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Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Titel: Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Augen durchsuchte er noch einmal die Taschen. Dann schickte er das Mädchen zurück zum Wagen.
    »Ich rolle ihn ins Gras«, sagte er laut, so daß sie ihn selbst drüben am Wagen noch verstehen mußte. »Wenn in der Nacht ein Wagen hier vorbeikommt, kann weiß der Teufel was passieren, wenn der da liegt.«
    Er hatte andere Gründe. Im Gras würde man den Leichnam wahrscheinlich erst am nächsten Tag finden, wenn es wieder hell geworden war. Und das bedeutete, daß erst am nächsten Tag die Polizei in diese Gegend kommen würde, ausgerechnet in diese Gegend, wo Bruce Stewitt sein Versteck hatte.
    »Kommen Sie, nehmen Sie sich zusammen«, sagte er, als er sich wieder ans Steuer setzte. »Im Krieg gibt es viel schlimmere Dinge.«
    Das Mädchen war blaß geworden.
    »Es sah furchtbar aus«, sagte sie. »Wie kann so etwas nur passieren? Glauben Sie, daß der Mann überfahren wurde?«
    »No. Den hat man umgebracht. Das ist mal sicher.«
    Das Mädchen schauderte. Plötzlich fragte sie: »Sie fahren zur Polizei, nicht wahr? Würden Sie mich bitte vorher aussteigen lassen? Ich weiß nicht, wie die Gesetze in diesem Bundesstaat sind. Ich bin erst siebzehn, und ich möchte nicht wegen Landstreicherei eingesperrt werden.«
    »Ich fahre nicht zur Polizei«, sagte Bruce Stewitt und lenkte den Wagen auf einen Feldweg, der im Grunde nur aus einer Fahrspur bestand. »Spätestens morgen früh wird ihn schon einer finden und die Polizei benachrichtigen.«
    »Danke«, sagte Nancy Winters, die seine Motive völlig mißverstand. »Danke«, wiederholte sie noch einmal und glaubte, er fahre ihretwegen nicht zur Polizei. Damit die Cops sie nicht einsperren konnten wegen Landstreicherei. Und in dieser Minute fand Nancy Winters den fremden Mann sehr sympathisch.
    Zehn Minuten später hielt Stewitt den Wagen auf dem Hof einer seit Jahren verlassenen Farm an. Das Scheunentor hing windschief in den Angeln. Die meisten Fenster bestanden nur noch aus verstaubten, schmutzverkrusteten Scherben. Im Dach des Wohnhauses fehlten ein paar Ziegel. Aus den Ritzen der kleinen Steintreppe, die zum Wohnhaus hinaufführte, quoll dunkles Gras.
    Nancy Winters folgte dem Mann ins Haus. Sie dachte, er wollte von hier aus die Polizei anrufen. Auf den Gedanken, daß auf einer verlassenen Farm kaum noch ein intakter Telefonanschluß zu finden sein könnte, kam sie zunächst nicht. Bruce Stewitt hatte sie in einen großen Raum geführt, der wohl einmal die Küche gewesen war. Der riesige, vorsintflutliche schwarze Eisenherd an einer Wand bezeugte es noch immer.
    »Wir bleiben hier«, sagte Bruce Stewitt.
    Nancy runzelte die Stirn.
    »Hier?« wiederholte sie ungläubig. »Aber…«
    »Wir bleiben hier«, wiederholte Stewitt, der eine Petroleumlampe angezündet hatte und jetzt langsam auf Nancy zukam. »Oben gibt es sogar noch ein Bett mit einer alten Matratze. Das wird schon reichen für uns beide, was?«
    Sein Gesicht war verzerrt. Und da endlich begriff Nancy Winters. Sie wollte weglaufen, aber ihre Beine versagten ihr den Dienst. Hypnotisiert vor Furcht starrte sie ihm aus weit aufgerissenen Augen entgegen. Als sich aus den Tiefen ihrer Kehle ein langgezogener Schrei löste, lachte Stewitt schrill.
    »Schrei nur«, kicherte er. »Im Umkreis von sechs Meilen kann dich niemand hören, Puppe! Außerdem — du wolltest doch was Interessantes erleben! Du wolltest doch aus der langweiligen Umgebung heraus! Also!«
    Nancy sprang zur Tür. Er holte das Mädchen jedoch ein.
    ***
    Der Sergeant hatte uns ein Hinterzimmer im Revier zur Verfügung gestellt.
    »Wir haben die Hotels im Revierbereich kontrolliert, gleich nachdem Ihre Fahndung durchs Fernsehen kam«, erklärte er. »Dabei haben unsere Leute das Pärchen aufgegriffen. Sie hockten in einem drittklassigen Hotel. Der Kerl sieht genauso aus wie das Bild von diesem Stewitt. Ich würde sagen, daß er Stewitt ist, Sir.«
    »Na schön«, sagte ich skeptisch. »Dann führen Sie ihn mal vor.«
    »Mit dem Girl, das bei ihm war?« Ich dachte einen Augenblick nach und sah meinen Freund fragend an. Phil nickte.
    »Okay«, sagte ich. »Bringen Sie beide herein. Aber vorher noch eine Frage: Wie hat sich der Mann auf geführt, als Ihre Beamten ihn ansprachen?«
    »Er hat Widerstand geleistet. Aber unser Kollege Jimmy versteht sich auf Judo.«
    »Angenommen, es wäre nicht Stewitt. Wird Ihr Revier eine Anzeige gegen den Mann einleiten wegen Widerstandes?«
    »Die Anzeige wegen tätlichen Angriffs auf einen Cop im Dienst ist bereits

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