher!«
    Phil und ich sahen uns stumm an. Jetzt löste sich auch das Rätsel des Hauses 170 Roland Street! Irma Pacher war die Hausbesorgerin dieses Hauses und des alten,

Weitere Kostenlose Bücher