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Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Titel: Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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bebrillte Studentin Dienst an der Bücherausgabe hatte. Phil hat einen Hang zu intellektuellen Girls — eine Folge seiner eigenen College-Erziehung.
    Ich beschloß, Lyda Varnot und Sid Saranch irgendwie unter einen Hut zu bringen, zog die Smokingjacke an, ging zur Tür und kehrte wieder um. Ich streifte die Jacke ab, nahm Schulterhalfter und 38er aus der Schublade und vervollständigte auf diese Weise meine Garderobe. Natürlich würde die Kanone beim Tanzen vollständig überflüssig sein, aber der Henker mochte wissen, was ich vorher noch erledigen mußte.
    Pünktlich stand ich an der verabredeten Seite des Stuyvesant Square. Lyda Varnots Mercury tauchte drei Minuten nach acht Uhr im Strom der Fahrzeuge auf. Geschickt steuerte sie den Schlitten an den Straßenrand. Ich öffnete den Schlag und stieg ein.
    Sie ließ in einem Begrüßungslächeln die Zähne blitzen. »He, G-man, in einem Smoking sehen Sie aus wie eine Mischung aus Filmstar und Geheimagent.«
    Sie selbst trug ein Cocktailkleid in Mittelblau, dem oben herum genug Stoff fehlte, um eine Menge von mexikanischer Sonne gebräunte Haut zu zeigen. Das blonde Haar hatte sie zu einer kunstvollen Frisur hochgetürmt. Als einzigen Schmuck hatte sie ein Perlenkollier mit einem schweren Diamantschloß umgelegt.
    »Sie müssen noch für eine Stunde an meiner Mitwirkung bei der Gestaltung des Abends verzichten, Lyda.«
    »Was haben Sie noch zu erledigen? Müssen Sie einen Mörder verhaften?«
    »Vermutlich handelt es sich nur darum, einem durstigen Mann zu einem Whisky zu verhelfen. Trotzdem kann ich es nicht aufschieben. Bitte, fahren Sie in die nächste Querstraße. Dort steht mein Jaguar. Ich werde umsteigen, und Sie können, wenn Sie wollen, in der Italian Cafétéria auf mich warten. Der Laden liegt nur zwei Schritte weiter und ist erstklassig.«
    Sie zog die Stirn kraus. »Ich hoffe, Sie lassen mich nicht einfach sitzen, G-man!«
    Ich legte eine Hand aufs Herz. »Ich schwöre Ihnen, daß ich zurückkommen werde. Ganz bestimmt aber werde ich anrufen.«
    Sie verstand Spaß und lachte. »Noch nie in meinem Leben hat mich ein Mann sitzenlassen. Ich bin neugierig, ob Sie es riskieren werden.«
    Sie brachte den Mercury neben meinem Jaguar zum Stehen. »Ich werde alles daransetzen, daß ich in kürzester Zeit neben Ihnen am Tisch sitzen kann«, beteuerte ich.
    »Im schlimmsten Falle bringen Sie den gefangenen Mörder mit.«
    Ich stieg in den Jaguar, startete ihn und steuerte ihn aus der Parklücke. Im Vorbeifahren winkte ich Lyda zu. Ich warf noch einen Blick in den Rückspiegel und sah, daß sie im Begriff war, den Mercury in die frei gewordene Lücke zu setzen.
    Ich Stoppte den Jaguar zwanzig Minuten später in der Garfield Street. Vergeblich sah ich mich an der Ecke nach Sid Saranch um. Anscheinend hatte er meinen Rat wörtlich genommen und trank in Lauskys Kneipe einen Schluck auf Vorschuß. Ich ging die wenigen Schritte bis zum Eingang der Derby Inn und öffnete die Tür. Ich sah Sid Saranch sofort. Er lag vor der Theke auf dem Boden. Er blutete aus Mund und Nase, und sein linkes Auge war halb zugeschwollen.
    Meine Hand zuckte zum 38er. »Halt die Pfoten ruhig, Polizist!« sagte eine rauhe Stimme schnell. »Du hast keine Chance!«
    Ich sah eine Faust, einen Pistolenlauf und den Hut eines Mannes hinter der Theke. Die Mündung eines Colts und ein Büschel struppiger Haare ragten über den Rand eines umgestürzten Tisches hinweg. Die Musikbox war von der Wand abgerückt worden und diente einem dritten Gangster als Deckung, der ebenfalls eine Kanone auf mich richtete. Ich hatte wirklich keine Chance. Ich zog die Hand zurück und nahm die Arme hoch. »Die Frage bleibt offen, was für e.uch dabei herausspringen soll«, sagte ich.
    ***
    Der Mann hinter der Theke richtete sich auf. Er schob den Hut in den Nacken. Ich sah Harold Greeces häßliches rötliches Gesicht mit der langen Nase und den starken Backenknochen. Er hielt eine schwere Luger in der Faust. Seine Augenbrauen zuckten nervös. Hinter der Musikbox kam Jimmy Burk zum Vorschein, jener untersetzte, vierschrötige Schläger, der im Waschraum des Drugstores als erster auf mich eingeschlagen hatte. Der Mann hinter dem Tisch hieß Danny Tobler, und von den drei Ganoven, die in dem Drugstore mitgemischt hatten, fehlte nur noch Slim Rallew.
    Wir hatten Greeces Gehilfen auf Grund der Aussagen des Drugstorebesitzers identifiziert. Keiner von ihnen war ein unbeschriebenes Blatt. Burks Strafregister begann mit einer

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