Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes
Körperverletzung und endete beim schweren Raub. Tobler galt als Spezialist für Drohung, Erpressung unter Gewaltanwendung und für Ausbeutung Schwächerer. Slim Rallew hatte als Autodieb begonnen und hatte sich zu einem üblen Schläger entwickelt.
Greece versetzte irgend etwas oder irgend jemandem hinter der Theke einen Fußtritt. »Komm hoch, du Laus!« knurrte er. »Ich brauche einen Whisky.« Noel Lausky kam hinter seinem Schanktisch zum Vorschein. Sein fettes Gesicht war schweißüberströmt und kalkweiß. Einzig seine Nase leuchtete rot wie gewöhnlich. Mit zitternden Händen tastete er nach der Whiskyflasche und einem Glas.
»Auch Södä, Harold?« stammelte er demütig.
»Nur Eis! Willst du auch einen, G-man?« Greece grinste. »Auf den Schreck?«
»Warum nicht! Aber mit Soda!«
»Hast du gehört, Noel? Whisky-Soda für den Polizisten! Halt! Jimmy, sieh nach, ob er eine Kanone unter seinem feinen Anzug trägt.«
Der vierschrötige Burk stopfte sein eigenes Schießeisen in die Tasche und stampfte auf mich zu. Sein flaches Gesicht war ungefähr so ausdrucksvoll wie ein Pfannkuchen. »Höher die Pfoten, Schnüffler!« belferte er. Mit seinen Schaufelhänden klopfte er mich ab, fühlte den 38er und zog den Revolver aus der Halfter.
Greece flankte über die Theke. Nurwenige Zoll fehlten, und er wäre auf den am Boden liegenden Sid Saranch gesprungen. Einige Sekunden lang blickte er auf den zusammengeschlagenen Mann. Dann stieß er ihn mit dem Fuß an. »Macht ihn wach!«
Burk bückte sich, hob den schmächtigen Saranch mühelos auf, setzte ihn auf einen Stuhl und begann, ihn langsam und gründlich zu schütteln.
Greece winkte mir. »Komm an die Theke, G-man!« Ich ging hin. Als uns nur noch vier, fünf Schritte trennten, befahl er:' »Halt!« Er schob mir das Glas mit Whisky und Soda, das Lausky inzwischen gefüllt hatte, zu und nahm sein Glas in die Hand. »Cheerio, Polizist«, sagte er. »Wenn ich dich zum drittenmal überrumpele, zahlst du eine Runde.«
»Ich habe Saranch unterschätzt«, antwortete ich. »Er hat sich geschickt verkauft.«
Greece schüttelte den Kopf. »Nein, er wollte dich nicht ’reinlegen, G-man. Er versuchte herauszufinden, wo ich mich aufhielt. Überall fragte er, erkundigte er sich und schnüffelte herum. Er war nicht vorsichtig genug, und wir merkten es. Ich setzte einen meiner Leute auf seine Person, und als wir feststellten, daß er heute abend telefonierte, wollten wir auch wissen, mit wem er telefoniert hatte.« Er wies mit dem Daumen über die Schulter. »Wir fingen ihn hier ab. Ich stellte die Fragen, und Jimmy setzte auf seine Art das Fragezeichen dahinter. Klar, daß Saranch deinen Namen lallte, solange er noch sprechen konnte.«
Burk meldete sich: »Er kommt zu sich, Boß!«
»Gieße einen Brandy in seine Kehle!« befahl Greece, ohne sich umzudrehen. »Das wird ihn vollends munter machen.«
Er wandte sich wieder an mich. »Du bist für mich genau der richtige Mann, Polizist. Du wirst mir die Frage beantworten, die mich seit diesem verdammten Telefongespräch quält.«
Er sog die Luft zwischen den Zähnen ein. Es gab ein zischendes Geräusch wie das Drohzischen einer wütenden Schlange. »Wer hat mich verpfiffen, G-man?« fragte et.
Ich schüttelte den Kopf. »Die Frage beantworte ich nicht.«
Noch immer hielt er in der linken Hand die Luger. Der Finger lag am Abzug. Der Sicherungshebel war zurückgeschoben. Die rechte Hand umklammerte das Whiskyglas. Auch wenn er trank, ließ er mich nicht aus den Augen.
»Hör zu, G-man«, sagte er beherrscht. »Ich will nicht mehr Ärger, als ich ohnedies schon habe, und ich habe verdammt genug davon. Ich habe dafür gesorgt, daß ihr, du und dein Kollege, im Drugstore mit ’nem Brummschädel davongekommen seid. Beantworte meine Frage, und ich werde dich auch diesmal laufenlassen. Wer hat mich verpfiffen? Wieviel habt ihr gegen mich in der Hand?«
Unter der Wirkung des Brandys begann Sid Saranch verzweifelt zu husten. Burk holte eine Sodaflasche vom Thekentisch und spritzte seinem Opfer den halben Flascheninhalt ins Gesicht. Saranch schüttelte sich unter immer neuen Hustenanfällen, aber er war ohne Zweifel wieder voll bei Bewußtsein.
Ich nahm noch einen Schluck von dem Drink. »Tut mir leid, Greece«. sagte ich freundlich. »Du weißt doch, wie streng die Bräuche beim FBI sind.«
Wut flackerte in seinen Augen hoch. »Nimm Vernunft an, Mann!« fauchte er. »Oder soll ich dir meine Fragen durch Burk übersetzen
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