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Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Titel: Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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daß es für dich und das Girl verdammt teuer werden kann, wenn du nicht antwortest?«
    In den nächsten Sekunden geschah die Katastrophe. Seit Lyda in das Lokal gekommen war, hatte niemand mehr auf Sid Saranch geachtet. Er hatte sich erholt und erkannt, daß die Aufmerksamkeit sich auf Lyda und mich konzentrierte, und rechnete sich eine Chance aus. Noch während Greece mich anbrüllte, schoß Saranch vom Stuhl und raste geduckt auf den Ausgang zu.
    »Bleib stehen!« brüllte Greece. Saranch gehorchte nicht. Er warf sich nach vorn. Seine ausgestreckte Hand berührte den Türknauf.
    Greece zog durch. Ich sprang den Gangster mit einem verzweifelten Satz an. Meine Handkante traf seinen Unterarm; meine linke Faust krachte in sein Gesicht, aber das alles geschah einen Lidschlag zu spät.
    Zwar polterte Greeces Pistole auf den Boden, zwar torkelte er selbst unter der Wucht des Fausthiebes zwei Schritte zurück, aber ich kam nicht an die Waffe heran.
    Burk und Tobler stürzten sich auf mich. Ein niedersausender Coltlauf verfehlte meinen Kopf um Haaresbreite, traf aber meine Schulter so hart, daß mein rechter Arm wie gelähmt herabfiel. Jimmy Burk hieb mir die unbewaffnete Faust von links in den Nacken. Ich brach in die Knie, rollte mich auf den Rücken und vermied so einen wuchtigen Fußtritt, den Dan Tobler gegen mein Gesicht abfeuerte.
    »Genug!« brüllte Greece. Sein Befehl stoppte Burk, der sich schon darauf freute, die alte Rechnung aus dem Drugstorewaschraum endgültig glattzustellen.
    Lyda Vernot wand sich in den Armen Slim Rallews, der sie grinsend an sich preßte. »Damit du keinen Fluchtversuch unternimmst, meine Süße«, lachte er.
    »Laß das Girl los!« schrie Greece.
    »Sie wollte türmen, Harold!« protestierte Rallew. Der Boß ging auf ihn los. Rallew gab Lyda frei. »Schon gut«, knurrte er und blickte seinen Chef voller Haß an.
    Ich stand langsam auf. Mein rechter Smokingarm war grau vom Schmutz der Theke.
    Lyda starrte mich aus weit aufgerissenen Augen an. »Jerry, sind Sie verletzt?« fragte sie angstvoll.
    »Nichts von Bedeutung«, brummte ich. »Zum Teufel, Sie hätten wirklich besser in der Cafétéria auf mich warten sollen.«
    »Ich fürchte, ich hätte vergeblich gewartet«, antwortete sie leise.
    »Immer noch besser, als unnötig und freiwillig in die Tinte zu steigen, in der ich stecke.«
    Sid Saranch lag unmittelbar vor der Tür auf dem Gesicht. Greece ging zu ihm, packte einen Arm des reglosen Mannes und drehte den Körper auf den Rücken. Lyda schrie beim Anblick des Gesichtes auf, und Harold Greece fluchte laut. Seine. Kugel hatte Saranch in den Kopf getroffen. Der Mann war tot. Harold Greece hatte vor den Augen von Zeugen einen Mord begangen.
    Er starrte eine volle Minute lang auf die Leiche. Dann drehte er sich mit einem Ruck um und fauchte: »Jimmy! Dan! Schafft ihn in den Keller!«
    Während Burk und Tobler den Toten an den Armen und Beinen faßten, aufhoben und durch eine Tür an der Hinterfront hinaustrugen, baute sich der Gangboß drei Schritte vor uns auf. »Ich hätte euch gerne laufenlassen. Jetzt ist es unmöglich. Du weißt das selbst, G-man! Ließe ich euch jetzt noch laufen, könnte ich mich ebensogut freiwillig beim Pförtner in Sing-Sing melden.«
    »So oder so wirst du nicht daran vorbeikommen!«
    »Das ist noch nicht ’raus!«
    Burk und Tobler kamen zurück. Ihr Chef wandte sich an den Wirt. Noel Lausky hing mehr tot als lebendig hinter seiner Theke und klammerte sich am Bierhahn fest. »Was wirst du sagen, Noel?« fragte Greece.
    »Ich habe nichts gesehen, nichts gehört«, stöhnte der Dicke.
    »Das genügt diesmal nicht. Erzähl den Bullen, daß Saranch dein einziger Gast gewesen ist. Du bist in die Küche gegangen, um für ihn ein Steak zu braten. Als du zurückkamst, wurdest du niedergeschlagen. Das Ganze soll wie ein Griff in deine Kasse aussehen, bei dem Saranch dem Greifer zufällig im Wege stand.«
    Er schnippte mit den Fingern. »Jimmy!«
    Lausky bedeckte seinen Schädel mit beiden Händen. »Bitte, nicht!« wimmerte er. Burk beugte sich über die Theke, riß eine Hand Lauskys herunter und schlug zu. Der Kneipenwirt jaulte auf und brach zusammen. »Zerschlage seine Kasse! Zertrümmere ein paar Flaschen und nimm das Geld mit!« befahl Greece. Burk schwang sich über die Theke.
    Greece schickte Slim Rallew mit dem Befehl nach draußen, Lyda Varnots Mercury vor den Hinterausgang zu fahren. Dann sollte er meinen Jaguar ein paar Meilen weiter auf irgendeinem

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