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Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Titel: Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
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in Kürze einen größeren Betrag kassieren zu können. Ich gab ihm einen Hunderter.«
    »Sagte er Ihnen, welche Quelle er anzuzapfen beabsichtigte und woher das Geld kommen sollte?«
    »Nein, aber er tat so, als sei es eine ganz große Sache«, meinte Cornell. »Ich fragte ihn, ob er mich beteiligen wollte, aber er erklärte lachend, das käme ihm zu teuer. Diesmal würde er mit keinem teilen.«
    Ich dachte an McKay und an die Übergabe des weißen Briefumschlages. Vor allem aber dachte ich an die entführte Braut des Jahres. Ich blickte Cornell an. Es war nicht zu erkennen, was in ihm vorging, aber für mich stand fest, daß er auf irgendeine Weise in das Verbrechen verstrickt war.
    Es hatte freilich den Anschein, als sei er von Fred Emptywoods Tod überrascht worden. Andy Cornell war einfach nicht der Mann, der sich am Tatort eines Mordes einfand, denn das bedeutete Ärger, und den konnte er sich nicht leisten.
    Cornell konnte demzufolge nicht gewußt haben, daß Emptywood sich erschossen hatte oder erschossen worden war.
    Diese naheliegende Erkenntnis teilte ich fünfzehn Minuten später über das Wagentelefon meinem Freund Phil mit, nachdem ich der von Lieutenant Kramer geleiteten Mordkommission Rede und Antwort gestanden hatte.
    »Du kannst recht haben«, meinte Phil, »aber es könnte auch sehr leicht möglich sein, daß Andy Cornell auf einen solchen Gedankengang spekulierte und ihn mit seiner Handlungsweise herausforderte.«
    »Wie meinst du das?«
    »Setzen wir einmal den Fall, daß Cornell Emptywood ermorden ließ. Cornell wünschte nicht, in Verdacht zu geraten. Also kam er auf den Gedanken, den Toten persönlich aufzufinden. Es ist klar, daß gerade dieser Umstand für seine scheinbare Unschuld spricht, denn warum sollte er, der Syndikatsboß, sich bewußt in eine schwierige Lage begeben?«
    »Da ist etwas dran«, gab ich zu. »Für deine Theorie spricht auch der Umstand, daß Cornell nicht geklingelt hat. Das sieht so aus, als hätte er gewußt, daß ihm niemand öffnen konnte.«
    »Tja, aber beweise ihm das erst einmal!«
    »Wir kommen nicht an McKays Besuch vorbei«, warf ich ein. »Lieutenant Kramer ist damit einverstanden, daß ich mit McKay spreche. Ich bin gespannt, was er mir zu sagen hat.«
    »Wenn die Presse die Zusammenhänge erfährt, ist die Sensation komplett. Die Braut des Jahres wird entführt, nachdem der Bräutigam vorher mit einem Gangster konspirierte und ihn, wie es den Anschein hat, nach dem Kidnapping tötete.«
    »Wir sollten uns vor voreiligen Schlüssen hüten«, sagte ich, »aber Dean Harrow McKay steckt sicherlich in einer fürchterlichen Klemme.«
    »Verdientermaßen, wenn er sie selbst verschuldet hat«, meinte Phil. »Du bist jetzt in der Myrtle Avenue, nicht wahr? Tu mir einen Gefallen und fahre ein paar Häuserblocks weiter zur Fiatbush Avenue 282. Dort wohnt ein gewisser Ray Stanton. Möglicherweise ist er für uns von Interesse.«
    »Den Namen höre ich zum erstenmal. Was ist das für ein Mann?«
    »Wir haben die Personallisten der Lollans überprüft«, berichtete Phil. »Ray Stanton war zwei Jahre lang Chauffeur bei den Lollans. Er wurde gefeuert, vor sechs Monaten. Mir fiel auf, daß er der einzige Dienstbote war, der kein Zeugnis bekam und offenbar gegen seinen Willen gehen mußte. Ich könnte mir denken, daß er auf die Lollans sauer ist und mehr über die Familie sagen wird, als wir von seiten der anderen Angestellten erwarten können.«
    »Okay«, sagte ich und schrieb mir die Adresse auf. »Sonst noch etwas?«
    »Peiker hat inzwischen nach Lollans Angaben die Zeichnungen der beiden Kidnappergesichter fertiggestellt. Wir haben sie zunächst mit den Fotos von Cornells Bandenmitgliedern verglichen, aber das Ergebnis ist negativ.«
    Ich legte auf und fuhr zur nahen Fiatbush Avenue. Ich hatte Glück und fand ganz in der Nähe des Hauses 282 eine Parklücke. Das Gebäude, in dem Stanton wohnte, war brandneu und sah so aus, als wäre darin keine Wohnung unter zweihundert Dollar zu mieten. Die Fassade war mit künstlichem Marmor verkleidet. Ein knallgelber Baldachin, der den Bürgersteig überspannte, atmete einen Hauch von Vornehmheit und Fünfte Avenue. In der Halle plätscherte ein beleuchteter, kleiner Springbrunnen und täuschte vor, daß die Kühle, die eine Klimaanlage verbreitete, von ihm kam.
    Ray Stanton wohnte in der sechsten Etage. Ich fuhr mit dem Lift nach oben und klingelte an seiner Tür.
    Das Klingeln selbst hörte ich nicht, denn es wurde im

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