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Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Titel: Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kopf. »Gesprochen habe ich sicherlich nicht mit ihm. Ob er Wingate bemerkt hat, ob sie sich gegrüßt haben, kann ich heute nicht mehr mit Sicherheit sagen.«
    Als wir das Distriktgebäude erreichten, war es später Nachmittag geworden. Ich fragte Ly da Varnot, ob sife mit mir einen Kaffee tränke, aber sie lehnte ab. »Dyan verträgt es in seinem augenblicklichen Zustand nicht, wenn ich ihn zu lange allein lasse«, sagte sie. »Ich rufe Sie an, wenn er die Liste zusammengestellt hat. Vielleicht ergibt sich dann die Gelegenheit zu einer Tasse Kaffee.«
    Sie ließ mich aussteigen. Als sie wieder anfuhr, winkte sie mir noch einmal zu.
    ***
    Lyda Varnot rief zwei Tage später an. »Dyan hat seine Liste fertiggestellt, Mr. Cotton. Wo kann ich sie Ihnen überleben?«
    »Besuchen Sie mich in meinem Büro. Sie treffen mich bis sechs Uhr im Distriktgebäude.«
    »Haben Sie keinen besseren Vorschlag?«
    »Schicken Sie die Liste mit der Post!« Sie lachte. »Sind Sie ein Frauenfeind, Mr. Cotton?«
    »Was bringt Sie auf diesen Gedanken, Miß Varnot?«
    »Weil Sie es nicht verstehen, die geheimen Wünsche einer Frau zu erraten, Polizist! Ich will Sie nicht in Ihrem kargen Büro treffen, und ich mag Ihnen die Liste nicht per Post schicken. Die Übergabe der Liste ist für mich ein Grund, aus Wingates Gefängnis auszubrechen. Glauben Sie, ich vergebe die Chance für zwanzig Cent in Briefmarken?«
    »Ich habe verstanden. Sind Sie mit acht Uhr heute abend einverstanden? Wo kann ich Sie abholen?«
    »Stuyvesant Square! Steigen Sie in einen Smoking, Mr. Cotton! Ich habe seit Wochen nicht mehr getanzt, und ich denke nicht daran, Sie früher als vor dem Morgengrauen freizugeben.«
    »Ich werde pünktlich sein.« Als ich den Hörer auflegte, grinste Phil mich über die Länge des Schreibtisches hinweg an. »Miß Varnot scheint ihrer Holle als Krankenpflegerin überdrüssig zu sein.«
    »Nur keinen Neid, alter Junge«, wies ich ihn zurecht. »Außerdem treffe ich Lyda zur Hälfte dienstlich.«
    »Zu höchstens zehn Prozent«, berichtigte Phil.
    Am Abend stand ich gerade vor dem Spiegel und rieb mir das frisch rasierte Gesicht, als das Telefon läutete. Ich nahm ab. Es meldete sich unsere Zentrale. »Vor zwei Minuten wollte ein Mann dich sprechen, Jerry. Er lehnte eine Verbindung mit einem anderen ab. Wir gaben ihm deine Telefonnummer.«
    »Nannte er keinen Namen?«
    »Nein, ich kann dir nur sagen, daß er ein übles, verslangtes Englisch sprach. Ich unterrichte dich, falls er sich bei mir meldet.«
    »Danke!« Ich ließ den Hörer in die Gabel gleiten und blickte das Telefon mißmutig an. Ich ahnte, daß ich am besten meine Wohnung schleunigst verlassen sollte, aber ich kam nicht einmal dazu, die Smokingjacke aus dem Schrank zu nehmen, denn die Telefonklingel schrillte zum zweitenmal.
    Resigniert meldete ich mich. Der Mann am anderen Ende des Drahtes' stieß ein Gelächter aus, das wie Rattengepfeife klang. »Ich bin’s, G-man — Sid Saranch. Sie erinnern sich an mich?«
    »Du bist der Mann, der sich für uns nach Harold Greece umsehen wollte.«
    »Ich habe mich umgesehen, G-man. Ich weiß jetzt, wo Harold sich verkrochen hat.«
    »Ich höre.«
    Wieder lachte er hohl und pfeifend. »Ich würde es Ihnen lieber persönlich sagen, und zwar nachdem Sie mir einige Dollarscheine gezeigt haben.«
    »Ich sagte dir schon, daß für Greece keine Belohnung ausgesetzt ist.«
    »Ich habe es nicht vergessen, G-man, und Sie wissen ja, daß ich ’ne alte Rechnung mit Harold zu begleichen habe, aber, verdammt, Sie werden doch für einen durstigen Tiplieferanten zwanzig Dollar aus der eigenen Tasche lockermachen können? Ich bin total abgebrannt.«
    »In Ordnung! Wo soll ich dich treffen?«
    »Ist mir gleichgültig, wenn es nur ein Platz ist, der nicht weit von der nächsten Kneipe liegt. Außerdem habe ich kein Fahrgeld.«
    »Von wo aus telefonierst du?«
    »Von Lauskys Derby Inn.«
    »Treffen wir uns in einer Stunde an der Straßenecke!«
    »Warum erst in einer Stunde? Ich habe Durst, G-man! Beeilen Sie sich!«
    »Laß dir von Lausky einen Drink auf meine Rechnung geben!«
    Ärgerlich hieb ich den Hörer in die Gabel. In vierzig Minuten wollte ich Ly da Varnot treffen, und ich konnte nicht vorher Sid Saranch interviewen. Ich versuchte Phil zu erreichen. Er meldete sich nicht, und ich erinnerte mich, daß Phil die Gewohnheit angenommen hatte, jeden Mittwoch Bücher aus der Stadtbibliothek zu holen, weil eine schwarzhaarige, hübsche, wenn auch

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