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Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Titel: Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt Kostenlos Bücher Online Lesen
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helfen, ohne daß wir die halbe Ortschaft wecken müssen.«
    Das Mädchen schien Vernunft zu haben und sie auch ausreichend gebrauchen zu können.
    »Durch die Post wird einem gewissen Mr. Hart hier im Bezirk das International Stock Exchange Bulletin zugestellt. Ich brauchte die Adresse dieses Mr. Hart. Die müßte bei Ihnen zu finden sein, nicht wahr?«
    »Aber sicher«, sagte Wuschelköpfchen. »Da haben Sie Glück, denn ich helfe manchmal in der Postzeitungssteile aus. Passen Sie mal eine Weile auf mein Geschäft hier auf,' Mr. G-man, damit mir keine Kunden verlorengehen!« Damit schob sie mir ihr Schiebefensterchen vor der Nase zu, sicherte es und verschwand.
    Ich steckte mir eine Zigarette an und wartete.
    Der Schieber ging wieder auf, und Wuschelköpfchen schob mir einen Zettel über die kleine Theke.
    »Genau genommen hätten Sie dafür einen richterlichen Befehl haben müssen«, sagte sie. »Aber ich sehe nicht ein, warum ich Ihnen eine Auskunft verweigern soll, die Ihnen jeder Zweite in diesem Ort auch freiwillig geben kann, wenn Sie ihn jetzt auf wecken.«
    »Sie sind eine vernünftige Person«, bedankte ich mich, spurtete zu meinem Jaguar und brauste nach einem kurzen Blick auf die Karte los. Mr. Hart war geortet.
    ***
    Mr. Hart war vor allem müde. Seine Haushälterin umschlich ihn wie eine Katze und wartete auf seine Winke, aber er winkte nicht. Der Weg bis in sein Haus hatte ihn zu Tode erschöpft, und er lag nur in seinem Lieblingssessel und atmete tief. Die Füße brannten ihm, das Herz schlug bis in den Hals hinauf, und die Kleidung klebte ihm am ganzen Körper.
    »Aber irgend etwas müssen Sie doch tun, Mr. Hart!« zeterte die Haushälterin. »Ich bringe Ihnen wenigstens etwas Wasser und ein Handtuch und frische Sachen! So können Sie doch nicht bleiben!«
    Er winkte müde mit der Hand ab, die gleich darauf wieder auf die Sessellehne fiel. Trotzdem rannte sie davon, und als sie wiederkam, ließ er sich widerwillig abwaschen und abtrocknen, aber er weigerte sich, sich jetzt umzuziehen. So zerrte sie ihm wenigstens die Jacke von den Schultern, lockerte ihm den Krawattenknoten und hüllte ihn in seinen Hausmantel.
    Er machte eine Bewegung zu seiner Jacke hin.
    »Ist was, Mr. Hart? Möchten Sie etwas? So sagen Sie es doch, Mr. Hart!«
    »Papiere!« röchelte er. »Jackentasche!«
    Eifrig wendete sie die Taschen seiner Jacke um und hielt ihm vor, was sie daraus gefischt hatte. Es waren mehrere Scheckbücher, ein Paß und anderes. Mit einer hilfesuchenden Gebärde haschte er danach, war aber zu schwach und zu zittrig, um es zu ergreifen.
    »Aber sicher doch, Mr. Hart! Wenn Sie es gern bei sich haben wollen… ich stecke es Ihnen hier in die Taschen von Ihrem Morgenmantel, nicht wahr, dann haben Sie alles, was Sie wollen. So, jetzt ist es gut, nicht wahr, Mr. Hart?«
    Am liebsten hätte er der Frau den Hals umgedreht, aber sie war außerhalb seiner augenblicklichen Reichweite und handelte außerdem in Treu und Glauben, es ihm so gut wie möglich ergehen zu lassen. Er verfluchte den Tag, wo er sie engagiert hatte, erinnerte sich aber gleichzeitig daran, welche Hilfe sie ihm gewesen war. Das beruhigte ihn soweit, daß er die Augen aufschlug und den Kopf hob.
    »Abschließen«, sagte er heiser. »Alle Türen abschließen! Und die Läden vortun! Überall, verstanden!«
    Die Haushälterin stand vor Schreck erstarrt, als sie seinen plötzlichen Verteidigungswillen erkannte. Dann machte sie kehrt und verschwand, indem sie immer den Befehl wiederholte: »Türen abschließen und Läden vortun, jawohl, Mr. Hart! Türen abschließen und Läden…«
    ***
    Das Signal meines Funkgerätes leuchtete auf, als ich gerade den Wagen ohne Licht auf der Uferstraße an Harts Haus heranrollen ließ. Ich stoppte und nahm den Hörer.
    »Hallo, Jerry?« dröhnte es mir in ungewohnter Lautstärke entgegen.
    »Ja, doch! Mann, wo bist du? Du weckst ja die ganze Gegend auf!«
    »Wo stehst du denn? Ich sehe weit und breit nichts, und doch kommt dein Funkspruch so laut…«
    »New Rochelle. Uferstraße. Kurz vor Harts Haus.«
    »Da bin ich auch. Allerdings kurz vor Bourroughs Haus.«
    »Wenn du gleich auf etwas drauffährst und das ist rot, dann war ich das. Fährst du etwa ohne Licht…?«
    »Ich stehe. Bleib, wo du bist, ich komme zu dir!«
    Kurz darauf kam Phil mit seinem unbeleuchteten Ford fast lautlos um die Ecke gerollt. Ich blitzte ihn kurz mit meiner Taschenlampe an, und er fuhr folgsam ein Stück weiter, bis ihm die Äste um die

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