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Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Titel: Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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lassen?«
    Von draußen erscholl ein langgezogener an- und abschwellender Pfiff. Greece, Burk und auch Tobler warfen die Köpfe hoch.
    »Jemand kommt!« fluchte der Bandenboß. »Dieser Idiot von Rallew!«
    Die Tür knirschte in den Angeln, wurde geöffnet. In blauem, schulterfreiem Cocktailkleid, Perlen um den Hals, Brokatschuhe an den Füßen, blond und sonnenbraun, stand Lyda Vernot auf der Schwelle.
    ***
    Wir hielten alle die Luft an. Lydas Erscheinung paßte so wenig in diese Vorstadtkaschemme, daß jeder, auch die Gangster, davon bis zur Reaktionsunfähigkeit gelähmt waren. Am schnellsten reagierte noch Lyda selbst. Sie sah den blutenden Saranch, die Pistolen in den Gangsterfäusten, den zitternden Lausky.
    »Oh, Verzeihung!« stieß sie ein wenig stotternd hervor. »Ein Irrtum!« Für einen Sekundenbruchteil sah es so aus, als gelänge es ihr, die Tür ins Schloß zu ziehen. Dann tauchte hinter ihr ein Mann auf. Ein brutaler Stoß mit der flachen Hand traf Lyda in den Rücken. Sie stolperte vier, fünf Schritte in den Raum hinein. Der Mann folgte ihr und warf die Tür zu.
    Ich fuhr auf.
    »Keine Dummheiten, G-man!« knurrte Greece. Er schrie den Mann, der Lyda gestoßen hatte, an: »Warum läßt du sie herein?«
    »Was sollte ich tun, um sie zu stoppen?« schrie Rallew zornig zurück. Er war ein sehniger olivhäutiger Mann mit schlauen schrägstehenden Augen und einem wulstigen Mund. »Sie gehört nicht in den Bezirk. Das siehst du doch! Wenn ich zu dir gesagt hätte, sie solle sich zum Teufel scheren, wäre sie zum nächsten Polizisten gerannt.«
    »Woher kommt die?«
    »Sie kreuzte in einem Mercury hier auf, fuhr zwei-, dreimal vorbei und hielt Ausschau. Es gefiel mir sofort nicht. Dann stieg sie aus, und ich sah, daß sie in ’nem Flitterkleid steckte, bereit für ’ne Party, genau wie der G-man. Sie ging zum Schlitten des Polizisten, sah nach links und rechts, .und als sie ihren Goldjungen nicht entdeckte, blies ihr der Teufel ein, dies Lokal anzusteuern.«
    Lyda Varnot flüchtete sich zu mir. Ich legte einen Arm um ihre Schultern. »Rallew hat recht«, sagte ich. »Wir wollen zu einer Party, und du kannst nichts Vernünftigeres tun, als uns sofort gehen zu lassen.«
    Lyda blickte von einem zum anderen. Dann sah sie mich an und zeigte ein Lächeln, das ein wenig kläglich ausfiel. »Ich fürchte, ich bin in etwas hineingeplatzt, das mich nichts angeht«, sagte sie, aber auch der Scherz blieb matt.
    »Wer ist sie?« fragte Greece.
    »Ich heiße Lyda Varnot«, antwortete sie artig wie ein Schulmädchen. »Sie sind Harold Greece, nicht wahr?«
    Der Gangboß fuhr auf. »Woher kennst du mich?«
    »Ich habe ihr erzählt, daß wir dich jagen«, sagte ich schnell.
    »Und warum jagt ihr mich?«
    Ich schwieg.
    Er stieß den Zeigefinger gegen Lyda vor. »Dann beantworte du die Frage, Süße!«
    »Sie sollen ein Mörder sein«, sagte Lyda kühl.
    Greece preßte die Lippen aufeinander. Schnaufend holte er Atem durch die Nase. Eine halbe Minute lang war er unfähig zu sprechen. Als er die Gewalt über seine Zunge zurückgewonnen hatte, schrie er den Kneipenwirt an: »Whisky! Schnell!« Lausky füllte das Glas. Greece goß den Inhalt hinunter. Das geleerte Glas ließ er fallen. Es zersprang vor seinen Füßen.
    »Also schön«, stieß er hervor. »Ihr jagt mich als Mörder. Habt ihr Beweise, hm?«
    »Ich antworte nicht«, sagte ich und wies auf Lyda. »Sie brauchst du nicht zu fragen. Sie gehört nicht zum FBI, und sie kann nicht wissen, ob unsere Beweise gegen dich etwas taugen oder nicht.«
    »Ich weiß es selbst«, knurrte er. »Du warst in Doreens Wohnung. Ich bin sicher, daß ihr einen ganz bestimmten Gegenstand dort gefunden habt. Dann habt ihr die gute alte Doreen durch eure Verhörmühlen gedreht, und ich fürchte, ihr habt sie zum Reden gebracht. Nun, das läßt sich reparieren, solange ich nicht hinter Gittern sitze.«
    Er kam einen Schritt näher auf mich zu. »Aber wer hat euch zu Doreen geschickt? Wer hat euch die Story des Smaragdringes erzählt?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Ich lasse dich und das Girl laufen, wenn du mir die Frage beantwortest«, versicherte Greece. »Hat der ›General‹ mich verpfiffen?«
    »Frag ihn selbst«, schlug ich vor.
    »Das habe ich schon versucht, aber ich kann ihn nicht erreichen. Gene Diaper hat sich immer rar gemacht, und jetzt stellt er sich einfach tot. Oder habt ihr den ›General‹ kassiert?«
    Ich schwieg, und Harold Greece verlor die Nerven. »Kapierst du nicht,

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