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Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Titel: Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren Kostenlos Bücher Online Lesen
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100-Dollar-Geschäfte eingebuchtet zu werden. Beim letztenmal kassierte ich 80 Dollar an einer Tankstelle und bekam vier Jahre dafür. Ein Jahr für 20 Dollar.«
    Ich zog die letzte Ausgabe von Last Night, aus der Tasche. Die Balkenüberschrift lautete: Eine Million Dollar für Fries-Entführer ?Sie hatten zwar ein Fragezeichen hinter die Überschrift gesetzt, aber im Text des Berichtes über den Anruf des Entführers redeten sie so, als stehe die Summe fest.
    Ich hielt dem Spitznasigen die Zeitung vor die Augen. »Ein Ding, bei dem sich solche Summen verdienen lassen, genau das suche ich.«
    »Kidnapping?« Er machte eine Handbewegung um seinen Hals. »Das kostet nicht vier Jahre, sondern den Kopf.«
    »Aber es bringt auch ’ne Million«, erwiderte ich.
    In der Ecke öffnete sich der Kreis der Lederjacken. Ein Girl taumelte vorwärts, empfangen von grölendem Gelächter der Gäste. Die LSD-Jüngerin trug nur noch unwesentliche Kleiderfetzen und einen Schuh. Der Keeper gab einer Kellnerin einen Wink. Die Frau fing das Girl ein und verschwand mit ihr hinter einer Tür.
    Spitznase wandte seine Aufmerksamkeit wieder mir zu. »Wird Fries die Million zahlen?« fragte er.
    »Bestimmt! Sie haben sich seinen einzigen Sohn geholt. Für Fries ist eine Million nicht mehr als für dich ein Dollar.«
    »Mag sein, aber der Ärger fängt erst an, wenn er gezahlt hat. Entweder rücken sie den Boy heraus, oder sie bringen ihn um. So oder so werden sie von den G-men gejagt bis ans Ende der Welt, oder bis sie endlich so weit sind, daß sie fast freiwillig auf den elektrischen Stuhl Platz nehmen.«
    Ich faltete die Zeitung zusammen und steckte sie in die Jackentasche. »Wenn man die Jungens finden könnte, die sich den Fries-Boy unter den Nagel gerissen haben, wüßte ich ein feines Rezept, an einen fetten Anteil der Million zu kommen, ohne eine Anklage wegen Kidnapping riskieren zu müssen. Es genügt, dem Entführer mit der einen Hand die Kanone auf die Brust zu setzen und die andere Hand offenzuhalten.«
    »Sie werden dir die Zähne zeigen.«
    »Unsinn! Ich hätte die besten Trümpfe in der Hand.«
    Der Mann rieb seine spitze Nase. »Alles reine Phantasie«, seufzte er. »Wie willst du die Männer finden, die das Kidnapping durchführten?«
    »Ich habe einen heißen Tip, mit dem sich vielleicht etwas anfangen ließe«, erklärte ich geheimnisvoll. »Ich kenne einen Zeitungsreporter gut, der seinerseits einen Freund bei den Schnüfflern hat. Von ihm erfuhr ich, daß die Schnüffler eine Frau suchen, die eine Rolle bei der Entführung gespielt hat.«
    »Glaubst du, daß eine Frau die Sache gemacht hat?«
    »Ich weiß nicht, welche Rolle die Frau bei der Sache gespielt hat. Die Schnüffler haben sich darüber ausgeschwiegen, aber ich meine, wenn jemand bei einer so haarigen Sache eine Frau einsetzt, dann muß er sich auf seine Partnerin hundertprozentig verlassen können.«
    In Gedanken schrieb ich Spitznase ab. Ich hatte in dieser Nacht schon ungefähr zwei Dutzend solcher Gespräche geführt. Noch immer dachte ich an die letzte Notiz von Leonor Atkins Hand. Ich hatte die Frau, die sich angeblich um einen Verkäuferinnenjob bewerben wollte, kurzerhand mit den Entführern in Verbindung gesetzt.
    Unter den Höllenengeln entstand Streit. In zehn Sekunden steigerten sie die Auseinandersetzung von wüsten Beschimpfungen zu einer krachenden Schlägerei. Der Keeper-Catcher angelte sich einen armlangen Knüppel vom Haken, winkte einigen kleiderschrankbreiten Typen und machte sich mit ihrer Hilfe daran, die Lederjacken zur Ruhe zu bringen.
    Spitznase nahm mit anfeuernden Rufen an der Schlägerei teil. Der Excatcher und seine Gehilfen brauchten keine fünf Minuten. Sie legten sechs Lederboys flach. Die übrigen flohen Hals über Kopf. Das zweite LSD-Girl kam zum Vorschein und wurde ebenfalls fortgeschafft. Die Gäste von Nr. 106 johlten den Siegern zu.
    Vor meinen baumelnden Füßen tauchte eine Frau auf. Ich wußte nicht, woher sie kam, da die Schlägerei meine Aufmerksamkeit gefesselt hatte. Die Frau beobachtete mich nicht, sondern zog Spitznase am Jackenärmel.
    »Hast du Corrado gesehen?« fragte sie drängend. Sie mochte knapp 30 Jahre alt sein, aber ihr Aussehen verriet, daß sie tief in den Sumpf geraten war. Ihre Pupillen zeigten die typische Verengung, wie sie für Rauschgiftsüchtige oft charakteristisch ist. Das blonde Haar war glanzlos. Die Lippen des nachlässig geschminkten Mundes zitterten.
    »Hallo, Mary!« sagte mein

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