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Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Titel: Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren Kostenlos Bücher Online Lesen
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protestierte wild gegen die Räumung. Er schrie, die Leute hätten alle nicht gezahlt.
    Unbewegt von dem Geschrei stand Barney Fries an der Theke der Bar. Der Mixer hatte das Telefon vor ihn hingestellt. Der Millionär schob wortlos ein Päckchen Dollarnoten über die Theke. Er hielt den Blick auf den Apparat gerichtet.
    Vergeblich versuchte ich, in der aufgescheuchten Menge die Frau und ihren Begleiter zu entdecken. Sie mußten sofort das Dorado verlassen haben, als Fries kam und der Tumult entstand.
    Das Läuten des Telefons ging in dem noch herrschenden Krach unter, aber ich sah, wie Barney Fries den Hörer von der Gabel nahm und ihn ans Ohr hob. Auch die anderen sahen es. Schlagartig brach der Lärm ab. Die Menschen hielten den Atem an. Wohl 50 Augenpaare starrten auf Fries.
    Ich weiß nicht, wie lange dieses Telefongespräch dauerte. Sicherlich waren es nicht mehr als drei Minuten. Während dieser nervenzerrenden Minuten sagte der Millionär fast nichts, ein »Ja« und ein »Okay« ausgenommen. Dann aber schrie er plötzlich: »Hören Sie, Winslow! Ich werde alles tun, was sie sagen. Glauben Sie mir, bitte! Aber lassen Sie mich mit Barney sprechen! Bitte, Winslow! Lassen Sie mich die Stimme meines Sohnes hören!«
    Für eine Sekunde schien es, als würde er in die Knie brechen. »Barney!« rief er in den Apparat, »Oh, Barney, wie geht es dir? Bist du gesund? Gibt er dir zu essen? Barney, befolg alle seine Befehle, hörst du? Ich werde ihm Geld geben, und er wird dich freilassen. Barney… Hallo, Barney!« Er ließ den Hörer sinken und drehte sich langsam um. Wir alle sahen sein graues Gesicht und die Zeichen der Erschöpfung darin, und dieses Gesicht bewirkte, daß die Stille noch zehn Sekunden anhielt.
    Dann aber zerbrach sie. »Hat er Winslow gesagt?« schrie ein Reporter. »Meint er John den Irren?« Vom Jagdfieber nach der neuen Sensation geschüttelt, warfen sie sich gegen die Kette der Cops, durchbrachen sie und umringten Barney Fries. »Hat Winslow Ihren Sohn entfuhrt, Mr. Fries?« schrien sie den Millionär an. »Ist das der Mann, der aus Peekshill House entsprang? Der Mörder?«
    Die Cops warfen sich dazwischen. Ich drängte gegen den Strom aus dem Nightclub. Der Station Wagon stand nicht mehr am Straßenrand.
    ***
    Wir alle waren nach dieser Nacht müde bis zur Erschöpfung. Durch die Fenster im FBI-Hauptquartier fiel das graue Licht des frühen Morgens. Mr. High saß auf seinem Platz hinter dem Schreibtisch. Im Besuchersessel hockte Barney Fries und hielt sich mit Anstrengung aufrecht. Außer Phil und mir füllten fünf G-men und zwei hohe Beamte der City Police das Chefbüro.
    »Ich protestiere dagegen, daß Sie mich nicht in meine Wohnung gehen ließen«, sagte Fries. »Welchen Sinn soll es haben, daß Sie mich ins Distriktgebäude bringen ließen?«
    »Wir müssen Sie gegen die Zeitungsleute abschirmen, Mr. Fries«, erklärte Mr. High. »Seit die Reporter wissen, daß sich Ihr Sohn in Händen John Winslows befindet, wird es Ihnen nicht gelingen, sie ohne unsere Hilfe abzuschütteln. Ich werde froh sein, wenn es uns gelingt. Bitte, sagen Sie uns, welche Forderungen Winslow diesmal gestellt hat!«
    »Nein, ich werde darüber nichts sagen«, erklärte Fries fest.
    »Beantworten Sie bitte folgende Frage: Wird Winslow Sie noch einmal anrufen, oder hat er Ihnen bereits befohlen, wann und auf welche Weise Sie die halbe Million Dollar übergeben sollen?«
    »Er wird nicht mehr anrufen«, antwortete Fries. »Er hat mir gesagt, was ich tun soll.«
    »Wann?«
    Fries schwieg.
    »Das FBI sieht seine einzige Aufgabe darin, Ihren Sohn zu retten«, sagte Mr. High. »Ich verbürge mich mit meinem Ehrenwort dafür, daß weder wir noch die City Police etwas unternehmen werden, das Ihren Sohn gefährden könnte.« »Morgen«, sagte Fries.
    »Wird er Ihren Sohn sofort freigeben, sobald er von Ihnen das Geld erhalten hat?«
    »Nein, er will feststellen, ob die Scheine notiert oder auf irgendeine Weise gekennzeichnet sind. Er sagte das schon beim vorigen Telefongespräch.«
    »Sind Sie überzeugt, daß Ihr Sohn noch lebt?« fragte High hart.
    »Ja, denn er ließ mich mit Barney sprechen, und Barney antwortete auf meine Fragen.«
    »Sie haben inzwischen erfahren, daß John Winslow aus einer Irrenanstalt entsprungen ist. Wenn Sie es wünschen, Mr. Fries, wird einer meiner Leute Ihre Rolle übernehmen. Dieser Beamte würde versuchen, Winslow bei der Übergabe des Geldes unschädlich zu machen. Das wäre die einzige

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