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Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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umbringen«, sagte das Girl.
    »Das vielleicht nicht, aber sie spielen mit dem Gedanken, einen Teil davon zu vernichten.«
    »Das meinen Sie doch nicht im Ernst!« sagte Margie Sullivan.
    »Hören Sie, Margie!« erklärte ich. »Wir müssen ein kleines Problem lösen. Um damit fertigzuwerden, ist es notwendig, daß wir ein paar Vorbereitungen treffen.«
    »Mit mir können Sie immer rechnen«, meinte das Girl beinahe begeistert. , Ich suchte nach Worten, um Margie Sullivan die Gefahr klarzumachen, in der wir schwebten, ohne sie dabei dem Schock der Todesfurcht aussetzen zu müssen.
    »Sehen Sie den Schieber an der Decke?« begann ich leise. »Es ist klar, daß er einem bestimmten Zweck dient. Sie und ich wissen, daß unsere Gegner Giftexperten sind. Es ist denkbar, daß sie durch den Einlaß in der Decke irgendein betäubendes chemisches Mittel werfen werden, um uns für ungewisse Zeit außer Gefecht zu setzen. Wir müssen es schaffen, dieses Vorhaben zu vereiteln, indem wir die Ampulle abfangen und ihr Zerbrechen unmöglich machen.«
    Margie Sullivan war blaß geworden. »Eine Ampulle?« fragte sie. »Wie in einer Todeszelle, was?«
    »In einer Todeszelle fällt die Glasampulle in einen Behälter, der dem Delinquenten nicht zugänglich ist«, sagte ich. »Hier würde sie auf den Boden fallen. Wenn wir es schaffen, den Glasbehälter weich aufzufangen, hätten wir eine Chance, die Gangster zu bluffen.«
    »Wie stellen Sie sich das vor?«
    »Wir wechseln uns ab. Einer von uns muß ständig unter dem Schieber stehen, bereit, den Gangstern einen Strich durch die Rechnung zu machen. Sobald die Burschen die Ampulle abgeworfen haben, inszenieren wir ein Stöhnkonzert und lassen uns fallen. Wenn kurz danach jemand an die Tür tritt und nach uns ruft, werden wir nicht antworten. Kurz und gut, wir werden den Gangstern weiszumachen versuchen, daß wir, wie sie es beabsichtigten, bewußtlos geworden sind. Ich werde dann hinter der Tür lauern und losschlagen, sobald sie geöffnet wird.«
    »Das alles beruht doch nur auf der Annahme, daß man uns vergiften will«, sagte Margie Sullivan verwirrt. »Aber was geschieht, wenn sich hinter dem Metallschieber eine Leitung befindet? Irgendwo ein Teufelsding mit Einspritzdüse? Das habe ich kürzlich mal in einem Film gesehen.«
    »Ich bezweifle, daß die Gangster sich die Mühe gemacht haben, eine komplizierte Leitung zu legen. So etwas würde einen gewissen technischen und mechanischen Aufwand erforderlich machen, den sie nicht nötig haben. Ich bin noch immer davon überzeugt, daß sie ganz einfach versuchen werden, eine Glasampulle auf dem Boden zerschellen zu lassen.«
    »Die Bande muß es doch hören, wenn das nicht geschieht«, meinte Margie Sullivan.
    »Daran habe ich bereits gedacht«, sagte ich und nahm meine Armbanduhr ab. Ich legte sie in der Mitte des Raumes auf den betonierten Fußboden. »Sobald die Ampulle fällt, tritt derjenige, der sie auf fängt, mit seinem Absatz auf die Uhr.«
    »Wollen Sie denn die Ampulle mit der Hand abfangen?« fragte mich das Girl.
    »Um Himmels willen, nein, dabei könnte sie leicht zerbrechen. Wir müssen davon ausgehen, daß es sich um einen äußerst dünnwandigen Behälter handelt. Mit einem Oberhemd müßte die Fangaktion zu schaffen sein. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich es ablege.«
    »Ich wünschte, Sie würden es in meinem Beisein unter weniger widrigen Umständen ausziehen«, meinte Margie Sullivan und zwang sich zu einem Lächeln. Die gekünstelte Heiterkeit täuschte mich nicht darüber hinweg, daß das Girl Angst hatte und genau wußte, welche Gefahren ihr und mir drohten.
    Ich hatte keine Mühe, das Oberhemd so zusammenzulegen, daß es, von zwei Händen richtig gehalten, eine Art Fangnetz bildete. Dann begann das große Warten.
    Margie Sullivan und ich verzichteten darauf, uns miteinander zu unterhalten. Erstens war es uns nicht danach zumute, und zweitens konnten wir es uns nicht leisten, das Schiebegeräusch der sich öffnenden Metallplatte zu überhören. Aus Minuten wurden Viertelstunden. Die Zeit verrann.
    Ich dachte an Phil. Er wußte, wo ich mich befand, und würde sich Gedanken machen, wenn der versprochene Anruf von mir ausblieb. Aber was konnte er schon tun, um uns aus der gegenwärtigen Klemme zu befreien?
    Wenn er herkam, würde man ihn mit der Behauptung abspeisen, ich wäre bereits gegangen, und Raoul Afir würde sich mit Sicherheit verleugnen lassen.
    »Soll ich Sie ablösen, Jerry?« fragte mich nach

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