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Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Titel: Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.«
    Er führte uns in einen Wohnraum, dessen Möbel noch mit Schonbezügen verdeckt waren. »Bitte, Lyda«, sagte er, und das Mädchen entfernte mit raschen Griffen die Bezüge von zwei Sesseln und trug sie hinaus. Als sie wieder hereinkam, brachte sie Whisky, einen Eisbecher und Gläser mit. »In Mexiko tranken Sie nichts«, sagte sie lächelnd. »Ich hoffe, auf heimischem Boden sind Sie großzügiger.«
    Der Whisky war ausgezeichnet. Wingate trank sein Glas auf einen Zug leer und setzte es hart auf den Tisch. »Ich habe das FBI für tüchtiger gehalten, G-man«, sagte er gereizt. »Oder haben Sie Greece und die anderen inzwischen gefaßt?«
    Ich schüttelte den Kopf. Er preßte die Lippen aufeinander und beherrschte mühsam seinen Zorn. »Sie wissen, daß ich in Lebensgefahr schwebe, solange beide Männer frei herumlaufen?«
    »Ich wundere mich, daß Sie nicht in Mexiko geblieben sind, bis alles erledigt ist. Ursprünglich hatten Sie doch die Absicht.«
    »Zum Teufel, auch in Mexiko bin ich in Lebensgefahr«, stieß er hervor. »Schließlich bin ich dort unten schon einmal angeschossen worden!« Nervös hielt er Lyda sein Glas hin. »Schenk nach!« befahl er.
    Ich nahm einen kleinen Schluck meines Drinks. »Greece, Drain und Rush scheinen gewarnt worden zu sein.«
    »Eine schlechte Ausrede für die Tatsache, daß Sie zwei Gangster nicht fassen konnten«, sagte er bissig. »Klar, daß sie sich gegenseitig warnten, als einer von ihnen Lunte gerochen hatte. Das FBI hätte bei allen dreien gleichzeitig zuschlagen müssen.«
    »Warum bist du nicht Chef beim FBI, Darling«, scherzte Lyda Varnot. Wingate verzog keine Miene.
    »Die Unfähigkeit Ihres Vereins, Cotton, zwingt mich, mich zu verstecken wie ein Schuljunge, der etwas ausgefressen hat.«
    Ich setzte mein Glas auf den Tisch. »Hören Sie, Mr. Wingate, es hat wenig Zweck, daß wir uns beschimpfen; versuchen Sie lieber, uns zu helfen. Sie haben uns erzählt, Greece, Drain und Rush hätte ihre Organisationen zu einer Großgang zusammengeschlossen. Bei keinem der drei haben wir Beweise für die Existenz dieses Syndikats gefunden. Noch immer müssen wir Harold Greece für den Chef eines kleinen Rackets halten, Franco Rush kommandierte einen Rauschgiftring und Sterling Drain scheint kaum mehr zu sein als ein übler Zuhälter.«
    Wingate streckte das Bein aus und verzog bei dieser Bewegung das Gesicht. Offenbar schmerzte ihn die Verletzung.
    »Ich habe Ihnen berichtet, was sich in meinem Büro zugetragen hat«, sagte er mit Nachdruck. »Ich habe erfahren, daß Greeces Wohnung ausgebrannt ist, glauben Sie nicht, daß da ein paar Beweise zum Teufel gegangen sein können?«
    »Sie haben einen Vertrag für die Gangster aufgesetzt. Besitzen Sie von diesem Vertrag ein Exemplar?«
    »Nein, Cotton. Von solchen Verträgen gibt es keine überflüssigen Kopien.«
    »Wer hat den Vertrag geschrieben?«
    »Ich, und zwar eigenhändig.« Er lächelte. »Es war eine saure Arbeit. Ich kann nur mit zwei Fingern auf einer Maschine schreiben.«
    »Greece und Drain sind untergetaucht. Wir glauben nicht, daß sie New York verlassen haben. Wie hießen die Leute, mit denen die beiden zusammenarbeiteten?«
    Er stöhnte. »Natürlich kann ich Ihnen acht oder zehn Namen nennen, deren Träger in irgendeiner Verbindung zu Greece stehen. Ich werde mein Gedächtnis strapazieren und Ihnen eine Liste aufstellen. Lyda wird Sie Ihnen morgen oder übermorgen in Ihr Büro bringen.« Er schien das Gespräch als beendet zu betrachten.
    Ich stand auf und verabschiedete mich. Er begleitete mich nicht bis zur Tür.
    Als ich neben Lyda Varnot im Wagen saß, lachte sie. »Ich glaube, Dyan hat Sie nur kommen lassen, um seinen Ärger abzuladen. Nehmen Sie ihm die groben Worte nicht übel. In Wahrheit hat er Angst.«
    »Waren Sie oft in seinem Anwaltsbüro?«
    Sie zog die Nase kraus und grinste ein wenig. »Ich bin Dyans Freundin, G-man, nicht seine Sekretärin. Es schickt sich nicht, daß Freundinnen in den Arbeitsräumen erscheinen. Dadurch wird die Arbeitsmoral untergraben; aber zwei- oder dreimal war ich in Dyans Kanzlei.«
    »Kennen Sie Harold Greece?«
    »Dyan zeigte ihn mir einmal, aber es war nicht im Büro, sondern in irgendeinem Lokal. Greece kam mit Freunden und einem Mädchen herein.«
    »Hat er Sie oder Wingate damals bemerkt?«
    Sie hob erstaunt den Kopf. »Ist das ein Verhör, G-man?«
    »Hat er Sie bemerkt? Haben Sie mit ihm gesprochen?«
    Sie schüttelte den

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