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Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

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abkaufen?«
    Der Neger starrte mich an. Plötzlich grinste er. Sein Gesicht hatte sich in der Zwischenzeit mit einem dünnen Schweißfilm überzogen. »Ich werde keinen Geschworenen zu Gesicht bekommen, G-man«, sagte er. »Das schwöre ich Ihnen.«
    Ich begriff sofort, daß er weder an einen eventuellen Tod dachte noch davon sprach. Er war davon überzeugt, daß es gar nicht zu einer Verhandlung gegen ihn kommen würde. Ich begann zu ahnen, worauf sich seine Zuversicht gründete.
    »Das FBI läßt sich nicht erpressen«, teilte ich ihm mit.
    »Man kann mit ihm handeln«, spottete der Neger. »Ein Leben gegen das einer Million. Was halten Sie davon?«
    »Wir sind nicht käuflich.«
    »Ich spreche nicht von Geld«, sagte er.
    Natürlich hatte ich das längst begriffen. Er gehörte zu einer Gang, die bakterielle Gifte produzierte. Trotzdem glaubte ich nicht, daß die Gang so weit gehen würde, uns bei einer Nichtauslieferung des Negers mit dem Tod anderer Menschen zu drohen.
    Wenige Minuten später traf die Ambulanz ein. Ich sorgte dafür, daß die Besatzung eines Streifenwagens den Abtransport überwachte. Außerdem stellte ich sicher, daß der Neger von zwei Kriminalbeamten begleitet wurde.
    Die Mordkommission, die unter der Leitung von Lieutenant Harper stand, ging sofort an die Arbeit. Ich entschloß mich, den Kollegen die Arbeit zu überlassen, und fuhr zurück ins District Office, nachdem ich zu Protokoll gegeben hatte, was ich wußte.
    Ehe ich Mr. High aufsuchte, sprach ich mit Phil. Er war in dem Laden gewesen, wo die Reagenzgläser gekauft worden waren. Kein Verkäufer hatte sich erinnern können, wer der Kunde gewesen war.
    Ich zeigte Phil das Bild, das ich auf dem Sideboard in Margie Smllivans Wohnzimmer gefunden hatte. Phil betrachtete sich die Rückseite des Fotos. Es war auf normalem Fotopapier vergrößert worden und enthielt nur eine mit Bleistift vermerkte Ziffer, eine 21. Zehn Minuten später saß ich Mr. High gegenüber. Ich erfuhr, daß der Tote vom Müllabladeplatz noch immer nicht identifiziert worden war.
    Howard Bratton lag im Koma. Die Ärzte räumten ihm nur geringe Überlebenschancen ein.
    Der Neger war vom Krankenhaus in das Untersuchungsgefängnis eingeliefert worden. Er blieb dabei, daß er Bratton nicht kenne und nur zufällig in dessen Wohnung gekommen sei.
    Noch während ich Mr. High entwickelte, welche weiteren Schritte ich für nützlich hielt, klingelte das Telefon. Mr. High nahm den Hörer ab und stellte gleichzeitig den angeschlossenen Verstärker ein, um mir Gelegenheit zu geben, das Gespräch über einen Lautsprecher zu verfolgen.
    »Hallo, mein Freund«, meldete sich eine dunkle, weiche Männerstimme. »Ich rufe Sie an, weil ich glaube, daß Sie mir gefällig sein können.«
    Mr. High schaute mich an und legte ein Hebelchen am Schaltbrett seines Telefons um. Er setzte damit ein Bandgerät in Tätigkeit, das jedes Wort des Anrufes mitschnitt.
    »Ich habe Ihren Namen nicht verstanden«, meinte Mr. High. Seine Hand berührte einen zweiten Hebel. Diesmal wurde über die Telefonzentrale die Fahndung in Gang gesetzt. Falls das Gespräch nur lange genug dauerte, würden wir bald wissen, aus welcher Zelle oder Wohnung es geführt wurde.
    »Ich habe mich nicht vorgestellt, weil ich das für höchst überflüssig halte«, sagte der Anrufer. Er sprach ernst, aber mit einem deutlich wahrnehmbaren Unterton von Spott. »Wie ich soeben erfahre, haben Sie einen meiner Freunde verhaften lassen, einen Neger…«
    »Moment«, unterbrach ihn Mr. High. »In dieser Stadt werden stündlich ein Dutzend Menschen verhaftet, auch Neger. Sie müssen mir schon den Namen des Mannes nennen.«
    »Es genügt, wenn ich Ihnen sage, daß er in der Wohnung eines gewissen Mr. Bratton erwischt wurde. Wie geht es übrigens dem Ärmsten?«
    »Ich bin kein Arzt«, sagte Mr. High. »Kommen Sie zur Sache, bitte!«
    »Oh, in dieser Hinsicht können Sie ganz unbesorgt sein. Ich bekomme immer, was ich will, und ich verhehle keinem, wie ich mir die Erfüllung meiner Wünsche vorstelle. In diesem besonderen Fall bin ich dafür, daß Sie Jim, nennen wir ihn der Einfachheit halber so, sein richtiger Name lautet anders, bis morgen früh um acht Uhr entlassen.«
    »Sie überschätzen meine Befugnisse, Sir«, sagte Mr. High kühl. »Ich bin kein Haftrichter. Soviel ich weiß, gibt es mehr als einen guten Grund, Ihren Jim in Gewahrsam zu halten.«
    »Es gibt bedeutend mehr Gründe, die für seine prompte Entlassung sprechen«,

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