Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Titel: Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Mannes war er machtlos. Als er erkannte, daß Parish ihn auf die schwarze Öffnung des Kohlenkellers zuschleifte, steigerte sich seine Furcht in panischem Entsetzen. »Nein, nein!« schrie er wieder und wieder. Tränen stürzten aus seinen Augen. Er brach in die Knie.
    Der Gangster riß ihn hoch. Erbarmungslos zerrte er das Kind weiter. Vier Schritte vor dem Mauerdurchbruch brach Barney endgültig zusammen. Eine gnädige Ohnmacht umhüllte seine Sinne. Parish hob ihn hoch und trug ihn zur Öffnung des Kohlenbunkers. Als er die Schwelle erreicht hatte, schaltete er die schwere Lampe ein. Der weiße Lichtkegel fraß sich in die Finsternis.
    »Dave!« schrie der Gangster erschrocken. »Dave, komm schnell!« Er ließ den bewußtlosen Barney fallen und sprang zwei Schritte zurück. Deysher stieß Mary Heed heftig in die Seite. In zwei Sprüngen tobte er die Treppe hinunter. Im Laufen zog er eine Derringer-Pistole aus der Schulterhalfter. Er prallte gegen Parish.
    »Was ist los?«
    »Im Bunker ist ein Kerl«, antwortete der andere. »Da!«
    Im grellen Lichtkegel kauerte ein Mann auf dem Boden in einer Ecke. Sein Gesicht war schmutzig, die rechte Wange mit verkrustetem Blut bedeckt. Seine Kleidung bestand aus einem schmutzigen Overall. In der linken Hand hielt er ein kurzes Beil.
    »Verdammt, wie kommt der Bursche rein?« knurrte Deysher.
    »Nur über die Kohlenrutsche möglich«, meinte Parish.
    Deysher nahm Parish die Lampe aus der Hand. Der Fremde starrte in das grelle Licht, ohne zu blinzeln.
    »Komm raus, mein Junge!« Der Mann stützte die Hände auf, ohne dabei das Beil loszulassen, und richtete sich auf. An seinem rechten Knie war etwas nicht in Ordnung. Er konnte den Fuß nur vorsichtig aufsetzen und hinkte stark. Nach drei Schritten blieb er ungefähr in der Mitte des Kohlenbunkers erneut stehen.
    Büdzilek und Mary Heed kamen ins Kesselhaus zurück. Während sich die Frau sofort um Barney kümmerte, stellte sich der dicke Budzilek neben seinen Boß und starrte den Mann im Kohlenkeller an.
    »He, komm weiter!« rief Deysher. »Laß dich nicht bitten, mein Junge!«
    Budzilek legte eine Hand auf seinen Arm. »Dave, das ist der übergeschnappte Killer, der aus der Klapsmühle von Peekshill House ausbrach. Sie brachten sein Bild in allen Zeitungen und zeigten es im Fernsehen. Sein Name ist John Winslow.«
    »Bist du John Winslow?« fragte Deysher.
    Zur Überraschung aller reagierte Winslow. Er nickte. »Ja, mein Name ist John Winslow, genau John Harvey Winslow. Guten Tag.«
    David Deysher nahm den Zeigefinger vom Drücker und schob mit dem Daumen die Sicherung vor. »Mr. Winslow bringt mich auf eine gute Idee.«
    Er betrat den Kohlenbunker und ging auf Winslow zu. »Hallo, John«, sagte Deysher. »Ich freue mich, dich zu sehen.« Er streckte dem anderen die Hand hin.
    Winslow zögerte einige Sekunden, bevor er langsam seine Hand in die des Gangsters legte.
    »Anscheinend hattest du Schwierigkeiten«, sagte Deysher leichthin, »aber jetzt bist du bei Freunden und in Sicherheit. Was passierte mit deinem Knie? Wir werden dich in Ordnung bringen. Stütz dich auf mich!«
    Er bot Winslow den Arm. Ein krampfiges Lächeln huschte über das Gesicht des Psychopathen. Er legte einen Arm um Deyshers Schultern. Mit seiner Hilfe hinkte er in den Kesselraum.
    ***
    24 Stunden nach der Entführung schrillte im Arbeitszimmer des Millionärs das Telefon. Barney sen. hatte die Nacht auf einer Couch verbracht. In Sekundenschnelle hielt er den Hörer am Ohr. »Hier ist Fries«, sagte er.
    »Ich bin John Winslow«, sagte eine Männerstimme. »Ich habe Ihren Sohn, Fries. Ich will eine halbe Million in kleinen Scheinen. Nächster Anruf in fünf Minuten über Telefon im Drugstore Bruckner Boulevard 602.«
    »Lebt Barney?« schrie Fries in die Muschel. Er erhielt keine Antwort. Er stürzte in den Vorraum, in dem ein Beamter des FBI die Nacht verbracht hatte. »Zum Bruckner Boulevard!« rief er. »Schnell! Er hat angerufen!«
    Als die Klingel an Fries’ Telefon anschlug, leuchtete im Kontrollraum im Keller des FBI-Hauptquartiers eine Lampe auf, und ein Magnetband begann sich zu drehen. Der Techniker vom Dienst drückte den Rufknopf der direkten Sprechleitung zum Chefbüro. »Anruf Anschluß Fries um 9.06 Uhr. Das Band blieb stehen. Ende 9.07 Uhr. Sie können abhören, Sir!«
    Mr. High drehte den Reglerknopf. Deutlich drang aus dem Lautsprecher eine Männerstimme. »Ich bin John Winslow. Ich habe Ihren Sohn, Fries. Ich will eine halbe Million in

Weitere Kostenlose Bücher