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Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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des Berichts sofort Großalarm gegeben, das Gift, das Bob Waylor tötete, gehört zu einem festen Bestandteil der sogenannten bakteriellen Kriegsführung. Die Geheimformel und das Endprodukt werden in allen Ländern, die das Zeug hersteilen, wie die Atombomben gehütet, mit gutem Grund. Es gibt in der Wirkung keine grundlegenden Unterschiede. Das bakterielle Gift tötet nur leiser.«
    »Ich fange an zu verstehen«, sagte ich leise, hütete mich jedoch, meine Gedanken sofort in Worte zu kleiden. Margie Sullivan durfte meine vorläufige Schlußfolgerung nicht mitbekommen.
    »Sie haben eine Theorie?« fragte Mr. High.
    »Sie ist noch vage, aber sie gewinnt allmählich Foi:m und Inhalt«, erwiderte ich.
    »Wir müssen eine Spezialkommission bilden, Jerry. Ich erinnere mich nicht, daß wir in den letzten drei Jahren einen Fall von dieser Bedeutung bearbeiten mußten. Er hat Vorrang vor allem anderen.«
    Ich legte auf und wußte Bescheid. Margie Sullivan versuchte in meinem Gesicht zu lesen, was in mir vorging. Genau in diesem Moment stoppte vor dem Haus ein Wagen.
    »Erwarten Sie Besuch?« fragte ich das Girl. Sie schüttelte den Kopf. Ihre Augen waren plötzlich wieder voller Furcht. Ich durchquerte die Diele und öffnete die Haustür.
    Vor mir stand ein riesiger Neger. Er war mit einer hellen, scharf gebügelten Hose und einem dezent karierten Sporthemd bekleidet. Unter dem linken Arm trug er ein Metallstativ, in der rechten Hand hielt er eine schwarze, offenbar recht schwere Ledertasche. Die war von eckiger Form und sah aus, als diente sie zum Transport eines Spezialgeräts.
    »Hallo, Mister«, sagte der Neger , lächelnd. »Mein Name ist Steve Wabash. Ich komme vom Katasteramt und habe den Auftrag, das Gelände auszumessen.«
    Margie hatte die Worte gehört und tauchte in der Diele auf. Sie blieb hinter mir stehen. »Ich habe niemand bestellt«, sagte sie.
    Der Neger grinste. »Das glaube ich Ihnen, Madam«, meinte er. »Es ist die übliche Landvermessung im Regierungsauftrag. Für Sie entstehen dabei keine Kosten.«
    »Meinetwegen, legen Sie los, aber achten Sie darauf, daß die Vorbesitzer im Gelände ein paar Fußangeln verteilt haben!« meinte .Margie Sullivan.
    »Kann ich mal Ihren Ausweis sehen, junger Mann?« fragte ich den Neger. Er stellte die Tasche ab und holte ein Schreiben des Katasteramts von New York daraus hervor. Der Inhalt besagte, daß Steve Wabash im Regierungsauftrag arbeitete.
    Ich gab ihm das Schreiben zurück und schloß die Tür. Dann kehrte ich mit dem Girl in das Wohnzimmer zurück. Ich dachte an den Makler, der den Farmverkauf vorgenommen hatte.
    Ich dachte an ihn im Zusammenhang mit dem Bild des Toten, das ich auf dem Sideboard gefunden hatte.
    Der Makler hatte Margie Sullivan die Schlüssel für das Wohnhaus der Farm ausgehändigt. Er konnte sich leicht ein Duplikat davon angefertigt haben. Also gehörte er zum Kreis der Verdächtigen, die keine Mühe hatten, in Margie Sullivans Abwesenheit das Haus zu betreten.
    Hatte er das Foto hergebracht, und wenn ja, warum?
    Ich stellte mich ans Fenster und beobachtete, wie der Neger unweit des Silos sein Stativ aufbaute. Er nahm ein schweres optisches Meßgerät aus der Ledertasche und setzte es behutsam auf den Stativkopf.
    Ich trat ans Telefon und suchte die Nummer des New Yorker Katasteramts heraus. Es dauerte einige Minuten, bevor ich den richtigen Mann an der Strippe hatte.
    »Das ist völlig ausgeschlossen«, meinte er auf meine Fragen. »Wir beschäftigen keinen Steve Wabash. Außerdem bearbeiten wir augenblicklich nur drei Projekte, bei denen im Regierungsauftrag Land vermessen wird.«
    »Der Mann hat ein Ausweisschreiben bei sich«, sagte ich.
    »Es muß gefälscht sein«, meinte der Beamte. »Ich rate Ihnen, das nächste Polizeirevier zu benachrichtigen.« '
    »Vielen Dank«, sagte ich und legte auf. »Was ist denn jetzt schon wieder los?« fragte mich das Girl beunruhigt.
    »Das werden wir gleich haben«, sagte ich. »Bleiben Sie im Haus, bitte!«
    Zwei Minuten später stand ich vor dem Neger. Er grinste mir ins Gesicht. »Sie wohnen hübsch hier draußen, Mister«, sagte er. »Ich könnte Sie darum beneiden. Ich stamme von einer Farm, wissen Sie.« Der Neger war mit einem blauen Kombiwagen gekommen. Der Kastenaufbau hatte zwar ein paar Fenster, aber sie waren von innen mit dunklem Papier verklebt.
    »Ist das ein Dienstwagen?« fragte ich den Neger.
    »Nein, der gehört mir. Ich kriege für seine Benutzung ein bescheidenes

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