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Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Meilengeld.«
    »Was vermessen Sie denn hier?«
    »Das Land, Mister«, sagte der Neger grinsend. »Was denn sonst?«
    »Und womit messen Sie?«
    »Mit diesem wunderbaren kleinen Apparat«, erwiderte er. »Ich brauche nur die Ergebnisse zu notieren, die er liefert.«
    »Darf ich mal durchschauen?«
    »Bitte, Mister, das will eigentlich jedes Kind«, meinte er lächelnd, aber betont anzüglich.
    Die Optik hatte eine verstellbare Brennweite. In das Glas war ein Fadenkreuz mit einer roten Zahlenskala eingespiegelt.
    »Augenblick«, sagte ich und holte meinen FBI-Ausweis hervor. Ich hielt ihm die ID Card unter die Nase. »Erkennen Sie den Unterschied?« fragte ich ihn. »Sehen Sie, was Ihren Ausweis von meinem Ausweis unterscheidet?«
    »Oh, Sie sind ein G-man«, meinte er beeindruckt. »Offen gestanden weiß ich nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Das meine ich nicht. Ihr Ausweis ist falsch, und meiner ist echt.«
    »Was ist, wenn ich das Gegenteil behaupte?« fragte er.
    Ich wies mit dem Kopf auf seinen Wagen. »Ich würde gern einen Blick in Ihren Kombi werfen.«
    »Sie sind ein komischer Kauz«, meinte er. Sein Grinsen wirkte wie festgefroren. »Der Wagen enthält mein Arbeitsgerät.«
    »Gerade dafür interessiere ich mich«, stellte ich fest. »Vor einer Viertelstunde wurde auf die junge Farmbesitzerin geschossen. Ich frage mich, ob Sie eventuell der Schütze waren.«
    »Und ich stelle mir die Frage, ob Sie noch zu retten sind«, sagte der Neger. »Nur ein kompletter Idiot würde so rasch an den Tatort zurückkehren.«
    »Ich glaube, daß Ihr Auftrag anders lautet. Man hat sie hergeschickt, um das Päckchen zu finden. Den Karton mit den Erfrischungstüchern.«
    »Sie ticken wohl nicht richtig, was?« murmelte er.
    »Inzwischen ist bemerkt worden, daß der Karton fehlt. Er wurde beim Auszug irgendwo im Haus oder im Gelände verloren«, fuhr ich fort. »Da man weiß, welchen immensen Schaden der Kartoninhalt anrichten kann, wurden Sie mit dem Auftrag bedacht, ihn hier aufzuspüren. Die Tarnung, die Sie sich für die Ausführung des Jobs wählten, ist zugegebenermaßen sehr geschickt.«
    »Ich bin hergekommen, um ein Päckchen mit Erfrischungstüchern zu finden?« fragte der Neger und schaute mich an, als seien mir sämtliche Sicherungen durchgebrannt.
    »Ich habe das Katasteramt angerufen«, sagte ich. »Man beschäftigt dort keinen Farbigen namens Wabash.«
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, sagte er nach kurzem Nachdenken. »Wir fahren zum nächsten Sheriff und lassen dort unsere Papiere überprüfen. Einverstanden?«
    Ich sah zu, wie er das Meßgerät abschraubte und behutsam in die Ledertasche legte. Dann schob er leise pfeifend das Stativ zusammen.
    Ich ahnte, was er beabsichtigte, noch ehe der Angriff kam. Der Neger wirbelte plötzlich herum und benutzte das schwere Metallstativ dabei als Schlagwaffe.
    Ich wich zur Seite und ließ den Neger ins Leere stolpern. Er packte das Stativ wie eine Lanze und sprang auf mich zu, um mir die scharf gezackten Metallfüße in den Leib zu rammen.
    Als auch dieser Versuch an meiner Gewandtheit scheiterte, ließ er das schwere Stativ fallen und ging mit Fäusten auf mich los.
    Ich empfing ihn mit einer gerade herausgestochenen Linken. Er blinzelte überrascht, zeigte aber keine Wirkung.
    Es wurde ein harter, erbarmungslos geführter Kampf, bei dem keiner dem anderen etwas schenkte.
    Er war jünger als ich. Er war muskulöser, er war sogar schneller. Meine einzige Chance bestand darin, ihn mit überlegener Technik und taktischer Klugheit auszumanövrieren. Ein paar Minuten lang sah es so aus, als sollte mir das gelingen, aber dann kam er mit einem richtigen Sonntagstreffer durch. Die Umwelt löste sich vor meinen Augen in Wellenlinien auf. Ich brach in die Knie. Der Neger knallte mir seine eisenharte Faust an den Schädel. Ich kippte vornüber und stemmte mich vergeblich gegen die aufkommende Ohnmacht.
    Ich hörte, wie mein Gegner davonrannte. Als ich mich hochstemmte, sah ich gerade noch, wie der dunkelblaue Kombiwagen davonraste.
    »Lieber Himmel, was ist denn jetzt schon wieder passiert?« rief Margie Sullivan, die aus dem Haus eilte und auf mich zugerannt kam. »Sind Sie verletzt?«
    Ich schüttelte den Kopf und ging mit ihr ins Haus zurück. Diesmal ließ ich mich nicht von Margie Sullivan davon abhalten, das nächste Sheriffs Office anzurufen. Ich gab die Nummer des Wagens und die Beschreibung des Fahrers durch.
    »Versuchen Sie, den Wagen zu stoppen und die Personalien

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