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Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Titel: Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren Kostenlos Bücher Online Lesen
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brauchte eine Minute, bis er sich wieder erholt hatte. Als Winslow den Wagen wieder auf die andere Straßenseite hinüberzog, rollte Deysher widerstandslos wie eine Puppe gegen die Wand.
    Sobald er wieder aktionsfähig war, griff er erneut nach dem Koffer. Noch immer jagte Winslow den Transporter über den Highway. Deutlich zeichneten sich sein Kopf und seine Schultern über der Trennwand ab. Von dem Jungen sah Deysher nichts mehr. Barney mußte vom Sitz gefallen sein.
    Der Gangster zielte auf Winslows Kopf, wagte aber nicht durchzuziehen. Selbst wenn er den dann unvermeidlichen Aufprall des Wagens überleben sollte, würde ein erschossen, aufgefundener Winslow alles zerstören. Für die Polizei konnte es dann keinen zweifei daran geben, daß andere Männer als der Wahnsinnige an der Entführung beteiligt gewesen waren, und sie würde die Suche nach diesen Männern nicht aufgeben, bis sie sie entdeckt hatten.
    Noch einmal versuchte er, Winslow zum Stoppen zu bringen. »Wir haben das Geld, John!« schrie er. »Wir können jetzt langsam fahren. Wenn du das Gas nicht wegnimmst, fallen wir den Bullen auf. Nimm Vernunft an, John!«
    John der Irre reagierte nicht. Deysher wurde von panischem Entsetzen gepackt. Er wollte raus aus diesem Auto des Todes. Er taumelte zum Heck und stieß die Ladetür weit auf. Da der Motor bei diesem Transportertyp hinten liegt, mußte er Über die Verkleidung rutschen. Den Koffer hielt er krampfhaft in der Hand.
    Er sah den Asphalt der Fahrbahn wie ein graues Band unter sich hinwegrasen. In knapp 100 Metern Abstand bemühte sich Parish am Steuer des Station Wagon, den Anschluß zu halten.
    Winslow riß den Transporter in eine scharfe Rechtskurve hinein. Die Reifen kreischten wie ein Rudel wilder Katzen. Der Wagen schoß von der Fahrbahn herunter in die Einfahrt zu einem Parkplatz. Die hohe Geschwindigkeit trug ihn aus der Kurve. Er schlitterte, drohte sich querzustellen, und Winslow mußte hart auf die Bremse steigen. Völlig unerwartet verlor das Auto an Geschwindigkeit.
    Deysher erfaßte die Chance instinktiv. Mit einem Aufschrei ließ er sich aus der Ladeöffnung fallen. Den Koffer preßte er mit beiden Händen an sich, und wahrscheinlich rettete ihn der Koffer, denn er fing den größten Teil des Anpralls ab. Der Gangster krachte auf die Fahrbahn. Er rutschte über den Beton, überschlug sich und blieb liegen. Unterdessen bekam Winslow den Wagen wieder in seine Gewalt, stemmte den Fuß erneut aufs Gas, raste über den Parkplatz und über die Ausfahrt auf den Highway zurück.
    Parish gelang es gerade noch, sein Fahrzeug vor dem reglosen Körper seines Chefs abzustoppen. Er und Budzilek sprangen heraus und beugten sich über Deysher, der völlig benommen war und sich nicht bewegte. Den Koffer hielt er noch immer krampfhaft fest.
    Parish griff danach, aber so viel Energie besaß Deysher noch, daß er die Finger nicht vom Griff löste. »John der Irre«, stöhnte er. »Er drehte wieder mal durch!«
    »Das Geld?« fragte Parish und wies auf den Koffer.
    »Helft mir hoch, zum Teufel!« Budzilek faßte ihn unter den Achseln und zog ihn hoch.
    Deysher fluchte. »Ich kann nicht auftreten. Bringt mich zum Wagen!«
    »Gib mir den Koffer!« verlangte Parish. »Ich trage ihn!«
    Obwohl er, auf Budzilek gestützt, kaum gehen konnte, ließ Deysher den Koffer nicht los. Erst als er im Fond des Wagens saß, stellte er den Koffer neben sich auf den Sitz.
    »Wie soll’s weitergehen?« fragte Parish, der sich wieder hinter das Steuer gesetzt hatte.
    »Genau wie wir es geplant haben.«
    »Lebt der Boy noch?«
    »Wahrscheinlich ja!«
    »Damit ist dein feiner Plan zum zweitenmal geplatzt!« fauchte Parish wütend.
    »Er wird ihn umbringen«, knirschte Deysher. »Als er losraste, war er total übergeschnappt. Er sah noch schlimmer aus als gestern. Entweder jagt er den Wagen gegen einen Betonpfeiler, oder er tötet den Jungen auf irgendeine andere Weise. Noch ist nichts verloren. Fahr zum Kesselhaus!«
    »Sollen wir uns nicht besser aus dem Staube machen?« fragte Budzilek.
    »Mary und Corrado müssen verschwinden, jetzt noch dringender als zuvor. Beeil dich, verdammt!«
    Parish zögerte noch. »Hast du dich davon überzeugt, daß richtige Bucks im Koffer sind?«
    »Ja«, knirschte Deysher, »aber du wirst keinen Cent davon zu sehen bekommen, wenn du nicht sofort gehorchst.«
    Parish musterte seinen Kumpan mit einem bösen Blick. Dann drehte er sich um und gab Gas.
    ***
    Im Hauptquartier lief die Meldung ein:

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