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Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Titel: Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
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interessiert?« raunzte der Gangster.
    »Sie vielleicht nicht, aber sicherlich Ihren Boß«, sagte ich. »Aber noch aufschlußreicher ist das kleine Foto in dem blauen Lederrahmen.«
    »Was ist damit?« fragte mich der Gangster. »Los, sagen Sie es mir, aber keine Mätzchen bitte!«
    »Es ist der Schlüssel zu allem«, behauptete ich, ohne zu wissen, was auf dem Foto abgebildet war.
    Ich nahm gleichzeitig die Hände herunter und drehte mich dem Sideboard zu. »Sehen Sie das Gesicht hinter dem Busch?« fragte ich.
    Es war ein ziemlich plumper Trick, aber äer Gangster fiel darauf herein. Natürlich blieb er mißtrauisch, vielleicht ahnte er sogar, daß ich bluffte, aber er fühlte sich mit der Pistole so sicher, daß er einen halben Schritt nach vorn machte, um meine Behauptung überprüfen zu können.
    Was dann folgte, war eine fast artistische Einlage. Aus der Bewegung heraus entwickelte ich einen blitzschnellen Drehsprung, der darauf basierte, daß ich mich mit beiden Händen auf das Sideboard stützte und wie ein gereizter Mustang mit den Füßen nach hinten auskeilte.
    Die Aktion war keineswegs das Produkt einer plötzlichen Eingebung. Wir hatten sie oft genug hart geprobt, weil die Erfahrung lehrte, daß der Gegner sich entspannt, sobald man ihm den Rücken zuwendet.
    Einer meiner Absätze traf das Handgelenk des Gangsters wie ein Geschoß. Die Wucht und das Überraschungsmoment des Angriffes brachten es zustande, daß dem Gangster die Waffe aus der Hand geschlagen wurde und in hohem Bogen durch die Luft flog. Mit hartem Krachen landete sie an einem Stuhlbein.
    Ich zuckte herum, noch ehe der Gangster das Geschehen richtig begriffen hatte. Er versuchte sich auf seine Pistole zu stürzen, aber ich kam ihm mit einem Hechtsprung zuvor.
    Wir landeten gemeinsam auf dem Boden und veranstalteten einen kurzen, heftigen Ringkampf. Er endete damit, daß ich die Waffe unter die Couch stieß und auf die Beine kam.
    Mein Gegner jumpte gleichfalls hoch. Seine Augen hatten sich gerötet. Er atmete keuchend und mit offenem Mund, gönnte sich aber keine Pause. Er griff sofort wieder an.
    Ich begegnete seinem Versuch, mich mit einem Tiefschlag auszuschalten, mit einem Sidestep und konterte hart. Blinzelnd stolperte er zurück.
    Ich setzte nach und spulte das Repertoire meiner Boxkenntnisse ab. Nach fünf Minuten war alles vorüber. Der Gangster ging zu Boden, nachdem ich mit meiner Linken voll auf den Punkt durchgekommen war.
    Während der Gangster reglos am Boden lag, fischte ich seine Pistole unter der Couch hervor. Ich roch an der Mündung. Die Waffe war vor kaum mehr als zehn Minuten benutzt worden. Ich nahm das Magazin heraus und zählte die Patronen. Nur eine fehlte. Als ich das Magazin wieder zurückschob, wälzte sich der Gangster stöhnend auf den Rücken.
    Sein keuchendes Atmen erfüllte den Raum. Der Bursche war zu schwach, um sich bereits aus eigener Kraft erheben zu können. Ich klopfte ihn nach weiteren Waffen ab, aber er trug keine bei sich. Dann trat ich an das Telefon. Ich suchte Emptywoods Nummer heraus und kurbelte sie herunter. Larry Brown, Lieutenant Kramers Assistent, meldete sich. Er holte mir seinen Vorgesetzten an die Strippe.
    »Sie haben Glück«, meinte Kramer. »Ich wollte gerade gehen und den Boys von der Spurensicherung das Feld überlassen.«
    »Ich komme mir vor wie Ihr Arbeitgeber«, sagte ich bitter. »Ich muß schon wieder einen Mord melden.«
    Kramer seufzte. »Das überrascht mich nicht. Sobald ich den Namen Cotton höre, springe ich sowieso gleich in die Startlöcher. Wo ist es diesmal?«
    Ich nannte ihm die Adresse und den Namen des Ermordeten. »Ich habe ihn noch nicht mal gesehen«, schloß ich, »aber ich bezweifle nicht, daß er im Badezimmer liegt.«
    »Ich komme sofort mit dem Doktor und Larry zu Ihnen«, sagte der Lieutenant.
    »Vergessen Sie nicht die Stahlmanschetten für den Täter mitzubringen«, sagte ich, ohne den Gangster aus den Augen zu lassen.
    Kramer lachte kurz. »Keine Bange, die haben wir dabei. Ich hoffe, Sie bleiben bei diesem System, Jerry. Uns kann es nur recht sein, wenn Sie uns mit dem Mord auch gleich den Mörder präsentieren.«
    Ich legte auf. Der Gangster kam auf die Beine. Mit stierem Blick musterte er die Pistole in meiner Hand. Er wußte, worum es für ihn ging, und überlegte, ob es nicht ratsam war, mich anzugreifen. Er wußte, daß ich ihn lebend haben wollte, und zog daraus den richtigen Schluß, daß ich nicht daran dachte, ihn ernsthaft mit der Waffe

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