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Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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passiert.«
    »Es kann jeden Tag wieder passieren.«
    »Das glaube ich nicht. Vielleicht regen wir uns völlig grundlos auf. Es kann ein Jäger gewesen sein. Eine verirrte Kugel.« Ich zuckte mit den Schultern. »Sie sagen, daß Sie die Männer hassen und ausbeuten. Kann es sein, daß einer sich an Ihnen zu rächen versuchte?«
    »Unsinn! Deshalb bringt man niemand um.«
    »Vielleicht doch«, sagte ich. »Möglicherweise haben Sie den Bogen überspannt. Haben Sie jemals einen dieser Männer zu erpressen versucht?«
    Margie Sullivan blinzelte ein wenig. »Wofür halten Sie mich?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Es wäre immerhin eine Erklärung für den Mordanschlag«, stellte ich fest. »Ein prominenter, verheirateter Mann kann es sich nicht leisten, Ihretwegen seine Ehe und seine gesellschaftliche Position zu gefährden. Es könnte sein, daß er einen Erpressungsversuch mit der Arbeit eines gedungenen Mörders konterte.«
    »Sie sind verrückt, G-man. Ich habe es nicht nötig, meine Liebhaber zu erpressen. Die Preise werden vorher ausgehandelt. Nachforderungen gibt es nicht. Ich hasse die Männer, aber ich bin fair mit ihnen.«
    Ich wechselte das Thema. »Haben Sie vor, die Nebengebäude zu benutzen?«
    »Eins davon möchte ich in eine Doppelgarage umbauen lassen, das ist alles.«
    »Ich würde mir gern das Innere der Gebäude ansehen. Vielleicht finden wir dort eine Erklärung für das Geschehen. Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich die Türen mit Gewalt öffne? Das FBI haftet für den dabei entstehenden Schaden.«
    Wir verließen das Haus und gingen auf die Nebengebäude zu.
    »Halten Sie sich hinter mir!« sagte ich und schaute mich suchend nach allen Seiten um.
    Ich fand die Stange, mit der ich mich von dem Fangeisen befreit hatte, und brach die erste Tür damit auf. Die ehemalige Scheune war in mehrere Räume unterteilt. In der Luft hing der strenge Geruch eines Kleinstalles; an den zwei Längswänden befanden sich mindestens 40 Boxen mit verschließbaren Drahtgittertüren. Sie waren leer.
    »Sieht aus wie ein Kaninchenstall«, sagte ich.
    Der angrenzende Raum war weiß gekachelt, aber fensterlos. Im Licht von drei Neonröhren sahen wir einige übereinandergestellte Tische und ein großes betoniertes Spülbecken.
    Dieser Raum hatte offenbar als Labor gedient. Möglicherweise war hier das Rauschgift mit Streckmitteln versetzt worden. Der vordere Raum mit den Kaninchenboxen hatte wohl dazu gedient, das Labor zu tarnen. Der dritte und letzte Raum des Gebäudes war leer.
    Dann gingen wir zum Silo. Ich entdeckte, daß die Tür mit Eisenplatten beschlagen war. Ich mühte mich redlich ab, sie zu öffnen, aber ich schaffte es nicht.
    »Das Telefon!« sagte Margie Sullivan plötzlich. »Im Haus klingelt das Telefon.«
    Sie rannte davon. Ich folgte ihr und warf unterwegs die Stange weg.
    »Es ist für Sie, G-man«, meinte das Girl, als ich das Wohnzimmer betrat. Ich nahm den Hörer entgegen.
    »Cotton«, meldete ich mich.
    »Hi«, ertönte die Stimme meines Chefs am anderen Leitungsende. Sie erschien mir verändert, straff und spröde zugleich, wie eine Saite, die kurz vor dem Platzen steht. »Sind Sie mit dem Mädchen allein, Jerry?«
    »Ja.«
    »Schicken Sie die junge Dame sofort in die Stadt! Sie muß schnellstens geimpft werden.«
    »Okay, Sir. Ich erkläre ihr das.«
    »Nehmen Sie sich da draußen in acht, Jerry! Wir sind einer gewaltigen Sache auf der Spur.«
    »Rauschgift?«
    Mr. High zögerte. »Nein, Jerry, damit hat es wohl nichts zu tun.«
    »Hier hat sich inzwischen einiges ereignet«, berichtete ich. »Auf die Farmbesitzerin ist geschossen worden. Sie wurde glücklicherweise nicht verletzt. Außerdem fand ich zwischen ihren Fotos eine Aufnahme unseres Toten vom Müllplatz. Miß Sullivan versichert, daß das Bild nicht von ihr stammt und daß sie den Mann niemals gesehen hat. Also muß das Foto hereingeschmuggelt worden sein, um Miß Sullivan zu belasten und um uns auf eine falsche Fährte zu lenken.«
    »Das alles ist nicht wichtig«, meinte Mr. High zu meinem Erstaunen. »Es geht um Leben und Tod, Jerry. Nicht um das Leben eines einzelnen, nicht einmal um das einer Gruppe, sondern um Ihres und meines und um das des Mannes auf der Straße. Es geht um das Leben einer Millionenstadt, vielleicht sogar um das des ganzen Landes.«
    Mr. High machte eine kurze Pause. »Der Laborbericht mit der Analyse der Kleenextücher wurde auch der Abwehr zugänglich gemacht«, fuhr Mr. High fort. »Der CIA hat auf Grund

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