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Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Titel: Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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war. Vock sagte, es habe sich bei dem Anrufer um einen Mann gehandelt. Mehr wußte er nicht zu berichten.
    Wir starteten Großfahndungen nach Harold Greece und Sterling Drain. Sie brachten uns eine Menge Hinweise ein, aber keine Erfolge. Greece und Drain blieben wie vom Erdboden verschwunden.
    Ich traf zweimal mit Doreen West zusammen. Sie lebte jetzt in einem kleinen Hotel, weil es ihr doch zu gefährlich erschien, in ihrer Wohnung zu bleiben, solange sich Harold Greece auf freiem Fuß befand. Sie beschimpfte mich, das FBI und die gesamte Polizei der Vereinigten Staaten. »Ich hätte euch vorlügen sollen, daß ich den Ring im Rinnstein gefunden habe«, schrie sie. »Ich wäre besser dabei gefahren. Ich kann nicht ausgehen, kann nicht verreisen, darf mich in keinem Nightclub sehen lassen, und das alles, weil ich mich von einem Polizisten beschwatzen ließ und…«
    »… und die Wahrheit sagte«, ergänzte ich.
    »Ich pfeife auf Ihre Wahrheit, wenn sie mir nur Schwierigkeiten einbringt. Wann endlich werden Sie Greece fassen?«
    »Sprechen wir noch einmal alle Möglichkeiten durch, über die er verfügt«, schlug ich vor.
    Nur widerwillig gab sie Auskunft. Obwohl sie wußte, daß sie auf unserer Seite mitspielen mußte, haßte sie uns.
    Welche Frau kann es verwinden, wenn man ihr einen Achtzigtausend-Dollar-Ring wegnimmt?
    Beinahe noch ergebnisloser blieben unsere Bemühungen, von Eve Massen etwas über das mögliche Versteck von Sterling Drain zu erfahren. Wir hatten das Mädchen in einer kleinen Apartmentwohnung untergebracht. Sie wollte nicht an Drain und alles, was sie hatte für ihn tun müssen, erinnert werden.
    »Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich über ihn weiß«, erklärte sie. »Bitte, erwähnen Sie seinen Namen nicht mehr. Ich will diesen Mann vergessen.«
    »Es tut mir leid, Eve Massen, aber dieses Kapitel wird auch für Sie erst abgeschlossen sein, wenn Drain verurteilt worden ist. Sie müssen uns helfen, ihn zu finden.«
    »Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich über ihn weiß. Vergessen Sie nicht, daß er mich wie eine Sklavin behandelte. Ich kenne weder seine Freunde noch seine übrigen Freundinnen.«
    Am Tage nach meiner letzten Unterredung mit Eve Massen besuchte mich Lyda Varnot in meinem Büro. Ich war überrascht, denn ich glaubte sie noch in Mexiko. Ich sagte es ihr, und sie lachte. »Ich wäre noch ein Jahr dort unten geblieben, aber Dyan hielt es nicht mehr aus.«
    Als ich sie zuerst gesehen hatte, war sie mit einem Bikini und später mit einem weißen Bademantel bekleidet gewesen. Jetzt trug sie ein blaues Jackenkleid, eine strenge Frisur und ein dezentes Make-up.
    »Also befindet sich Mr. Wingate ebenfalls in New York?«
    »Er schickt mich mit der Bitte zu Ihnen, Sie möchten ihn auf suchen.«
    »Warum ruft er nicht einfach an?«
    Sie zog ein halb ärgerliches, halb belustigtes Gesicht. »Dyan steckt in keiner guten Haut«, sagte sie. »Er ist schrecklich nervös. Niemand soll wissen, wo er sich in New York auf hält.«
    »Wollen Sie mich mit verbundenen Augen zu ihm führen?«
    Sie lachte. »Selbstverständlich nicht, aber irgendwie widerstrebte es Dyan, Sie einfach anzurufen und Ihnen einfach seine Adresse zu nennen. Er bestand darauf, mich als Boten zu schicken.«
    »Wie geht es ihm gesundheitlich?«
    »Noch nicht viel besser. Der Arzt in Mexiko hielt ihn für nicht transportfähig. Dyan flog trotzdem.«
    »Es ist gut, daß ich ihn sprechen kann. Ich hoffe, ich kann ihm einige Fragen stellen.«
    »Ich fürchte, er wird Ihnen einige Fragen stellen«, antwortete Lyda Varnot und stand auf.
    Ihr Wagen, ein Mercury, stand in einem nahen Parkhaus.
    »Ich bringe Sie wieder zurück«, erklärte sie. ‘Wir fuhren nach Suffolk hinaus. Erst als wir die Stadtgrenze von Greens passiert hatten, erklärte mir Lyda, daß sie in Wingates Auftrag den Bungalow gemietet hatte. »Eine verrückte Idee! Um diese Jahreszeit wohnt niemand dort draußen. Ich fühle mich einsam wie ein Schiffbrüchiger auf einer Insel.«
    Der Bungalow war ein geräumiger weißer Bau, aber die Inneneinrichtung war dürftig. Dyan Wingate kam uns in der Diele entgegen. Sein linker Arm lag in einer Schlinge. Er hinkte stark und stützte sich auf einen Stock. Sein Gesicht hatte viel von der gesunden Bräune verloren, die es bei unserer letzten Begegnung noch gehabt hatte.
    »Guten Tag, Mr. Cotton!« rief er. »Es tut mir leid, daß ich Ihnen keine Hand geben kann. Die Linke ist noch nicht wieder benutzbar, und die Rechte brauche ich,

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